FDP-Politiker Horst Rehberger ist tot – Ex-Minister stirbt mit 87 Jahren
Er prägte die Politik in gleich zwei Bundesländern und stand jahrzehntelang im Dienst der FDP: Der frühere Wirtschaftsminister Horst Rehberger ist im Alter von 87 Jahren gestorben. Familie und Weggefährten trauern um einen liberalen Vordenker und leidenschaftlichen Politiker.
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Foto: Depositphotos
Langjährige politische Karriere in zwei Bundesländern
Horst Rehberger, einer der prägenden FDP-Politiker der Nachkriegszeit, ist tot. Wie seine Familie bestätigte, starb der ehemalige Landesminister im Alter von 87 Jahren. Der Jurist, der in Karlsruhe geboren wurde, blickte auf eine außergewöhnlich lange politische Karriere zurück, die ihn sowohl ins Saarland als auch nach Sachsen-Anhalt führte.
Rehberger begann seine Laufbahn 1970 als Bürgermeister seiner Heimatstadt Karlsruhe. Schon damals galt er als engagierter Liberaler mit klaren wirtschaftspolitischen Positionen. Seine Fachkenntnis und sein Organisationstalent ebneten ihm schnell den Weg in die Landespolitik.
Vom Saarland nach Sachsen-Anhalt – eine politische Reise
1984 wurde Rehberger Wirtschaftsminister im Saarland. Nur ein Jahr später übernahm er zusätzlich den Vorsitz der Saar-FDP. In dieser Zeit setzte er sich insbesondere für wirtschaftliche Modernisierung und die Förderung des Mittelstands ein.
1990 wechselte er nach Sachsen-Anhalt, wo er ebenfalls das Amt des Wirtschaftsministers übernahm. Dort spielte Rehberger eine wichtige Rolle beim wirtschaftlichen Aufbau nach der deutschen Wiedervereinigung. Trotz politischer Turbulenzen und der sogenannten „Gehälteraffäre“ von 1993, nach der er vorübergehend zurücktrat, wurde er später vollständig rehabilitiert.
Comeback und letzte Amtsjahre
2002 kehrte Rehberger auf die politische Bühne zurück: Er wurde erneut Wirtschaftsminister in Sachsen-Anhalt und diente bis 2006 in dieser Funktion. Während dieser Zeit war er auch Stellvertreter von Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU).
Rehberger galt als standhafter und zugleich pragmatischer Politiker, der Brücken zwischen Wirtschaft, Verwaltung und Politik zu schlagen wusste. Seine Kollegen beschrieben ihn als sachlich, analytisch und unbeirrbar im Streben nach einer liberalen, modernen Wirtschaftspolitik.
Ein Leben für die Politik
Über Jahrzehnte hinweg war Horst Rehberger eine prägende Figur der FDP. Sein Engagement reichte weit über die Parteigrenzen hinaus – als Bürgermeister, Landesminister und wirtschaftspolitischer Kopf in Ost und West.
Mit seinem Tod verliert die deutsche Politik einen der erfahrensten Landespolitiker der liberalen Nachkriegsära, der sich stets für Fortschritt, Freiheit und Verantwortungsbewusstsein einsetzte.
