Er wurde an einer roten Ampel entdeckt, spielte sich direkt an die Spitze des Weltkinos – jetzt ist Homayoun Ershadi tot. Der gefeierte Schauspieler starb mit 78 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung.
Iranischer Filmstar Homayoun Ershadi ist tot – Krebsleiden mit 78 Jahren

Weltbekannter Schauspieler – Homayoun Ershadi stirbt mit 78 Jahren
Der iranische Schauspieler Homayoun Ershadi, einer der markantesten Gesichter des modernen iranischen Kinos, ist im Alter von 78 Jahren gestorben. Wie die staatliche Nachrichtenagentur IRNA bestätigt, erlag er am Dienstag einem Krebsleiden. Sein Tod sorgt weltweit für Trauer in der Filmbranche.
Von der Architektur ins Kino – ein Zufall macht ihn zum Star
Ershadis Karriere begann alles andere als typisch: Er arbeitete ursprünglich als Architekt, bis Regie-Legende Abbas Kiarostami ihn 1997 buchstäblich auf der Straße entdeckte. Der Filmemacher sah den damals 50-Jährigen an einer roten Ampel, klopfte an sein Autofenster – und bot ihm spontan eine Rolle an.
Was danach geschah, ist Filmgeschichte:
Mit „Der Geschmack der Kirsche“ spielte Ershadi direkt seine erste Hauptrolle – und landete einen Welterfolg. Der Film gewann in Cannes die Goldene Palme und machte den Quereinsteiger über Nacht international berühmt.
Erfolg im Iran – und der Sprung nach Hollywood
Nach seinem gefeierten Debüt wurde Ershadi zu einem gefragten Schauspieler im iranischen Film. Zahlreiche Rollen in nationalen Kino- und TV-Produktionen folgten. Doch sein Talent sprach sich auch außerhalb Irans herum.
Er wirkte in mehreren Hollywood-Produktionen mit, darunter:
- „Drachenläufer“ (2007)
- „Zero Dark Thirty“ (2012) – über die Jagd auf Osama bin Laden
- „A Most Wanted Man“ (2014) – mit Philip Seymour Hoffman und Daniel Brühl
Seine ruhige Präsenz, Ausdrucksstärke und charaktervolle Tiefe machten ihn zu einer einzigartigen Erscheinung im internationalen Filmgeschäft.
Großer Verlust für das iranische Kino
Der iranische Filmverband würdigte Ershadi als „herausragenden Darsteller von Film, Fernsehen und Theater“. Viele Schauspielerinnen und Kollegen bezeichneten ihn nach der Todesmeldung als Ikone, die das iranische Kino weit über die Landesgrenzen hinaus geprägt habe.
Eine Karriere, wie sie nur das Leben schreiben kann
Dass ein Mann, der jahrzehntelang Häuser entwarf, plötzlich Weltkinos erobert, wirkt auch heute noch surreal. Homayoun Ershadis Weg zeigt, wie unerwartet das Leben neue Türen öffnen kann – und wie ein einziger Zufall zu einer legendären Karriere führt.








