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Ex-Minister Klaus von Trotha stirbt mit 87 – Politik in Baden-Württemberg trauert

Trauer um einen Macher: Der ehemalige Baden-Württembergische Wissenschaftsminister Klaus von Trotha ist tot. Jahrzehntelang formte er die Hochschulpolitik – nun endet eine Ära.

Foto: Depositphotos

Der frühere Wissenschaftsminister von Baden-Württemberg, Klaus von Trotha, ist tot. Wie das Ministerium in Stuttgart bestätigte, starb der CDU-Politiker am 1. Dezember 2025 im Alter von 87 Jahren. Mit seinem Tod verliert das Land einen der prägenden Köpfe der Hochschul- und Wissenschaftspolitik.

Vom Berliner Jurastudenten zum Konstanzer Abgeordneten

Klaus-Dietrich von Trotha wurde 1938 in Berlin geboren und studierte Rechts- und Verwaltungswissenschaften. Später ließ er sich in Konstanz nieder, arbeitete dort akademisch und engagierte sich politisch. 1976 zog er in den Landtag von Baden-Württemberg ein – eine Mandatszeit, die bis 2001 andauern sollte.

Parallel war er lange Vorsitzender des CDU-Kreisverbands Konstanz und Mitglied im Kreistag. Schon früh zeigte sich sein Interesse an Bildung, Wissenschaft und der Regionalpolitik – Stichworte, die seine spätere Ministerlaufbahn entscheidend prägten.

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Zehn Jahre im Rampenlicht: Wissenschaftsminister mit klarer Linie

1991 berief ihn der damalige Ministerpräsident Erwin Teufel in sein Kabinett und ernannte ihn zum Minister für Wissenschaft, Forschung und Kunst – ein Amt, das er bis 2001 innehatte. In dieser Zeit hinterließ von Trotha deutliche Spuren in der Hochschullandschaft Baden-Württembergs.

Er setzte sich ein für flachere Hierarchien in der Wissenschaft, mehr Eigenständigkeit der Universitäten und eine breitere Palette an zukunftsfähigen Studienangeboten. Besonders wichtig war ihm die Gründung der „Hochschulstrukturkommission“, die analysieren sollte, welche Studiengänge sinnvoll sind und wie die Universitäten effizienter strukturiert werden können.

Erfolge, Auszeichnungen – und kontroverse Debatten

Für sein Engagement wurde von Trotha mehrfach geehrt: Unter anderem erhielt er das Große Bundesverdienstkreuz sowie die Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg.

Doch nicht alle seine Maßnahmen blieben unumstritten: 1998 führte er eine Gebühr für Langzeitstudierende ein – eine Entscheidung, die breite Proteste auslöste und kontroverse Diskussionen entfachte. Viele Studierende fühlten sich durch diese Regelung benachteiligt.

Mehrere seiner ehrgeizigen Reformpläne – etwa umfassendere Studiengebühren oder eine stärkere Autonomie der Hochschulen bei der Auswahl von Studierenden – konnten nicht vollständig umgesetzt werden. Dennoch bleibt sein Einfluss auf die Hochschullandschaft unbestritten.

Erinnerung und Würdigung – Politiker und Region blicken zurück

Vertreter seiner Partei und viele Weggefährten würdigten von Trotha als Mann mit klarer Haltung und tiefem Engagement. Der Landesverband der CDU Baden-Württemberg lobte seine „seltene Mischung aus Geradlinigkeit und Weitblick“ und hob hervor, dass er der Wissenschaft im Südwesten Strukturen gegeben habe, die bis heute ihre Wirkung zeigen.

Israelsolidariät – OHNE wenn und aber!

Auch in seiner Heimatregion – insbesondere in Konstanz – hinterlässt er eine deutliche Spur: Hochschulen, kulturelle Institutionen und kommunale Bildungsprojekte profitieren bis heute von Entscheidungen, die in seiner Amtszeit fielen.

TS
Quellen: swr.de