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Ethan Hawke vergleicht Schauspielerei mit Drogen

Im Rahmen der Internationalen Filmfestspiele von Venedig spricht Ethan Hawke über die Vorzüge und Nachteile der Filmbranche. Vor der Kamera zu stehen vergleicht der Star mit dem Konsum von Drogen.

Ethan Hawke während der Filmfestspiele von Venedig.
Foto: imago/ABACAPRESS/IPA

Ethan Hawke (53) hat bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig darüber gesprochen, wie „Gier unser Universum regiert“ und wie „peinlich“ es für die Schauspielbranche sei, dass er in seiner langen Karriere nur mit wenigen weiblichen Regisseurinnen zusammengearbeitet hat. Er verglich die Zusammenarbeit mit einem bestimmten Regisseur mit „den Freuden des Drogenkonsums“, von denen man so höre.

Hawke habe Filme „mit vielen Männern aus der ganzen Welt“ gemacht, berichtet das Branchenmagazin „The Hollywood Reporter“ unter Berufung auf den Schauspieler. Einer dieser Männer ist ihm besonders im Gedächtnis geblieben. Als Hawke sich an sein erstes Filmfestival in der Lagunenstadt erinnerte – damals war er 18 Jahre alt – und an die damalige Zusammenarbeit mit dem Regisseur Peter Weir (80) für den Film „Der Club der toten Dichter“ (1989), geriet er ins Schwärmen.

Weir war zu jener Zeit „einer der wenigen Meister, die ich je getroffen habe, und ist es immer noch“. Es war beeindruckend, „als junger Mensch mit ihm zu arbeiten und zu absorbieren, was er zu lehren hatte und dann die Wirkung in Aktion zu sehen“.

„Man will es einfach wieder tun“

Was diese Erfahrung in Hawke ausgelöst hatte, verglich der Schauspieler mit einem Rausch: „Es war so ähnlich, wie wenn man von den Freuden des Drogenkonsums hört. Man will es einfach wieder tun. Es ist so ein wunderbares Gefühl, weil man sich nicht allein fühlt.“ Es sei ein seltsames zweischneidiges Schwert, Schauspieler zu sein, „weil man nach außen hin für seinen Erfolg gefeiert wird, aber die wahre Freude an der Schauspielerei besteht darin, zu verschwinden“.

„Man fühlt, wie man selbst verschwindet und Teil dieses Traums wird. Und das ist das Gefühl, das so wunderbar ist. Und man sieht, wie der Traum in anderen Menschen lebt, und das ist es, woher dieses Hochgefühl kommt.“ Kaum hatte er Venedig damals als 18-Jähriger verlassen, „wollte ich es einfach noch einmal tun. Und wenn ich auf euch schaue, bin ich so dankbar, dass ich hier bei euch bin und immer noch ein Teil davon sein darf“, bedankte sich der 53-Jährige beim applaudierenden Publikum.

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