Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Schon als Kind geraucht: David Lynch auf Extra-Sauerstoff angewiesen

Kult-Regisseur David Lynch kann aufgrund einer chronischen Lungenkrankheit nur noch selten das Haus verlassen. Trotzdem bereut er es nicht, lange Zeit seines Lebens geraucht zu haben.

Filmemacher David Lynch leidet an einer Lungenkrankheit.
Foto: Mykhaylo Palinchak / SOPA Images/ddp/Sipa USA

Filmemacher David Lynch (78) hat in einem neuen Interview mit dem “People”-Magazin offen darüber gesprochen, wie sehr in seine Lungenkrankheit einschränkt. Vor vier Jahren wurde bei dem Kultregisseur mit einem Lungenemphysem eine chronische Krankheit diagnostiziert, das Kurzatmigkeit verursacht. Daher sei er heute bei allen Tätigkeiten, die länger als ein Spaziergang durch einen Raum seien, auf zusätzlichen Sauerstoff angewiesen. Er wolle andere Raucher davor warnen, dass ihnen dasselbe passieren könnte.

“Rauchen war ein wichtiger Teil meines Lebens”, so Lynch. “Ich liebte den Geruch und den Geschmack von Tabak. Ich liebte es, Zigaretten anzuzünden. Es gehörte für mich zu meinem Dasein als Maler und Filmemacher dazu”, erklärt er. Doch nun habe er geerntet, was er gesät habe. “Ich bin ein Risiko eingegangen und wurde gebissen.” Als Raucher spiele man im wahrsten Sinne des Wortes mit dem Feuer.

David Lynch begann mit acht Jahren zu rauchen

Das Rauchen habe ihn seit seiner Kindheit begleitet. Er habe im Alter von acht Jahren angefangen zu rauchen, blickt Lynch zurück. Er habe im Laufe der Jahre “viele, viele Male versucht, mit dem Rauchen aufzuhören”. Aber bei Schwierigkeiten habe er immer wieder zur Zigarette gegriffen, was wie eine “himmlische Reise” gewesen sei: “Dann fängt man wieder an zu rauchen.”

Selbst die Diagnose seiner Lungenerkrankung habe ihn 2020 nicht direkt zum Aufhören bewegen können. Das habe zwei weitere Jahre gedauert. “Ich konnte mich kaum noch bewegen, ohne nach Luft zu schnappen. Aufzuhören war meine einzige Wahl.” Was ihm dabei geholfen habe, seien tägliche Meditationen. Diese Praxis stimme ihn optimistisch: “Meine positive Einstellung ist, dass ich mich darauf konzentriere, dass sich der Körper selbst heilt.” Mit dem Emphysem zu leben, sei hart. “Es ist, als ob man mit einer Plastiktüte um den Kopf herumläuft.”

Er kann nicht mehr ans Filmset

Weil ihn das Leiden anfällig für andere Atemwegerkrankungen mache, bleibe er viel zu Hause. “Ich bin früher nie gerne ausgegangen, also ist das eine gute Ausrede”, scherzt Lynch im Interview mit “People”. Doch die Krankheit halte ihn auch davon ab, sich an seinem liebsten Ort – am Filmset – aufzuhalten.

Er bezahle mit den Folgen seiner Leidenschaft fürs Rauchen einen “hohen Preis”, bereue es jedoch nicht, Zeit seines Lebens zur Zigarette gegriffen zu haben. “Es war wichtig für mich. Ich wünsche mir, was sich jeder Süchtige wünscht: Dass das, was wir lieben, gut für uns ist.” Auch dass das Rauchen oft zentraler Bestandteil seiner Filme sei, wolle er im Nachhinein nicht ändern. Dass er nun offen über seine Krankheit spreche, sei er sich und anderen Rauchern schuldig: “Denkt darüber nach. Ihr könnt mit den Dingen aufhören, die euch am Ende umbringen.”

Ein Lungenemphysem ist eine chronische Lungenerkrankung, die unter anderem zu Kurzatmigkeit führt. Verursacht wird sie in der Regel durch Schadstoffbelastungen oder das Rauchen von Zigaretten.

spoton