Rettungskräfte versuchten Lugner wiederzubeleben. Der Unternehmer starb am heutigen Montag in seiner Villa.
Österreichischer Unternehmer Richard Lugner gestorben
Richard (Mörtel) Lugner, der österreichische Unternehmer, ist gestorben. Der gebürtige Wiener verstarb am Montag im Alter von 91 Jahren, wie Familienkreise der Deutschen Presse-Agentur bestätigten. Die Todesursache wurde noch nicht bekannt gegeben.
Nach verschieden Medienberichten sind nach einem Notruf am Montagmorgen Rettungskräfte zu seiner Villa in Döbling geschickt worden. Dort sei noch versucht worden, den bekannten Unternehmer zu reanimieren, doch leider blieben die Rettungsversuche ohne Erfolg.
Bekannt wurde Lugner vor allem durch seine medienwirksam inszenierten Auftritte beim Wiener Opernball in Begleitung meist von Stars aus Hollywood.
Richard Mörtel Lugner ist tot – Trauer um Kult-Bau-Unternehmer, Opernball-Teilnehmer, Politiker und TV-Star.
Erst im Juni hatte Lugner zum sechsten Mal geheiratet – auch diesmal eine um Jahrzehnte jüngere Frau, Simone Reiländer (42). Zuletzt hatte er allerdings einige gesundheitliche Probleme. So wurde er im Juli am Herzen operiert. Vor einer Woche postete er – auf Krücken stehend und in Begleitung seiner Ehefrau – auf Facebook einen Spot, in dem er für ein Piercing-Studio in seinem Einkaufszentrum warb.
Lugner feiert seit über 30 Jahren seine Teilnahme am Wiener Opernball. Er hatte immer berühmte Begleitung. In diesem Jahr hatte er Priscilla Presley, die Witwe von Elvis Presley, engagiert, 2023 war es die US-Schauspielerin Jane Fonda.
Erfolgreicher Bau-Unternehmer
Die weniger bekannte Seite seines Lebens ist ernst. In den 1960er Jahren war er in Wien als Bau-Unternehmer sehr erfolgreich, insbesondere bei der Revitalisierung von Altbauten. Im Jahr 1975 erhielt er den Auftrag zum Bau einer Moschee in Wien. Seine Baufirma beschäftigte zeitweise mehr als 600 Mitarbeiter.
1990 eröffnete er sein Einkaufszentrum «Lugner City» in Wien mit mehr als 100 Geschäften. Die Werbung für die «Lugner City» war der wirtschaftliche Hintergrund seiner Nähe zu Hollywood. Deshalb mussten die für den Opernball eingekauften Stars dort Pressekonferenzen und Autogrammstunden geben.
Ausflüge in die Politik
Lugner, der sich immer wieder für eine Sonntags-Öffnung der Geschäfte einsetzte, unternahm zweimal Ausflüge in die Politik: 1998 und 2016 kandidierte er für das Amt des Bundespräsidenten.
Im Jahr 1998 erzielte er ein sehr respektables Ergebnis von fast zehn Prozent der Stimmen, aber 2016 konnte er kaum Wähler überzeugen. Letztendlich stimmten nur 2,3 Prozent für ihn. Er hatte sowieso nur auf Drängen seiner jungen Frau die Strapazen und Kosten eines Wahlkampfes auf sich genommen.
Präsent war Lugner den Österreichern aber vor allem als TV-Star. In der Reality-Soap «Die Lugners» breitete «Mörtel» ab 2003 in rund 100 Folgen sein Privatleben im Privatfernsehen (ATV) aus.