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Punk-Legende Colin Jerwood ist tot – Frontmann von „Conflict“ stirbt mit 63 Jahren

Trauer in der Punk-Szene! Colin Jerwood, die Stimme der anarchistischen Kultband Conflict, ist tot. Der charismatische Sänger starb im Alter von 63 Jahren – Fans weltweit sind erschüttert.

Foto: Depositphotos

Die Punk-Welt trauert: Colin Jerwood, Sänger und Frontmann der britischen Band Conflict, ist nach kurzer Krankheit im Alter von 63 Jahren verstorben. Die Band, die seit den 1980er-Jahren als Sprachrohr der anarchistischen und antifaschistischen Bewegung galt, verliert mit ihm nicht nur ihre Stimme, sondern auch eine prägende Figur des politischen Punk.

Pionier des politischen Punkrocks

Colin Jerwood gründete Conflict im Jahr 1981 im Süden Londons. Schon ihr erstes Album „The House That Man Built“ machte deutlich, worum es der Band ging: lautstarker Protest gegen Krieg, Tierausbeutung, Faschismus und Ungerechtigkeit. Zwei Jahre später gründeten sie das eigene Label Mortarhate Records, über das neben Conflict auch Bands wie Icons of Filth und Lost Cherrees veröffentlichten – ein Meilenstein für die britische Underground-Szene.

Konzerte endeten oft in Aufständen

In den 80er-Jahren sorgten Conflict nicht nur durch ihre Texte für Aufsehen – viele ihrer Auftritte wurden von Ausschreitungen begleitet. Die Wut auf das System, der kompromisslose Ton, die klaren politischen Ansagen: Conflict waren mehr als Musik. Sie waren Bewegung, Botschaft und Revolte.

Letzte Werke und geplantes Buch

Erst 2023 meldete sich die Band nach über zwei Jahrzehnten mit dem Live-Album Live in Dublin zurück. Nur wenige Wochen vor Jerwoods Tod erschien mit This Much Remains ein weiteres Werk – sein letztes musikalisches Vermächtnis. Parallel arbeitete er an seinen Memoiren, in denen er sein Leben, den Aktivismus und seine Band dokumentieren wollte.

Trauer und Beileidsbekundungen aus der Szene

Die Band veröffentlichte ein emotionales Statement zum Tod ihres Frontmanns: „Wir kämpfen mit den Worten, diesen Verlust zu begreifen. Colin war nicht nur unser Sänger, sondern auch unser Freund.“ Die Familie von Jerwood bat darum, von Besuchen bei der Beerdigung abzusehen, versicherte aber: „Wir lesen eure Kommentare – ihr seid bei uns.“

Auch Unite Against Fascism ehrte Jerwood: „Viele Antifaschisten trauern. Colin war ein engagierter Kämpfer gegen Rassismus – besonders in seiner Heimat Eltham.“ Das Label Cherry Red Records würdigte ihn als „treibende Kraft mit klarem Verstand“, dessen Einfluss auf die Punk-Szene unvergessen bleiben werde.

Ein Leben für den Widerstand

Mit Colin Jerwood verliert die Musikwelt eine unverwechselbare Stimme – nicht nur musikalisch, sondern auch moralisch. Er war unbequem, ehrlich, laut – und genau deshalb so wichtig. Seine Band, seine Texte und seine Haltung werden weiterleben, in den Herzen seiner Fans und auf den Bühnen, wo Widerstand laut sein darf.

TS
Quellen: metro.co.uk