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Peter Niedziella ist tot – Radio-Moderator stirbt mit 81 Jahren

Trauer um eine Radio-Legende: Peter Niedziella, bekannt durch Formate bei Radio DDR1, MDR und ARD, ist im Alter von 81 Jahren gestorben.

Peter Niedziella ist tot – Radio-Legende stirbt mit 81
Peter Niedziella ist tot – Radio-Legende stirbt mit 81
Foto: imago

Peter Niedziella ist tot – die deutsche Radiolandschaft verliert eine ihrer markantesten Stimmen. Der langjährige Moderator und Sprecher ist im Alter von 81 Jahren gestorben. Seine Familie bestätigte den Tod am Donnerstag gegenüber dem MDR.

Peter Niedziella wurde 1944 in Wernigerode geboren. Nach einer Ausbildung zum Elektromotorenschlosser und einem abgebrochenen Ingenieursstudium wandte er sich früh dem Journalismus zu. Bereits 1964 begann er seine Radiokarriere in der DDR.

Bekannt wurde Peter Niedziella mit der Musiksendung „Musikalische Luftfracht“ auf Radio DDR1, einem der beliebtesten Formate des ostdeutschen Rundfunks. Viele DDR-Hörerinnen und Hörer kannten ihn außerdem als Sprecher der Fernsehnachrichten „Aktuelle Kamera“.

Nach der Wende arbeitete Niedziella weiter erfolgreich im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Seine Stimme war bei MDR, NDR, WDR und HR zu hören. Besonders beliebt war er in Sachsen, wo er bei MDR 1 Radio Sachsen die „Schlagerparade“ moderierte.

2009 beendete Niedziella offiziell seine Arbeit als Moderator. Danach lebte er weitgehend zurückgezogen. Zu den Umständen seines Todes wurden keine weiteren Angaben gemacht. Die Nachricht, dass Peter Niedziella tot ist, verbreitete sich am Donnerstag über mehrere Medien.

Kollegen und Weggefährten würdigen Peter Niedziella als leidenschaftlichen Profi, der sein Handwerk liebte und seine Hörer ernst nahm. Sein Tod hinterlässt eine Lücke im deutschen Rundfunk, die kaum zu füllen ist.

Peter Niedziella ist tot – ein Verlust für alle, die mit seiner Stimme groß wurden.


So war Radio in der DDR

Die Radiolandschaft in der DDR war stark zentralisiert und wurde durch staatliche Kontrolle geprägt. Sender wie Radio DDR 1, Radio DDR 2 oder Berliner Rundfunk hatten eine wichtige Rolle bei der Informationsverbreitung – jedoch immer im Rahmen der sozialistischen Ideologie. Dennoch genossen viele Formate, vor allem im Musik- und Unterhaltungsbereich, große Beliebtheit. Moderatoren wie Peter Niedziella wurden in dieser Zeit zu festen Stimmen im Alltag vieler DDR-Bürger.

Trotz politischer Lenkung war der Hörfunk für viele Menschen ein vertrauter Begleiter im Alltag – sei es bei der Arbeit, zu Hause oder im Auto. Besonders beliebt waren Musiksendungen, moderierte Wunschkonzerte oder internationale Schlagerausgaben wie Niedziellas „Musikalische Luftfracht“. In einem Land, in dem kultureller Austausch stark reglementiert war, bot das Radio einen der wenigen Kanäle, um Klänge aus dem Westen oder dem sozialistischen Ausland zu hören.

Nach der Wiedervereinigung veränderte sich das mediale Gefüge in den ostdeutschen Bundesländern grundlegend. Aus den alten Staatsmedien gingen neue öffentlich-rechtliche Strukturen hervor – so entstand unter anderem der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR). Viele ehemalige DDR-Radioprofis fanden hier eine neue Heimat und prägten weiterhin die Programme – Peter Niedziella war einer von ihnen.

Bis heute hat der MDR eine hohe Hörerbindung in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Die Mischung aus Regionalität, Unterhaltung und vertrauten Stimmen hat sich bewährt. Gerade in den neuen Bundesländern spielen Radiomoderatoren, die schon zu DDR-Zeiten aktiv waren, eine große Rolle bei der Bindung eines älteren, treuen Publikums.

Ricardo Bohn