Er war ein Torgarant, Mentor und Symbol für den französischen Fußball: Bernard Lacombe ist tot. Die Vereinsikone von Olympique Lyon stirbt mit 72 Jahren – Fans und Wegbegleiter trauern um einen der erfolgreichsten Stürmer der Ligue 1.
Frankreich verliert Fußball-Ikone: Bernard Lacombe (72) verstorben

Frankreich trauert um einen seiner größten Fußballhelden: Bernard Lacombe, früherer Nationalspieler und Vereinslegende von Olympique Lyon, ist im Alter von 72 Jahren gestorben. Wie der Klub am Dienstagabend mitteilte, starb Lacombe nach einem Aufenthalt auf der Palliativstation. Die genaue Todesursache wurde nicht veröffentlicht, jedoch galt er zuletzt als schwer erkrankt.
Ein ganzes Leben für Olympique Lyon
Lacombe wurde 1952 in Lyon geboren und startete seine Profikarriere bereits mit 17 Jahren bei Olympique Lyon. In den Jahren danach wurde er zum absoluten Leistungsträger und prägte eine Ära des französischen Vereinsfußballs. Insgesamt bestritt er 258 Spiele für Lyon, wechselte später zu AS Saint-Étienne und Girondins Bordeaux. In seiner gesamten Karriere absolvierte er 497 Ligue-1-Spiele und traf dabei 255 Mal – das ist der zweitbeste Wert in der Geschichte der französischen Liga.
It is with immense sadness that we learned on Tuesday evening of the passing of Bernard Lacombe.
— Olympique Lyonnais 🇬🇧🇺🇸 (@OL_English) June 17, 2025
All our thoughts are with his family and loved ones, as well as with the fans of Olympique Lyonnais and football.
Rest in peace, Bernard. 🖤 pic.twitter.com/0rmtAb9fsY
Nur der legendäre Delio Onnis erzielte mit 299 Treffern mehr Tore als Lacombe. Im Jahr 1987 beendete Lacombe seine aktive Laufbahn, blieb dem Fußball aber treu: Als Trainer, Sportlicher Leiter und Präsidiumsmitglied war er weiterhin eng mit Olympique Lyon verbunden.
Abschied von einem Mentor – Juninho erinnert sich
Einer, der Lacombe besonders viel zu verdanken hat, ist Juninho Pernambucano, der zwischen 2001 und 2009 für Lyon auflief und später selbst Sportdirektor des Klubs wurde. Emotional erinnert sich der Brasilianer:
„Er war wie ein Mentor für mich. Besonders in meinem ersten Jahr in Frankreich half er mir, mich einzugewöhnen. Er war voller Fürsorge – sogar besorgt, wie wir den Winter überstehen würden.“
Juninho hebt hervor, wie sehr Lacombe mit kleinen Gesten und wertvollen Ratschlägen Einfluss auf die Karriere junger Spieler nahm. „Er hat uns Geschichten erzählt, die uns stärkten, ohne dass wir es damals merkten.“
Nationaltrainer Deschamps zollt Tribut
Auch Frankreichs Nationaltrainer Didier Deschamps meldete sich nach Bekanntwerden des Todes zu Wort. Für ihn ist Lacombe ein herausragender Vertreter des französischen Fußballs:
„Mit seinem Tod hat der französische Fußball einen seiner treuesten Diener verloren.“
Lacombe stand von 1973 bis 1984 im Dienste der Nationalmannschaft, erzielte 12 Tore in 38 Länderspielen und nahm unter anderem an der Weltmeisterschaft 1982 teil.
Ein Vorbild auf und neben dem Platz
Neben seinen sportlichen Erfolgen wird Bernard Lacombe vor allem für seine Bescheidenheit, Loyalität und Menschlichkeit geschätzt. Fans, ehemalige Mitspieler und Vereinsverantwortliche ehren ihn als Symbolfigur eines fairen und bodenständigen Fußballs, wie es ihn heute nur noch selten gibt.
Olympique Lyon verabschiedete sich mit den Worten:
„Adieu Bernard, Du warst unsere Legende, der Größte von allen.“