Sie spielte viele Hauptrollen in Hollywood-Filmen der 1940er- bis 1960er-Jahre. Unsterblich macht Glynis Johns jedoch ihr Auftritt in “Mary Poppins”. Nun ist die Schauspielerin im Alter von 100 Jahren verstorben. Ihr Manager betrauert damit auch “das Ende des goldenen Zeitalters Hollywoods”.
“Mary Poppins”-Star Glynis Johns ist mit 100 Jahren gestorben
Die britische Schauspielerin Glynis Johns, welche im Filmklassiker “Mary Poppins” die Rolle der Mutter Winifred Banks spielte, ist am Donnerstag (4. Januar) in einem betreuten Wohnheim in Los Angeles verstorben. Das wurde von ihrem Manager Mitch Clem dem Branchendienst “Variety” bestätigt. Sie hatte im Oktober ihren 100. Geburtstag gefeiert.
“Ein düsterer Tag für Hollywood”
“Glynis kämpfte sich mit Intelligenz, Witz und Liebe zur Leistung durchs Leben und beeinflusste Millionen von Leben”, würdigte Manager Clem die Verstorbene in einer Erklärung. “Sie trat zu Beginn meiner Karriere in mein Leben und legte sehr hohe Maßstäbe dafür, wie man sich mit Anmut, Klasse und Wahrheit in dieser Branche zurechtfindet. Ihr Licht schien 100 Jahre lang sehr hell.” Weiter teilte er mit: “Sie hatte einen Verstand, der einen aufhalten konnte, angetrieben von einem Herzen, das zutiefst und rein liebte. Heute ist ein düsterer Tag für Hollywood. Wir trauern nicht nur um unseren lieben Glynis, sondern auch um das Ende des goldenen Zeitalters Hollywoods.”
Glynis Johns wurde das Schauspielern in die Wiege gelegt: Ein Artikel aus dem Jahr 1963 in “The Desert Sun” beschrieb sie als die “vierte Generation einer Theaterfamilie” und berichtete, dass sie ihr Theaterdebüt im Alter von nur drei Wochen gab, als ihre Eltern sie während einer Aufführung auf die Bühne brachten. Ihr Leinwanddebüt erfolgte dann 1938 im zarten Alter von 13 Jahren in “South Riding”. Den Durchbruch brachte ihre Rolle als Mrs. Banks in “Mary Poppins” an der Seite von Julie Andrews (88), Dick Van Dyke (98) und David Tomlinson (1917-2000) im Disney-Klassiker von 1964. Ihre bekannteste Rolle begann jedoch mit einer Enttäuschung: Denn Johns glaubte zunächst, dass sie für die Hauptrolle der Mary Poppins im Film vorgesehen war, woraufhin Walt Disney die Produktion aufforderte, ein Lied für Mrs. Banks zu schreiben. Das Ergebnis dieser Bemühungen war der Song “Sister Suffragette”.
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Glynis Johns wurde mit einem Tony für ihre Darstellung der Desiree Armfeldt in der originalen Broadway-Produktion von Stephen Sondheims “A Little Night Music” ausgezeichnet, in der sie das von Sondheim speziell für sie geschriebene Lied “Send in the Clowns” präsentierte. Zudem erhielt sie eine Oscar-Nominierung für ihre Nebenrolle in dem Film “The Sundowners” aus den 1960er Jahren. Ihren letzten Filmauftritt hatte Johns in Molly Shannons Film “Superstar” (1999), in dem sie die Rolle der Oma spielte.
Bewegtes Privatleben
Im Oktober 2023 konnte die Schauspielerin noch ihren 100. Geburtstag feiern. Gegenüber der Nachrichtenagentur “ABC7” sagte sie damals, dass sie sich trotz dieses bemerkenswerten Jubiläums nicht anders fühle. “Für mich macht es keinen Unterschied”, betonte sie und fügte in ihrer bekannt witzigen Art hinzu: “Nun, ich sah in jedem Alter sehr gut aus.”
Glynis Johns war in vier Ehen verheiratet und geschieden. Mit ihrem ersten Ehemann Anthony Forwood (1915-1988) hatte sie 1945 einen Sohn, der auch als Schauspieler tätig war. Gareth Forwood ist jedoch bereits im Jahr 2007 verstorben.