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Queen Elizabeths geheimes Tagebuch: Einblicke in ihr akribisches Leben

Die verstorbene Monarchin führte bis zuletzt diszipliniert Tagebuch. Ihre Notizen könnten zukünftigen Historikern als wertvolles Archiv dienen. Ob sie jemals veröffentlicht werden, bleibt abzuwarten.

Queen Elizabeth II. hinterließ im Laufe ihrer 70-jährigen Regentschaft in unzähligen Gästebüchern - wie hier 2015 in Berlin - Einträge. Auch privat notierte sie sich Begegnungen und Erlebnisse.
Foto: Action Press/Michael Ukas

Bis kurz vor ihrem Tod am 8. September 2022 führte Queen Elizabeth II. (1926-2022) sorgfältig Tagebuch. Während ihrer 70-jährigen Herrschaft schrieb sie fast jeden Abend die Tagesereignisse auf. Viele Emotionen sind in diesen Aufzeichnungen vermutlich nicht enthalten: Ihr Tagebuch diente eher als Protokoll der Ereignisse ihres geschäftigen Alltags. Auch ihr letzter Eintrag war entsprechend einfach gehalten.

“So sachlich und praktisch wie immer”

Am 6. September, nur zwei Tage vor ihrem Tod, schrieb sie angeblich den letzten Eintrag in ihr Tagebuch. Diese Information wurde von Robert Hardman in seiner Biografie “Charles III: New King. New Court. The Inside Story”, die am 7. November veröffentlicht wurde, bekanntgegeben.

Der britische Adelsexperte verriet: “Ihr letzter Eintrag war so sachlich und praktisch wie immer. Es hätte einen weiteren normalen Arbeitstag beschreiben können, der auf die übliche Weise begann – ‘Edward kam, um mich zu sehen’ -, als sie die Vorkehrungen notierte, die ihr Privatsekretär, Sir Edward Young, für die Vereidigung der neuen Minister der Truss-Regierung getroffen hatte”. Denn am 6. September 2022 begrüßte sie auf Balmoral noch Liz Truss (49) als neue Premierministerin. Es war ihr letzter öffentlicher Termin, bei dem auch die letzten Aufnahmen der Queen entstanden.

Mit Tinte notierte die Queen am Schreibtisch

Die Mutter von König Charles III. (75) hat ihre gesamte Regentschaft über diszipliniert ihre Termine absolviert. Ebenso viel Fleiß legte sie offenbar bei ihren Tagebüchern an den Tag – bis zuletzt: “Es ist nicht überraschend, dass die Monarchin ihre Aufzeichnungen gewissenhaft vornahm, selbst als sie durch eine Krankheit immer gebrechlicher wurde”, bilanzierte etwa “Tatler”.

Ein ehemaliges Mitglied des Königshauses verriet im Jahr 2019 der britischen Zeitung “The Sun”, dass die Queen mit einem Füllfederhalter und schwarzer Tinte in ihr Tagebuch schreibe und dass jedes Tagebuch mit ihrer Chiffre versehen und mit einer römischen Zahl nummeriert sei. Demnach seien die Bücher in Leder gebunden. Das Schreiben sei jeden Abend die letzte Handlung für sie gewesen, “egal wie spät es war oder wie müde sie war”. Weiter plauderte der Insider aus: “Es ist eine unübersehbare Pflicht, und sie schreibt an einem Schreibtisch, nie im Bett.”

Die Queen selbst sagte in einer Dokumentation: “Ich führe ein Tagebuch, aber nicht wie das von Königin Victoria. Es ist ziemlich klein.” Vermutlich ließ ihr voller Terminkalender keine detaillierten Schilderungen zu. Dem Tagebuchschreiber Kenneth Rose gestand sie einmal: “Ich habe keine Zeit, Gespräche aufzuzeichnen, nur Ereignisse.”

Tagebuch als historische Quelle

Experten für das Königshaus vermuten, dass die Aufzeichnungen der Queen dazu gedacht waren, ihr zu helfen, sich an die Ereignisse eines bestimmten Tages zu erinnern und möglicherweise auch als Archiv ihrer Alltagserlebnisse für zukünftige Historiker zu dienen. Denn im privaten Bereich einer Königin gibt es kaum etwas, das nicht auch persönliche Notizen umfasst.

Das Magazin “Hello!” wies kürzlich darauf hin, dass in der Vergangenheit königliche Tagebücher der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden, darunter auch die von Königin Victoria (1819-1901). Ist das auch bei der Queen vorstellbar? Im Jahr 2023 erhielt laut “Hello!” der frühere Adjutant der verstorbenen Königin, Paul Whybrew, von Charles den Auftrag, die persönlichen Briefe und Tagebücher der verstorbenen Monarchin zu überprüfen und zu entscheiden, welche Informationen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollten.

Auch Charles soll jeden Abend “kritzeln”

Übrigens soll auch Charles schon seit vielen Jahren Tagebuch führen. “Er schreibt keine großen erzählenden Tagebücher mehr wie früher”, zitierte Autor Hardman einen Höfling. Wie seine Mutter scheint sich der König möglichst kurz zu halten: Er kritzele “am Ende eines jeden Tages seine Erinnerungen und Betrachtungen nieder”.

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