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Harvey Weinstein: Neuer Prozess soll im November starten

Harvey Weinstein muss sich wahrscheinlich ab November wieder vor Gericht verantworten. Bei einer Anhörung in New York gab die Staatsanwaltschaft bekannt, dass aktuell noch ermittelt wird.

Harvey Weinstein am 9. Juli vor Gericht in New York.
Foto: imago/UPI Photo/Andrew Kelly

Der frühere Hollywood-Mogul Harvey Weinstein (72) ist wieder im Gerichtssaal. Am Dienstag nahm Weinstein an einer Anhörung im New Yorker Stadtteil Manhattan teil. Er wirkte erneut geschwächt und musste im Rollstuhl zu seinem Platz gebracht werden. Die Staatsanwaltschaft vor Ort erklärte, dass realistisch gesehen im November mit einem neuen Prozess begonnen werden könne. Derzeit seien die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen, weshalb die gewonnenen Erkenntnisse bisher noch nicht einer Grand Jury präsentiert werden könnten.

Den Worten der stellvertretenden Bezirksstaatsanwältin Nicole Blumberg zufolge würden aktuell noch Vorwürfe von mutmaßlichen Vergewaltigungsopfern geprüft, die sich beim ersten New-Yorker-Prozess gegen Weinstein noch nicht zu einer Aussage durchringen konnten. “Die Leute ermitteln immer noch in dieser traumasensiblen Sache”, sagte sie, “das ist ein laufender Prozess.” Weinsteins Verteidiger Arthur Aidala gab laut “ABC News” an, dass es sich lediglich um eine Verzögerungstaktik der Behörden handele.

Erstes Urteil in New York wurde aufgehoben

Der frühere Filmproduzent wurde zunächst im Jahr 2020 von einem Gericht in New York wegen Vergewaltigung und sexuellen Übergriffs zu 23 Jahren Gefängnis verurteilt. Im April hob jedoch das oberste Bundesgericht des US-Bundesstaates New York das Urteil auf. Der Grund dafür war, dass der zuständige Richter Aussagen von Frauen zuließ, die nicht als Opfer auftraten und negativ über Weinstein sprachen. Dies hätte jedoch nichts mit dem Fall zu tun gehabt und möglicherweise die Jury beeinflusst.

Obwohl die Entscheidung von höchster Instanz aufgehoben wurde, bleibt Weinstein weiterhin in Haft, da er 2022 in einem anderen Prozess in Los Angeles ebenfalls wegen Sexualverbrechen verurteilt wurde. Das Strafmaß wurde Anfang 2023 auf 16 Jahre Gefängnis festgelegt. Die Vorwürfe gegen den ehemaligen Filmmogul führten 2017 zur weltweiten #metoo-Bewegung, mit der Frauen auf sexuelle Übergriffe aufmerksam machten.

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