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Hans Friderichs ist tot – Abschied von einem alten liberalen Musterpolitiker

Der frühere Bundeswirtschaftsminister Hans Friderichs ist im Alter von 94 Jahren gestorben. Der langjährige FDP-Politiker prägte in den 1970er-Jahren Deutschlands Wirtschaftspolitik, wechselte später in Spitzenpositionen der Finanzwelt und blieb bis zuletzt eine prägende Stimme des Liberalismus.

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Foto: NF24 / KI

Der frühere Bundeswirtschaftsminister Hans Friderichs ist im Alter von 94 Jahren verstorben. Das teilte die FDP am 17. November 2025 mit.

Von Wittlich nach Berlin – der Aufstieg eines Liberalen

Hans Friderichs wurde am 16. Oktober 1931 in Wittlich geboren. Nach dem Studium der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften startete er eine politische Karriere in der FDP. Zwischen 1972 und 1977 diente er als Bundesminister für Wirtschaft unter den Kanzlern Willy Brandt und Helmut Schmidt.

Wirtschaftspolitik in bewegten Zeiten

Während seiner Amtszeit als Wirtschaftsminister war Deutschland mit großen Herausforderungen konfrontiert: Ölkrisen, Strukturwandel, und steigender internationaler Konkurrenzdruck. Friderichs vertrat die liberale Linie der FDP und setzte sich für eine marktwirtschaftliche Strategie im Rahmen der Sozialen Marktwirtschaft ein. Seine Amtszeit endete 1977.

Wechsel in die Wirtschaft – Management-Karriere

Nach seiner Zeit in der Politik wechselte Friderichs in die Wirtschaft: Er wurde Vorstandssprecher der Dresdner Bank AG und war dort in führender Position tätig.

Kontroverse um die „Flick-Affäre“

Seine Karriere blieb jedoch nicht ohne Schatten. Im Zuge der sogenannten Flick-Spendenaffäre wurde sein Name genannt – eine Affäre, die das Vertrauen in Politik und Wirtschaft nachhaltig erschütterte. Obwohl rechtliche Konsequenzen für ihn persönlich begrenzt waren, bleibt dieser Abschnitt Teil seines öffentlichen Vermächtnisses.

Liberaler Geist und Bewertung durch Weggefährten

Nach Bekanntgabe seines Todes würdigte die FDP ihn als „überzeugten Liberalen und verlässlichen Staatsmann“. In Mainz, wo er sich im Ruhestand engagierte, wurde er als Vertreter einer „liberalen alten Schule“ beschrieben.

Warum sein Wirken Bedeutung hatte

Friderichs war Teil einer Generation liberaler Politiker, die nach dem Zweiten Weltkrieg und während des Kalten Krieges die wirtschaftspolitische Gestaltung Deutschlands mitprägten. Er stand für eine Verbindung von wirtschaftlicher Freiheit und gesellschaftlicher Verantwortung – ein Ansatz, der in politischen Debatten bis heute nachwirkt. Zudem zeigt sein Wechsel zwischen Politik und Wirtschaft exemplarisch die Grenzen und Möglichkeiten dieser Schnittstellenrolle.

Abschied und Vermächtnis

Mit Hans Friderichs stirbt eine prägende Person einer Ära, in der liberale Wirtschaftspolitik eine entscheidende Rolle spielte. Sein Tod erinnert daran, wie stark sich politische Rahmenbedingungen und wirtschaftliche Realitäten in den letzten Jahrzehnten verändert haben – und wie Politiker dieser Generation halfen, die Grundlagen für heutige Diskussionen über Markt, Staat und Freiheit zu legen.

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bh
Quellen: t-online