Die Mutter der getöteten Kamerafrau kritisiert Alec Baldwins Umgang mit dem Tod ihrer Tochter. Sie wirft ihm vor, von der Tragödie zu profitieren.
Olga Solovey boykottiert "Rust"-Premiere in Polen
Olga Solovey, die Mutter der verstorbenen “Rust”-Kamerafrau Halyna Hutchins (1979-2021), wird der Premiere des Films fernbleiben. Sie erklärt, dass Alec Baldwins (66) Verhalten im Zusammenhang mit dem Tod ihrer Tochter “meinen Schmerz noch verstärkt”.
“Es war immer meine Hoffnung, meine Tochter in Polen zu treffen, um ihre Arbeit auf der Leinwand lebendig werden zu sehen”, sagte Solovey laut “The Hollywood Reporter” in einer Erklärung für das US-Branchenmagazin. “Leider wurde mir das genommen, als Alec Baldwin seine Waffe abfeuerte und meine Tochter tötete.”
Der Film “Rust” wird am Mittwoch, den 20. November, auf dem Internationalen Filmfestival Camerimage in Polen zum ersten Mal gezeigt, mehr als drei Jahre nach dem tragischen Vorfall am Set des Westerns. Alec Baldwin, der Hauptdarsteller und Produzent des Films, hatte während der Dreharbeiten im Oktober 2021 einen Revolver benutzt, der unabsichtlich mit scharfer Munition geladen war. Dabei kam die Kamerafrau Halyna Hutchins ums Leben, und der Regisseur Joel Souza, 51 Jahre alt, wurde verletzt. Es ist bereits bekannt, dass Alec Baldwin bei der Premiere des Films in Polen nicht persönlich anwesend sein wird.
“Noch immer keine Gerechtigkeit”
“Alec Baldwin vergrößert meinen Schmerz durch seine Weigerung, sich bei mir zu entschuldigen und die Verantwortung für ihren Tod zu übernehmen”, heißt es laut “The Hollywood Reporter” in der Erklärung von Solovey weiter. Stattdessen versuche er, von Hutchins’ Tod zu profitieren. “Das ist der Grund, warum ich mich weigere, an dem Festival zur Vermarktung von ‘Rust’ teilzunehmen, besonders jetzt, wo es immer noch keine Gerechtigkeit für meine Tochter gibt.”
Baldwins Prozess wegen fahrlässiger Tötung wurde im Juli aufgrund eines Verfahrensfehlers eingestellt. Die Waffenmeisterin des Films, Hannah Gutierrez-Reed, verbüßt momentan eine Haftstrafe von 18 Monaten, nachdem eine Jury sie im März für schuldig der fahrlässigen Tötung befunden hatte.
Gloria Allred (83), die Anwältin von Hutchins’ Familie, erklärte ebenfalls gegenüber “The Hollywood Reporter”: “Die Entscheidung, die Familie nicht einmal anzurufen, um sich zu entschuldigen, ist grausam und entehrt Halyna und ihr Andenken. Jetzt wurde beschlossen, ‘Rust’ an Käufer zu vermarkten, um für Alec Baldwin und andere, die eine Rolle bei Halynas Tod spielten, Profit zu machen.” Dies könne die Familie nicht unterstützen.