Der ehemalige "Stern"-Reporter, bekannt für die gefälschten Hitler-Tagebücher, verstarb im Alter von 93 Jahren. Seine Rolle in der Geschichte wurde sogar verfilmt.
Gerd Heidemann: Tod des Skandalreporters
Der frühere Reporter des “Stern”, Gerd Heidemann (1931-2024), ist verstorben. Der angebliche Entdecker der gefälschten Tagebücher von Adolf Hitler (1889-1945) starb am 9. Dezember in einem Krankenhaus in Hamburg, wie unter anderem das Portal “T-Online” und der “Stern” unter Berufung auf Heidemanns Freundes- und Familienkreis berichten. Über die Todesursache gibt es keine Informationen. Er erreichte ein Alter von 93 Jahren.
Skandal um angebliche “Hitler-Tagebücher”
Heidemann, der seit 1955 für den “Stern” arbeitete, stellte am 25. April 1983 Tagebücher vor, die angeblich von Adolf Hitler geschrieben worden sein sollten. Kurz darauf wurden Auszüge im “Stern” veröffentlicht. Es stellte sich jedoch heraus, dass es sich um eine Fälschung von Konrad Kujau (1938-2000) handelte. Der “Stern” war daraufhin blamiert. Regisseur Helmut Dietl (1944-2015) brachte die Geschichte in der Satire “Schtonk!” auf die Leinwand. In der Miniserie “Faking Hitler” von RTL+ verkörperte Lars Eidinger (48) kürzlich Heidemann.
1985 erhielt Heidemann eine Haftstrafe von vier Jahren und acht Monaten, weil er angeblich etwa zwei Millionen DM aus dem Geschäft mit den gefälschten Tagebüchern unterschlagen hatte. Der Verlag Gruner + Jahr hatte ihm 9,3 Millionen Mark für den Ankauf bereitgestellt.
Bevor der Skandal um die angeblichen “Hitler-Tagebücher” aufkam, arbeitete Heidemann beim “Stern” unter anderem als Kriegsreporter und berichtete von Kriegsschauplätzen in Afrika. 1965 erhielt er den “World Press Photo”-Preis.