Hunderte Menschen gedachten der Flutopfer in der Kathedrale. Trotz emotionaler Anteilnahme wurden Politiker und das Königspaar von Bürgern kritisiert und mit Vorwürfen konfrontiert.
Königspaar bei Trauergottesdienst in Valencia
In Valencia versammelten sich Hunderte Menschen, um bei einem Trauergottesdienst der Opfer der Flutkatastrophe Ende Oktober zu gedenken. König Felipe VI. (56) und Königin Letizia (52) waren ebenfalls am Montagnachmittag (9. Dezember) anwesend und zeigten sich sichtlich betroffen. Mit ernsten Gesichtern verfolgten sie den Gottesdienst und spendeten danach in persönlichen Gesprächen Trost.
Umarmungen für die Angehörigen
Das Königspaar, Politiker und Hinterbliebene versammelten sich in der Kathedrale, um der vielen Menschen zu gedenken, die bei den verheerenden Überschwemmungen ihr Leben verloren hatten. Die Fluten hatten 222 Todesopfer gefordert. Auf seinem offiziellen Instagram-Account veröffentlichte das spanische Königshaus Bilder des bewegenden Tages. Es wurde mitgeteilt, dass das Königspaar den Angehörigen der Opfer seine “ganze Zuneigung, Unterstützung und Solidarität” übermittelt habe. Nach dem Gottesdienst sprachen Felipe und seine Frau mit vielen Hinterbliebenen, drückten ihr Beileid aus, schüttelten Hände und umarmten in Tränen aufgelöste Angehörige.
Protest gegen die Teilnahme der Politiker
Vor der Kathedrale demonstrierten wütende Bürger mit Schildern. Sie beschuldigen die Politiker, eine Mitschuld an der Katastrophe zu tragen, und kritisieren, dass die Hilfe nicht schnell genug geleistet wird. Viele Gebiete sind nach wie vor zerstört und ohne Strom oder Heizungen. Einige Opferorganisationen vermuteten sogar, dass die Trauerfeier von Politikern genutzt werde, um ihr Ansehen zu verbessern. Ministerpräsident Pedro Sánchez (52), der bei einem Besuch in der Region Anfang November auf Ablehnung gestoßen war, blieb der Messe fern. Valencias Erzbischof Enrique Benavent (65) nutzte die Gelegenheit, die Politiker zur Einheit aufzurufen, um den betroffenen Bürgern zu helfen.
Auch das Königspaar war nach der Flutkatastrophe in die Kritik geraten. Als Letizia und Felipe am 3. November erstmals die betroffene Region im Osten Spaniens besuchten, bekamen sie den Unmut der Menschen zu spüren. Sie wurden mit Schlamm und Stöcken beworfen und wüst beschimpft. In einem Social-Media-Video rief der König danach die Öffentlichkeit dazu auf, den Opfern “Hoffnung und die Garantie zu geben, dass der Staat in seiner Gesamtheit präsent ist”.