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Fußball-Legende plötzlich gestorben

Verein und Fans sind in tiefer Trauer nach der plötzlichen Todesnachricht.

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Foto: NF24 / Canva

Er gehörte zu den legendärsten Persönlichkeiten der Liga, und war mehr als einmal Teil großer Kontroversen unter Fans und Experten. Viele bekundeten bereits ihr tiefes Beileid und erinnerten an seine legendärsten Auftritte.

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Joe Kinnear in Alter von 77 Jahren gestorben

Die Fußballgemeinschaft in England und Irland trauert um eine herausragende Persönlichkeit: Joe Kinnear ist am Sonntag im Alter von 77 Jahren verstorben. Seine legendäre Pressekonferenz wird unvergessen bleiben, sie überstrahlt sogar Giovanni Trapattonis berühmte Wutrede. Selbst der renommierte Guardian konnte am Montag nicht umhin, das Schimpfwort „cunt“ prominent in den ersten Absätzen seines Nachrufs auf Joe Kinnear zu erwähnen. Es war eine Anspielung auf jene denkwürdige Pressekonferenz, bei der der damalige Trainer von Newcastle United einen Journalisten gleich zu Beginn als „Arschloch“ beschimpfte.

„Simon Bird? Wer zum Teufel ist Simon Bird?“, fragte Kinnear. Als der Reporter des Mirror daraufhin antwortete, konterte er sofort: „Du bist ein verdammtes Arschloch.“ Bird ließ sich nicht beirren und antwortete gelassen: „Danke schön.“ Dies war nur der Beginn einer wütenden Abrechnung, die selbst die legendäre Pressekonferenz der Bayern-Bosse Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß, in der sie einen Journalisten als „Schlaumeier“ bezeichneten, sowie Giovanni Trapattonis berühmte Wutrede von 1998 („Flasche leer“) in den Schatten stellte. Über zehn Jahre nach Trapattoni nutzte Kinnear eine Pressekonferenz, um die Medien mit einer unvergesslichen Tirade zu konfrontieren. Nach dem bemerkenswerten Wortwechsel zu Beginn folgten weitere Beleidigungen und Schimpfwörter.

Der Mirror berichtete, dass in den ersten sechs Minuten der Pressekonferenz alle sechs Sekunden ein unanständiges Schimpfwort fiel. Im Transkript des Guardian wurde das Wort „f***“ in 28 verschiedenen Varianten und Kontexten gefunden. Nachdem Kinnear sich in solcher Wut geäußert hatte, versuchte der Pressesprecher darauf hinzuweisen, dass alle Äußerungen „off the record“ seien. Doch das war vergeblich. Als gefragt wurde, ob auch Kinnear dieser Ansicht sei, antwortete er gleichgültig: „Schreibt, was ihr wollt.“ Kinnears späterer Kommentar dazu war eindeutig: „F*** druckt es!“

2008 sprang Kinnear in einer turbulenten Phase in Newcastle ein, nachdem Kevin Keegan als Trainer zurückgetreten war. Der Ire hatte zuvor vier Jahre lang keinen Job als Trainer gehabt. Nach seiner erfolgreichen Zeit beim FC Wimbledon, mit dem er 1994 überraschend den sechsten Platz in der Premier League erreicht hatte, sorgte er 2001 als Sportdirektor von Luton Town für Aufsehen, als er den Trainer entließ und sich selbst kurzzeitig zum Cheftrainer ernannte.

Als Spieler erlebte der Rechtsverteidiger seine größten Erfolge bei Tottenham Hotspur. 1967 gewann Kinnear den FA Cup mit den Spurs, dazu kamen 1972 der UEFA-Cup sowie 1971 und 1973 der Ligapokal. Jedoch wird er vor allem wegen seines denkwürdigen Auftritts bei seiner letzten Trainerstation in Newcastle in Erinnerung bleiben. Sogar der Mirror-Journalist Bird, der von ihm beschimpft wurde, sprach den Hinterbliebenen sein Beileid aus und würdigte Kinnear auf besondere Weise: „Kaum eine Woche vergeht, ohne dass mich ein Fan daran erinnert: ‚Joe Kinnear hatte recht‘, ‚Du bist derjenige, den Joe Kinnear ein Arschloch nannte‘.“

TS
Quellen: T-Online