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Inhaftierter Harvey Weinstein: Not-OP am Herzen

Der zu einer jahrzehntelangen Gefängnisstrafe verurteilte ehemalige Filmproduzent Harvey Weinstein ist für eine Not-OP am Herzen in ein Krankenhaus gebracht worden.

Harvey Weinstein im Mai 2024 vor Gericht in New York.
Foto: imago images/UPI Photo/ANGELA WEISS

Der gefallene, ehemalige Filmmogul Harvey Weinstein (72) ist aus dem Gefängnis in New York für eine Not-Operation am Herzen in ein Krankenhaus gebracht worden, berichtet unter anderem ABC News. „Herr Weinstein wurde gestern Abend wegen verschiedener Beschwerden ins Bellevue Hospital eingeliefert“, erklärten zwei Sprecher Weinsteins in einem Statement, das dem Sender vorliegt. Am Montag (9. September) seien demnach „ein Eingriff und eine Operation“ am Herzen des 72-Jährigen durchgeführt worden. Zum Resultat des Eingriffs wurden keine Angaben gemacht.

Harvey Weinstein muss im November erneut vor Gericht

Im Jahr 2020 wurde Weinstein in New York wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung zu 23 Jahren Gefängnis verurteilt. Seit Jahren berichten seine Anwälte von gesundheitlichen Problemen ihres Mandanten. Der ehemalige Produzent erlitt erst im Juli dieses Jahres eine akute Coronavirus-Infektion und eine doppelte Lungenentzündung. Wegen Brustschmerzen wurde er auch bereits im Jahr 2020 behandelt, als im Bellevue Hospital in New York eine verstopfte Arterie geöffnet wurde.

Daneben sollen Weinstein diverse chronische Leiden wie Diabetes, Bluthochdruck, eine Wirbelsäulenverengung sowie Flüssigkeit in Herz und Lunge plagen. „Herr Weinstein leidet an einer Fülle von schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen, die eine kontinuierliche Behandlung erfordern“, heißt es weiter im Statement seiner Sprecher.

Weinsteins Verurteilung im Staat New York wurde im April 2024 aufgrund von Verfahrensfehlern aufgehoben. Er befindet sich jedoch weiterhin in Haft, da er im Staat Kalifornien im Jahr 2022 zu einer 16-jährigen Freiheitsstrafe verurteilt worden war. Im November muss Weinstein in New York erneut vor Gericht, da sein Vergewaltigungsprozess wieder aufgenommen wird.

In der nächsten Woche soll Weinstein außerdem in New York vor Gericht erscheinen. Einer Grand Jury sollen dabei neue Beweise gegen ihn präsentiert werden. Die Staatsanwaltschaft plant eine zusätzliche, neue Anklage wegen Sexualverbrechen.

Der Fall Weinstein war einer der Auslöser der #MeToo-Bewegung. Seit Herbst 2017 hatten mehr als 100 Personen Vorwürfe wegen Vergewaltigung und Fehlverhalten gegen Weinstein erhoben, die bis in die 1970er Jahre zurückreichten. Weinstein selbst beteuerte immer seine Unschuld und bestritt, jemanden vergewaltigt oder sexuell missbraucht zu haben.

Als Mitgründer der Filmproduktionsfirma Miramax war Weinstein verantwortlich für zeitlose Filmklassiker wie die Historienkomödie „Shakespeare in Love“, die sieben Oscars gewann, oder Quentin Tarantinos (61) „Pulp Fiction“.

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