Ein argentinischer Kellner bestreitet, den verstorbenen Sänger mit Drogen versorgt zu haben. Die Ermittlungen laufen weiter, während die Polizei nach einer verschwundenen Uhr sucht.
Kellner bricht Schweigen im Fall Liam Payne
Der argentinische Kellner, der im Verdacht steht, Liam Payne (1993-2024) mit Drogen beliefert zu haben, hat sich nun geäußert. In einem Fernsehinterview versicherte der Mann, dass er nichts Unrechtes getan habe. Liam Payne, der als Mitglied der Band One Direction berühmt wurde, verstarb am 16. Oktober, nachdem er in Buenos Aires mehrere Stockwerke tief von einem Hotelbalkon gefallen war.
Der toxikologische Befund ergab laut argentinischer Polizei, dass Payne in den 72 Stunden vor seinem Tod mehrfach Alkohol, Kokain und ein verschreibungspflichtiges Antidepressivum konsumiert hatte. Im Rahmen der Ermittlungen wurden drei Verdächtige festgenommen, darunter ein Hotelmitarbeiter. Ihnen wird “Vernachlässigung einer Person mit anschließender Todesfolge sowie die Lieferung und Vermittlung von Betäubungsmitteln” vorgeworfen, so der Ermittlungsbericht.
Kellner: So waren die Treffen mit Liam Payne
Der Kellner, der im Verdacht steht, Drogen geliefert zu haben, gab am Samstag im argentinischen Fernsehen zu, sich mit Payne im Hotel CasaSur Palermo getroffen und gemeinsam Drogen konsumiert zu haben. Er betonte jedoch, dass er den britischen Sänger niemals mit Drogen versorgt oder Geld von ihm angenommen habe.
Der 24-Jährige sagte, er habe den Sänger einige Tage zuvor in einem Restaurant kennengelernt, in dem er arbeitete. “Ich habe Leute sagen hören, er hätte Drogen genommen, aber die Wahrheit ist, dass er, als er in das Restaurant kam, in dem ich arbeitete, bereits unter der Wirkung von Drogen stand und eigentlich nichts gegessen hat. Es gab einen Moment, in dem er auf mich zukam und mich nach meinen Kontaktdaten fragte. Ich gab ihm ein Instagram-Konto und danach schickte er mir Nachrichten, weil er Drogen nehmen wollte, obwohl er bereits Betäubungsmittel konsumiert hatte.” Im Interview vor der “Telefe Noticias”-Kamera erzählte er weiter, dass sie sich am 2. Oktober in einem anderen Hotel trafen, in dem Payne zunächst untergebracht war. “Wir trafen uns dort und er zeigte mir einige der Musikstücke, die er herausbringen wollte. Während ich in seinem Zimmer war, tranken wir ein paar Whiskys.”
Das zweite und letzte Hoteltreffen habe dann in der Nacht vom Sonntag, 13. Oktober, stattgefunden. Sie hätten die Nacht zusammen verbracht und Drogen genommen. “Er war überhaupt nicht aggressiv, er hat sich mir gegenüber wirklich gut benommen, er war wirklich nett. Er hat mich gefragt, ob es mir gut geht. Ich habe alle Nachrichten, in denen wir das zweite Treffen vereinbart haben. Ich habe nichts gelöscht. Ich habe Nachrichten bekommen, in denen er mir Geld anbietet, weil er anscheinend daran gewöhnt war, für alles Geld anzubieten, aber ich habe nie etwas angenommen.”
Wie am Wochenende bekannt wurde, sucht die argentinische Polizei im Zuge der Ermittlungen weiterhin nach der verschwundenen Rolex-Uhr des Sängers.
Polizei schließt Selbstmord aus
In einer umfassenden Erklärung vom letzten Donnerstag gab die Polizei bekannt, dass jetzt offiziell gegen drei Männer ermittelt wird, deren Namen nicht genannt wurden. Ihnen wird vorgeworfen, eine Person im Stich gelassen zu haben, die später verstarb, sowie Drogenhandel und -lieferung betrieben zu haben. Die Polizei stellte auch klar, dass die Annahme eines Selbstmords des Musikers ausgeschlossen werden kann. Sie erklärten, er sei in einem Zustand von “halber oder völliger Bewusstlosigkeit” gewesen, als er in den Tod stürzte und “nicht wusste, was er tat”.
Der Leichnam von Payne wurde letzte Woche nach Großbritannien gebracht. Die Beerdigung ist in seiner Heimatstadt Wolverhampton geplant.