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Linda de Mol: Eine europäische Entertainment-Ikone wird 60

Die beliebte Moderatorin feiert heute ihren runden Geburtstag. Seit über vier Jahrzehnten begeistert sie Millionen in England, Deutschland und den Niederlanden.

Linda de Mol gehört zu den bekanntesten Gesichtern der deutschen Show-Landschaft.
Foto: imago/Bruno Press

Linda de Mol. Für die Fernsehverantwortlichen ist dieser Name in erster Linie eine TV-Marke und ein geradezu legendärer Begriff. Im Privatfernsehen erlebten sie mit der Moderatorin in den 90er-Jahren unvergessliche Erfolge. RTL-Manager sollen noch heute gerührt sein, wenn sie von Linda de Mol hören.

Eine europäische Entertainment-Ikone

Heute, am 8. Juli, feiert die beliebte Moderatorin ihren 60. Geburtstag. Seit gut 40 Jahren ist sie ein Medienstar und hat in England, Deutschland und ihrer Heimat Holland viele Millionen Menschen unterhalten. Man könnte sagen, sie ist eine europäische Entertainment-Ikone.

Sie wurde in Hilversum geboren, dem Medienzentrum der Niederlande, wo viele Radio- und TV-Sender ihren Sitz haben. Ihr Vater, John de Mol senior (1931-2013), war ein bekannter niederländischer Schlagerstar und Musikproduzent. Ihr Bruder, John de Mol (69), hat unter anderem den weltweiten Erfolg “Big Brother” entwickelt und zählt zu den reichsten Medienunternehmern der Welt.

Insofern war auch Lindas Weg vorgezeichnet. Sie hatte zwar nach dem Abitur ein Jura-Studium an der Freien Universität Amsterdam begonnen, doch 1964 beim britischen Sky Channel als Moderatorin der Chartshow “Eurochart Top 50” angefangen. In den ersten beiden Jahren ihrer Karriere präsentierte sie mit Sendungen wie “DJ Kat” und “In touch with the Dutch” über 400 TV-Shows. 1987 kehrte sie zurück in die Heimat zur öffentlich-rechtlichen Sendeanstalt TROS.

Mit der “Traumhochzeit” schreibt sie Fernsehgeschichte

Vier Jahre später erschien die blonde, äußerst clevere Holländerin bei RTL in Köln – als Moderatorin der zwei- bis zweieinhalbstündigen Spielshow “Traumhochzeit”, die von ihrem Bruder entwickelt worden war. Die sehr beliebte Sendung wurde von Januar 1992 bis 2000 in 92 Ausgaben ausgestrahlt. Zeitweise erreichte das Format die beeindruckende Quote von über elf Millionen Zuschauern. Ab 2004 moderierte sie bei Sat.1 “Der Millionendeal” und 2012 die Talentshow “The winner is …”, beide aus der Medienproduktion ihres Bruders John.

Linda war zudem vielfältig in den Niederlanden aktiv, als Moderatorin verschiedener Shows und ab 1999 auch als Schauspielerin in der TV-Serie “Spangen”, in der sie sieben Jahre lang eine Kommissarin verkörperte. Außerdem hat sie die niederländische Serie “Feine Freundinnen” (ähnlich den Erfolgsformaten “Sex and the City” und “Desperate Housewives”), in der sie selbstverständlich die Hauptrolle spielte, selbst entwickelt.

Sie hat die Schauspielerei genossen: “Man hat viel mehr Möglichkeiten, sich selbst einzubringen, als im Fernsehen. Wenn man eine Szene probt, muss man auch über sich selbst nachdenken. Das ist ein Luxus, den ich normalerweise nicht habe.”

Mit “Linda” bringt sie ihr eigenes Magazin auf den Markt

Anscheinend war das alles noch nicht ausreichend, denn im Jahr 2003 gründete sie das Lifestyle-Magazin “Linda”, dessen meinungsstarke Chefredakteurin selbstverständlich Linda de Mol ist und das zu den auflagenstärksten Zeitschriften der Niederlande gehört.

Für das Magazin zeigte sie sich als 59-Jährige nackt, zumindest scheinbar nackt, auf dem Cover zum Thema “Freizügigkeit”. Sie posierte dabei in einem Campingstuhl sitzend. Man konnte ihre nackten Arme, Beine und Schultern sehen, der Rest ihres Körpers wurde von ihren langen blonden Haaren bedeckt.

Ihr Terminkalender wurde so voll, dass sie zugab: “Außerhalb der Familie habe ich kaum ein soziales Leben, sehe meine Freundinnen viel zu selten, gehe kaum ins Kino oder Theater. Aber das nehme ich gern in Kauf.” Und natürlich auch die Honorare. Ihr Vermögen dürfte sich im oberen zweistelligen Millionen- wenn auch nicht im Milliardenbereich ihres Bruders bewegen.

Es liegen auch dunkle Monate hinter ihr

2014 erlebte sie die Schattenseiten ihrer Bekanntheit. Mehr als ein Jahr lang wurden sie und John de Mol bedroht und erpresst. Der Täter verlangte zehn Millionen Euro und drohte, Linda de Mol und ihren Kindern Schaden zuzufügen, falls seine Forderungen nicht erfüllt würden. Der Erpresser war ein 71-jähriger Rentner mit Demenz, der die Millionen “um Armut in Südafrika und Indonesien zu bekämpfen” haben wollte, wie er selbst sagte.

“Er wusste kaum, was er tat”, erklärten die Richter und verurteilten ihn zu einer Haftstrafe von zehn Monaten auf Bewährung und einer symbolischen Strafe von 141 Tagen Gefängnis, die der Rentner bereits in U-Haft verbüßt hatte. Der Mann kam nach dem Urteil auf freien Fuß.

“Er hat uns unsere Freiheit genommen”, klagte Linda de Mol und berichtete, dass ihre beiden Kinder monatelang nicht mehr ohne Angst auf die Straße gehen konnten. “Das alles hat unsere Familie sehr stark zusammengeschweißt.”

Ihre großen Lieben

In ihrem Magazin “Linda” hat sie sich mehrfach über die Familie geäußert, auch über das Ende ihrer zweiten Langzeitbeziehung (1994-2007) mit dem TV-Regisseur Sander Vahle (57), mit dem sie Sohn Julian (26) und Tochter Noa (24) hat.

Nach der Trennung vor über 16 Jahren schrieb sie im Januar 2024 in ihrem Heft: “Ich habe weinend Bilder von der Wand gerissen, Kleidung in eine Tasche gestopft und verletzende Dinge gesagt.” Irgendwann hätten beide Partner beschlossen, dass sie es besser machen müssten, “vor allem, wenn man gemeinsame Kinder hat und sich scheiden lässt.”

Mit Sander Vahle hat sie sich längst ausgesöhnt, sie posierte mit ihm sogar auf dem “Linda”-Cover und schrieb dazu: “Ich werde nie wieder denken, unsere Beziehung ist gescheitert. Sondern, unsere Beziehung hat lange Zeit wirklich gut geklappt.” Wenn sie heute sehe, “wie mein Sohn etwas tut, denke ich liebevoll: Oh, das hat er von seinem netten Vater, statt: Mist, das hat er von diesem Idioten geerbt.”

Ihre erste Ehe mit dem Diamantenhändler Fred Reuter (1991-1995) fand kein so friedliches Finish. Noch Jahre nach der Trennung ätzte er in der “Bild”-Zeitung gegen seine Ex-Frau: “Linda ist ein Kontrollfreak. Deshalb laufen ihr die Männer weg.” Sie sage immer, “wie alles laufen muss.”

Ihre letzte Beziehung dominierte die Schlagzeilen

Auch ihre letzte Beziehung mit dem niederländischen Musiker Jeroen Rietbergen (53) endete – zumindest offiziell – unschön. Rietbergen, der als Bandleader der Castingshow “The Voice of Holland” (Konzept: John de Mol) tätig war, wurden Machtmissbrauch und sexuelle Übergriffe vorgeworfen. Er räumte ein, dass er sexuellen Kontakt mit Frauen hatte, die an der Sendung teilnahmen, und ihnen E-Mails mit sexuellen Inhalten schickte. Zu diesem Zeitpunkt sei ihm kein Fehlverhalten bewusst gewesen.

Linda de Mol erfuhr davon, als sie gerade Risotto in ihrer Küche kochte, wie sie in ihrem Magazin schrieb: Sie sei in “ein großes schwarzes Loch” gefallen. “Dass jemand, den du so sehr liebst, sich mit jungen Frauen schlecht benommen hat – das erzeugte Traurigkeit und Wut bei mir.” Sie habe sich sofort von ihrem Lebensgefährten getrennt.

Der wurde inzwischen entlastet, wie verschiedene Medien berichteten. Laut Ansicht der Staatsanwaltschaft gehe aus den Ermittlungen hervor, “dass sexuelle Handlungen zwar stattgefunden haben, aber nicht, dass sie unter Zwang erfolgten. Rietbergen hatte immer bestritten, dass es zu sexuellen Handlungen gekommen sei, die dem Tatbestand der Nötigung entsprechen. Dies war von einer der Kandidatinnen behauptet worden. Die Ermittlungen ergaben nun, dass die Klägerin in wesentlichen Punkten nicht die Wahrheit gesagt hat!”

Linda de Mol und Jeroen Rietbergen sollen bereits vor einem Jahr wieder Kontakt zueinander aufgenommen haben. Auf die Anfrage eines niederländischen Magazins antwortete die Moderatorin: “Leute, ich bin niemandem eine Erklärung schuldig. Hier geht es um mein Privatleben. Das Einzige, was ich sagen möchte, ist, dass ich nach einem Jahr immer noch etwas zu klären habe, und ich möchte es dabei belassen.”

Falls es tatsächlich zu einem Liebes-Comeback gekommen ist, wird Linda ihre Fans darüber informieren. Natürlich exklusiv in “Linda”. Wo sonst?!

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