Während ihrer viertägigen Reise sorgten die royalen Besucher für Aufsehen. Die Kosten für ihren Schutz belasten das Land, das mit Armut kämpft.
Harry und Meghan in Kolumbien: Kritik an hohen Sicherheitskosten
Prinz Harry (39) und Herzogin Meghan (43) haben ihre viertägige Reise nach Kolumbien abgeschlossen. Neben der großen Begeisterung für ihre Auftritte in dem südamerikanischen Land gibt es jedoch auch Kritik. Besonders die Kosten des Besuchs stehen im Mittelpunkt: Allein der Sicherheitsdienst für das royale Paar soll Kolumbien acht Milliarden Pesos (etwa 1,8 Millionen Euro) gekostet haben. Dies berichtet die britische „Daily Mail“.
Laut dem Bericht wurden für Harry und Meghan täglich etwa 450.000 Euro ausgegeben, um 3.000 Polizisten und Soldaten bereitzustellen. Zusätzlich gab es Hubschrauber, Spürhunde, eine Bombenentschärfungseinheit sowie einen Wachmann mit einem ballistischen Aktenkoffer und einem kugelsicheren Schild.
Harry und Meghan: Immer wieder Sicherheitsbedenken
Schon vor der Reise fragten sich viele, warum Prinz Harry und Herzogin Meghan ausgerechnet nach Kolumbien reisen. Seit ihrem Rücktritt als arbeitende Royals im Frühjahr 2020 gibt es immer wieder Diskussionen um ihre Sicherheit. Harry ging in London sogar vor Gericht, um sein Recht auf Sicherheitsschutz in Großbritannien durchzusetzen – bisher ohne Erfolg. Dass das Paar nun in eines der gefährlichsten Länder der Welt gereist ist, ist daher ziemlich überraschend.
Harry und Meghan nahmen die persönliche Einladung von Kolumbiens Vizepräsidentin Francia Márquez (42) an. Zusammen mit ihr absolvierten sie mehrere Termine, wobei der Schwerpunkt des Aufenthalts auf Cybermobbing und Online-Diskriminierung, insbesondere bei jungen Menschen, lag. Márquez war in den vergangenen Jahren bereits mindestens einmal Ziel eines Anschlagsversuchs.
Kritik für hohe Sicherheitskosten
Während Prinz Harry und Herzogin Meghan auf ihrer Reise von vielen Menschen herzlich empfangen wurden, gibt es nun zunehmend Kritik an den hohen Sicherheitskosten. Kolumbien kämpft nämlich mit erheblichen sozioökonomischen Problemen. Etwa ein Drittel der Bevölkerung lebt unter der Armutsgrenze. Viele Menschen im Land sind verärgert darüber, dass so viel Geld für den Besuch des Paares ausgegeben wurde.
Ein Stadtrat der Stadt Calí, die Harry und Meghan an ihrem letzten Tag besuchten, kritisiert in einem Post auf X etwa: „Wir geben unsere Ressourcen im Tausch gegen Schall und Rauch ab. Milliarden, die für den Ausbau von Kinderkantinen, die Bezahlung der Mütter in den Gemeinden, als Startkapital für Afro-Gemeinden oder für die Renovierung von Sportanlagen, die praktisch in Trümmern liegen, hätten verwendet werden können.“ Stattdessen würden die öffentlichen Gelder für „reiche Weiße“ ausgegeben, prangert der rechte Politiker Andrés Escobar an.
Dafür erhält er sowohl Zuspruch als auch viel Gegenwind. Ein X-Nutzer sieht beispielsweise die Vorteile des Besuchs für das Land: „Die extremen Rechten können nicht über ihren eigenen Tellerrand hinausblicken. Diese Einladung wird sich im internationalen Tourismus auszahlen, da viele Engländer Kolumbien nun auf dem Schirm haben.“ Ein anderer fragt: „Und Sie als Stadtrat, was haben Sie für die Kinderkantinen, die Bezahlung der Mütter in den Gemeinden, Startkapital für Afro-Gemeinden oder für die Renovierung von Sportanlagen, die praktisch in Trümmern liegen, getan?“