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Gegenwind fürs Königshaus – Proteste gegen Charles geplant

Während Royal-Fans sich mit Union Jacks für den großen Tag eindecken, wollen sich auch die Gegner der Monarchie bei der anstehenden Krönung Gehör verschaffen.

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Monarchie-Gegner tragen Plakate mit der Aufschrift «Not My King» (dt: nicht mein König), während sie auf die Ankunft von Charles und Camilla zum königlichen Gründonnerstagsgottesdienst im York Minster warten.
Foto: Owen Humphreys/PA Wire/dpa

Selten wird die Monarchie so pompös und unübersehbar gefeiert wie bei der Krönung von König Charles III.: Zum royalen Großereignis wollen daher auch die Gegner der Monarchie ihrer Ablehnung Sichtbarkeit verschaffen.

«Es wird die größte Protestaktion sein, die wir je gemacht haben – aber nicht die letzte», kündigte Graham Smith, der Chef der Anti-Monarchie-Organisation Republic, in der britischen Zeitung «The Times» an. Bislang haben demnach mehr als 1350 Menschen für den Protest am 6. Mai zugesagt.

Während der Krönungsparade von Charles (74) und seiner Frau Camilla (75) will die Gruppe am Trafalgar Square sowie entlang der Prozessionsroute mit gelben Plakaten sichtbar sein und mit «Not my King»-Rufen (deutsch: «Nicht mein König») auf sich aufmerksam machen.

Protest ja, Störung nein

Man werde jedoch keine Taktiken einsetzen, die die Abläufe blockieren oder stark stören würden. Das sehe nicht gut aus und helfe auch dem Ziel nicht, so Smith. «Wir wollen auffallen und klarmachen, dass es eine republikanische Bewegung gibt und wir keine Nation von Royalisten sind. Wir haben Megafone und einen Verstärker. Wir sollten nicht zu überhören sein.»

Nach eigenen Angaben hat Republic nach dem Tod von Queen Elizabeth II. im vergangenen Jahr deutlich mehr Spenden bekommen als zuvor. Dem «Times»-Bericht zufolge erhielt die Gruppe 2020 rund 106.000 Pfund (rund 120.000 Euro) an Spenden – 2022 waren es mit 286.000 Pfund mehr als doppelt so viele Spenden. «Dieses Jahr wollen wir das nochmal übertreffen», sagte Smith.

Von den Steuerzahlern finanziert

Der Zuspruch könnte auch damit zu tun haben, dass ein großer Teil der Britinnen und Briten es ablehnt, für die Krönung zahlen zu müssen: In einer aktuellen Umfrage des Marktforschungsinstituts Yougov gaben von mehr als 4200 Befragten 51 Prozent an, der Staat solle nicht die Kosten für das Ereignis tragen. Nur knapp ein Drittel (32 Prozent) sprach sich dafür aus. Bei den jüngeren Briten zwischen 18 und 24 Jahren sind sogar mehr als 60 Prozent dagegen.

Tatsächlich wird die Krönung von Charles und Camilla, die am 6. Mai in der Londoner Westminster Abbey stattfinden soll, von den Steuerzahlern finanziert – die genaue Summe wird jedoch voraussichtlich erst im Nachhinein bekannt. Der britischen Nachrichtenagentur PA zufolge könnte das Ereignis Schätzungen zufolge 50 bis 100 Millionen Pfund kosten.

Die Krönung von Queen Elizabeth II. 1953 kostete der Nachrichtenagentur PA zufolge 912.000 Pfund. Das würde nach heutigen Maßstäben Kosten von 20,5 Millionen Pfund entsprechen.

Nicht ohne Prunk

Obwohl Charles angekündigt hat, die Zeremonie schlichter und moderner gestalten zu wollen als manche historische Krönung, gebietet die Tradition ein gewisses Maß an Prunk: So kommen bei der Zeremonie und der anschließenden Parade diverse symbolträchtige royale Insignien zum Einsatz – darunter fünf Schwerter, die verschiedene Aufgaben des Monarchen symbolisieren, der Ring des Souveräns, spezielle Armbänder und natürlich die Kronen.

Von Papst Franziskus erhält König Charles, der auch Oberhaupt der Anglikanischen Kirche ist, ein besonderes Präsent: Der Pontifex schenkt ihm zwei Splitter des Heiligen Kreuzes, an dem der Bibel zufolge einst Jesus gekreuzigt wurde. Die Fragmente sind einen Zentimeter beziehungsweise fünf Millimeter klein und wurden in das Kreuz von Wales eingearbeitet, das bei der Zeremonie die Krönungsprozession anführen soll.

dpa