Schon seit 14 Jahren durften wir Jack Nicholsons markantes Lächeln nicht mehr auf der Leinwand sehen. Abhilfe schafft zunehmend ein anderer Nicholson: Sohn Ray.
Ray Nicholson: Das manische Grinsen seines Vaters hat er schon drauf
Egal ob in Tim Burtons (66) “Batman”, Stanley Kubricks (1928-1999) “Shining” oder Miloš Formans (1932-2018) “Einer flog über das Kuckucksnest”: Jack Nicholson (87) übertrifft seine Co-Stars oft mit schlafwandlerischer Leichtigkeit und einem breiten, manchmal manischen Grinsen. Dieses ikonische Lächeln haben wir jedoch schon lange nicht mehr auf der Leinwand gesehen: Seine bisher letzte und wahrscheinlich endgültige Rolle spielte Nicholson 2010 in der romantischen Komödie “Woher weißt du, dass es Liebe ist”.
Nach einer 14-jährigen Zwangspause können Horrorfans derzeit dennoch ein beeindruckendes Nicholson-Grinsen bewundern: Jack Nicholsons Sohn Ray (32) spielt in dem Film “Smile 2” mit, der am 17. Oktober in den deutschen Kinos gestartet ist. Auch wer normalerweise Gruselfilme meidet, könnte den Nachwuchsschauspieler unbewusst entdeckt haben – sein gespenstisches Gesicht ist auf zahlreichen Werbeplakaten und Teaserbildern von “Smile 2” zu sehen. Viele Filmfans fragen sich zunehmend, ob der Sohn das Potenzial hat, die großen Fußstapfen seines weltberühmten Vaters langfristig zu füllen.
Früher Start und lange Pause
Ray Nicholson wurde am 20. Februar 1992 geboren. Er ist der Sohn von Jack Nicholson und Rebecca Broussard, die von 1989 bis 1994 mit dem dreifachen Oscar-Gewinner liiert war. Im Gegensatz zu ihrem früheren Partner hatte Broussard keine bedeutende Hollywood-Karriere – ihr eher bescheidener Filmlebenslauf enthält Rollen wie “Nakatomi Geisel Nr. 3” in “Stirb langsam” und “Nutte Nr. 2” in “Mars Attacks!”.
Ray Nicholsons Karriere in Hollywood startete früh, jedoch ohne großes Aufsehen: In der Sportkomödie “Die Bankdrücker” aus dem Jahr 2006 hatte er als Teenager in einer kleinen Rolle seinen ersten Auftritt, danach pausierte er zwölf Jahre lang. Erst 2018, also in seinen mittleren Zwanzigern, erhielt er seine nächste Rolle in dem wenig bekannten Netflix-Action-Thriller “The Outsider”, in dem Jared Leto (52) die Hauptrolle spielte.
Seine Rollen waren weiterhin klein, aber seine Co-Stars wurden immer bedeutender. Im Jahr 2019 spielte er bereits neben Sir Anthony Hopkins (86) in “Where Are You” mit, und im darauffolgenden Jahr war er im viel beachteten Drama “Promising Young Woman” mit Carey Mulligan (39) zu sehen. In der Rolle eines schmierigen Anzugträgers, der sich über angeblich stark alkoholisierte Frauen lustig macht und diese ausnutzen möchte, zeigte sich bereits kurz sein Potenzial für zwielichtige Charaktere.
Karriere-Schub während Corona
Gerade in den Corona-Jahren erlebte Ray Nicholson seine bisher produktivste Zeit: In dem Film “Licorice Pizza” von Paul Thomas Anderson (54) gehörte er zu einem Ensemble-Cast, zu dem auch Bradley Cooper (49), Sean Penn (64) und Tom Waits (74) zählten. Im Jahr 2021 hatte er zudem durch die Amazon-Serie “Panic” seine erste dauerhafte Rolle. Er war in allen zehn Folgen der Teenie-Serie zu sehen, die jedoch nach nur einer Staffel eingestellt wurde.
Im Jahr 2022 war der Moment gekommen: In dem Thriller “Out of the Blue” konnte Ray Nicholson zum ersten Mal seinen Namen unter den Hauptdarstellern finden. Darüber hinaus begann er in diesem Krimi-Thriller sofort eine gefährliche Affäre mit Diane Kruger (48), die die Rolle einer Femme Fatale spielte. Mit Filmen wie “Weihnachtsgeschenke von Tiffany” (2022), “Gonzo Girl” (2023), “I Love You Forever” (2024) und jetzt “Smile 2” ist seine bisherige Karriere vollständig.
Ray Nicholson mag vielleicht noch nicht die Wandelbarkeit und den Oscar-Appeal seines Vaters erreicht haben – wer kann das schon behaupten? Seine bisherigen Rollen zeigen jedoch, dass auch er sich nicht auf ein bestimmtes Genre festlegen möchte. Bald wird er erneut die Möglichkeit haben, dies zu beweisen: In dem bereits abgedrehten Film “Borderline” mit Samara Weaving (32) und Eric Dane (51) spielt er einen verrückten Stalker, der es auf einen berühmten Popstar abgesehen hat. Ein fieses, angeborenes Grinsen ist dabei sicherlich inklusive.