Trauer in Köln: Fußball-Idol Hannes Linßen ist gestorben. Der frühere Spieler, Trainer und Manager der Fortuna Köln wurde 76 Jahre alt. Er prägte eine ganze Ära des Kölner Fußballs – und bleibt mit seinem unverwechselbaren Charme unvergessen.
Kölner Fußball-Legende Hannes Linßen ist tot – „Der Mann mit der Sturmfrisur“ stirbt mit 76 Jahren

Fortuna Köln trauert um Kultfigur
Der deutsche Fußball verliert eine seiner prägenden Persönlichkeiten: Hannes Linßen ist im Alter von 76 Jahren verstorben. Die traurige Nachricht bestätigte sein langjähriger Verein Fortuna Köln, bei dem der ehemalige Mittelfeldspieler und Trainer Kultstatus erlangte.
„Hannes Linßen wird in der Kölner Südstadt unvergessen bleiben. Der Verein trauert um eine Legende“, schrieb Fortuna Köln am Freitag.
Vom MSV Duisburg zur Fortuna – Beginn einer Ära
Linßen wechselte 1974 vom MSV Duisburg nach Köln, kurz nachdem die Fortuna den Bundesliga-Abstieg verkraften musste. Für die damalige Ablösesumme von 350.000 Mark kam ein Spieler, der den Verein in den folgenden Jahren prägen sollte wie kaum ein anderer.
In 332 Einsätzen erzielte Linßen 45 Tore – und wurde damit zu einer echten Vereinsikone. Besonders seine kämpferische Art und seine Bodenständigkeit machten ihn bei den Fans beliebt.
Hannes Linßen tot aufgefunden: Ex-Spieler, -Trainer und -Manager wurde 76 Jahre alt. @fckoeln
— jasko 🇧🇦 (@jasko1948) October 31, 2025
Im Jahr 2000 führte der ehemalige Sportdirektor mit Trainer Ewald Lienen den 1. FC Köln zurück in die Bundesliga. Drei Jahre war er Co-Trainer und im Jahr 1991 Interimstrainer beim… pic.twitter.com/YDijc8VU69
„Der, der immer eine Sturmfrisur hat“
Neben seiner sportlichen Leistung war Hannes Linßen auch wegen seines unverwechselbaren Looks bekannt. Kommentator Rolf Töpperwien brachte es einst legendär auf den Punkt:
„Das ist Hannes Linßen, der immer eine Sturmfrisur hat – egal, wie das Wetter ist.“
Linßen nahm solche Sprüche mit Humor – und wurde dadurch noch populärer. Er galt als einer, der auf dem Platz nie aufgab, sich für seine Mannschaft aufopferte und dabei immer mit Herz spielte.
Historischer Moment: Die erste Gelbe Karte der Bundesliga
Schon vor seiner Zeit in Köln schrieb Linßen Bundesliga-Geschichte. Am 22. Januar 1971, beim Spiel Rot-Weiß Oberhausen gegen den MSV Duisburg, sah er als erster Spieler überhaupt die Gelbe Karte in der Bundesliga-Geschichte – allerdings zu Unrecht. Schiedsrichter Horst Bonacker hatte ihn damals mit seinem Mitspieler Djordje Pavlic verwechselt.
Trotz des Missverständnisses blieb dieser Moment unvergessen – und machte Linßen bundesweit bekannt.
Pokalfinale gegen den 1. FC Köln – die Krönung seiner Spielerkarriere
Sein größter sportlicher Erfolg war das DFB-Pokalfinale 1983, in dem Fortuna Köln auf den Lokalrivalen 1. FC Köln traf. Im ausverkauften Müngersdorfer Stadion verloren Linßen und seine Mitspieler zwar knapp mit 0:1, doch das Finale schrieb Geschichte. Für viele Fans war es der emotionale Höhepunkt einer ganzen Fortuna-Generation.
Trainer, Sportdirektor und Fußball-Mensch durch und durch
Nach seiner aktiven Karriere blieb Hannes Linßen dem Fußball treu. Er arbeitete als Trainer bei Fortuna Köln, später auch beim 1. FC Köln und beim FC Gütersloh. Als Sportdirektor des FC war er bis 2002 tätig.
Ausgerechnet am Rosenmontag, dem 11. Februar 2002, trat Linßen überraschend zurück – und verabschiedete sich aus dem aktiven Fußballgeschäft.
Ein Kölner Original bleibt unvergessen
Hannes Linßen war weit mehr als nur ein Spieler oder Funktionär – er war ein Stück Fußballgeschichte, ein Mensch mit Ecken, Kanten und Humor.
Er hinterlässt seine Ehefrau Liesel und einen Sohn. Für viele Fans bleibt er vor allem eines: „Der Mann mit der Sturmfrisur“, der Kölns Fußball über Jahrzehnte prägte.









