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Harvey Weinstein kämpft gegen neue Anklagen und gesundheitliche Probleme

Der ehemalige Filmmogul steht erneut vor Gericht, während Berichte über seine mögliche Krebserkrankung die Runde machen. Anwälte betonen seinen unermüdlichen Kampfgeist trotz gesundheitlicher Herausforderungen.

Harvey Weinstein (2.v.l.) und Arthur L. Aidala (re.) am Mittwoch vor Gericht.
Foto: Gregory P. Mango-Pool/Getty Images

Harvey Weinstein (72) hat sich am Mittwoch (23. Oktober) bei einer Anhörung vor einem Gericht in New York City eingefunden. Der Richter genehmigte bei diesem Termin einen Antrag der Staatsanwaltschaft, das Wiederaufnahmeverfahren und die neue Anklage gegen den in Ungnade gefallenen Filmmogul zusammenzuführen.

Weinstein befindet sich momentan in New York und wartet auf die Wiederaufnahme seines Verfahrens. Seine Verurteilung wegen Vergewaltigung aus dem Jahr 2020 sowie die 23-jährige Haftstrafe wurden im April 2024 aufgrund von Verfahrensfehlern aufgehoben. Trotz der Aufhebung des Urteils in New York bleibt er weiterhin in Haft. Der 72-Jährige wurde 2022 in Los Angeles wegen Vergewaltigung zu 16 Jahren Gefängnis verurteilt. Im letzten Monat wurde Weinstein in New York wegen weiterer sexueller Übergriffe angeklagt und er plädierte auf nicht schuldig.

Die Staatsanwaltschaft hatte vorgeschlagen, das Wiederaufnahmeverfahren mit der neuen Anklage zu kombinieren, da getrennte Verfahren als ineffizient angesehen werden. Die Anwälte von Weinstein widersprachen und meinten, die Staatsanwälte wollten den Umfang des Wiederaufnahmeverfahrens ausdehnen. Der Prozess für die ursprüngliche Anklage war für November geplant. Ein neuer Termin ist noch nicht festgelegt, aber laut Berichten des „Hollywood Reporter“ könnte er im April stattfinden. Die nächste Anhörung ist für den 29. Januar angesetzt.

Vor wenigen Tagen berichtete unter anderem „NBC News“, dass der ehemalige Filmmogul chronische myeloische Leukämie haben soll. Weinstein, der im Gefängnis Rikers Island in New York inhaftiert ist, befindet sich laut dem Bericht dort in Behandlung. Auch CNN berichtete unter Berufung auf eine Quelle aus dem Umfeld des ehemaligen Produzenten, dass er an dieser Form von Knochenmarkskrebs leide.

Weinsteins Anwalt Arthur L. Aidala (geb. 1967) erklärte nach der Anhörung am Mittwoch laut „CBS News“: „Ich weiß, dass jeder sehr neugierig ist, wenn es um Herrn Weinsteins Gesundheit geht. Ich werde nicht auf Einzelheiten eingehen, sondern nur sagen, dass Herr Weinstein ein Kämpfer ist und dass er hier ist, um diesen Fall zu bekämpfen, und er wird mit allen Kräften kämpfen, egal welche gesundheitlichen Probleme er hat.“ Weiter sagte er gemäß „Hollywood Reporter“: „Wir hoffen, dass das Department of Corrections and Health & Human Services, insbesondere nach dem Medieninteresse der letzten 48 Stunden, ihm wirklich die Behandlung zukommen lässt, die jeder Mensch in den Vereinigten Staaten von Amerika und insbesondere in der Stadt New York angesichts der gesundheitlichen Probleme, unter denen er leidet, verdient.“

Medienberichte „inakzeptabel“

In einer Erklärung des Weinstein-Sprechers Juda Engelmayer, die „CBS News“ vorliegt, hieß es nach den Medienberichten zu der angeblichen Krebserkrankung: „Craig Rothfeld, der bevollmächtigte Gesundheitsvertreter von Herrn Weinstein im Bundesstaat New York, ist zutiefst bestürzt über die Spekulationen über den Gesundheitszustand von Herrn Weinstein.“ Es sei sowohl beunruhigend als auch inakzeptabel, „dass solch private und vertrauliche Gesundheitsangelegenheiten zu einem Gegenstand des öffentlichen Diskurses geworden sind. Aus Respekt vor der Privatsphäre von Herrn Weinstein werden wir keinen weiteren Kommentar abgeben.“

Über die Entscheidung vor Gericht sagte Aidala am Mittwoch: „Ich kann nicht sagen, dass wir von der Entscheidung des Richters, den alten und den neuen Fall zusammenzulegen, überrascht sind, aber wir sind etwas enttäuscht.“ Über seinen Mandanten, der vor Gericht im Rollstuhl erschien und nur wenige Worte sagte, erklärte der Anwalt: „Er ist sehr engagiert in seiner Verteidigung. Er akzeptiert kein Nein als Antwort, wenn es darum geht, uns dazu zu bringen, das Beste zu tun, was wir können, und nach jedem möglichen rechtlichen Aspekt zu suchen.“

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