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Friedrich Merz: Vom Merkel-Rivalen zum CDU-Spitzenkandidaten

Vom Merkel-Rivalen zum CDU-Spitzenkandidaten – Friedrich Merz’ Weg an die Spitze war lang und steinig. Doch kann er wirklich Kanzler werden? Warum seine Strategie riskant ist und wo seine größten Konflikte lauern – jetzt lesen!

Friedrich Merz (CDU-Parteivorsitzender)
Foto: Von Steffen Prößdorf, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=158960031

Friedrich Merz ist eine der schillerndsten und umstrittensten Persönlichkeiten der deutschen Politik. Vom einstigen Hoffnungsträger des konservativen Lagers über den erbitterten Rivalen von Angela Merkel bis hin zum heutigen Spitzenkandidaten der CDU – Merz’ politischer Werdegang ist geprägt von Höhen, Tiefen und einem erstaunlichen Comeback. Doch nicht nur innerhalb der eigenen Partei sorgt er für Diskussionen, auch seine Haltung gegenüber der AfD, SPD und den Grünen ist umstritten.

Der Aufstieg: Hoffnungsträger des konservativen Flügels

Merz begann seine politische Karriere in den 1980er-Jahren, als er zunächst ins Europäische Parlament und 1994 in den Deutschen Bundestag einzog. Sein wirtschaftsliberaler Kurs und seine klare, oft pointierte Sprache machten ihn schnell zum Hoffnungsträger des konservativen CDU-Flügels. Besonders in Wirtschaftsfragen galt er als Hardliner: Sein Konzept der „Steuererklärung auf einem Bierdeckel“ ist bis heute legendär.

Seinen größten Erfolg erzielte Merz im Jahr 2000, als er Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion wurde. Doch seine politische Karriere nahm eine drastische Wende, als Angela Merkel nach der Spendenaffäre der CDU immer mehr an Macht gewann.

Die Niederlage gegen Merkel und der Rückzug aus der Politik

Merz galt als einer der größten Rivalen von Angela Merkel – ein Duell, das er schließlich verlor. 2002 übernahm Merkel selbst den Fraktionsvorsitz und drängte Merz ins politische Abseits. Frustriert zog er sich 2009 aus der Politik zurück und wechselte in die Wirtschaft.

Als Aufsichtsratschef bei BlackRock, dem weltweit größten Vermögensverwalter, machte er Millionen. Doch seine enge Verbindung zur Finanzwelt brachte ihm auch den Ruf ein, ein „Mann der Eliten“ zu sein – ein Imageproblem, das ihn bis heute begleitet.

Das Comeback: Merz kämpft sich zurück

Nach Merkels Rückzug versuchte Merz 2018 ein politisches Comeback – und scheiterte gegen Annegret Kramp-Karrenbauer. Auch 2021 unterlag er Armin Laschet im Kampf um den CDU-Vorsitz. Doch Merz ließ nicht locker und wurde schließlich 2022 zum Parteichef gewählt.

Seither versucht er, die CDU neu aufzustellen – als eine Partei, die wirtschaftsliberal, wertkonservativ und scharf in der Opposition gegen die Ampelregierung auftritt. Doch sein Kurs sorgt für Spannungen, sowohl innerhalb der Union als auch im politischen Wettbewerb.

Konflikte mit der AfD, SPD und den Grünen

Merz’ Verhältnis zur AfD ist zwiespältig: Einerseits grenzt er sich klar von der Partei ab, andererseits sorgte er mit Äußerungen über eine mögliche Zusammenarbeit auf kommunaler Ebene für Empörung. Innerhalb der CDU löste das eine heftige Debatte aus.

Mit der SPD und den Grünen liegt Merz regelmäßig im Clinch. Während er der SPD eine verfehlte Sozial- und Wirtschaftspolitik vorwirft, kritisiert er die Grünen für ihre Klimapolitik, die er als „weltfremd“ bezeichnet. Besonders beim Heizungsgesetz, der Energiepolitik und der Migrationsfrage fährt Merz einen harten Konfrontationskurs.

Fazit: Friedrich Merz als Kanzlerkandidat?

Merz hat sich über die Jahre als einer der prägendsten Köpfe der CDU etabliert. Ob er es jedoch schafft, aus der Union eine schlagkräftige Alternative zur Ampel zu formen und die Wähler hinter sich zu vereinen, bleibt abzuwarten. Sein Umgang mit der AfD, seine Konflikte mit SPD und Grünen sowie seine wirtschaftsliberale Agenda könnten seine Chancen im Wahlkampf sowohl stärken als auch gefährden.

TS