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SPD-Politikerin und Trägerin des Bundesverdienstkreuzes Karla Spagerer verstorben

Sie war eine der letzten Mahnerinnen der NS-Zeit – nun ist Karla Spagerer tot. Die Bundesverdienstkreuzträgerin starb mit 95 Jahren. Deutschland verliert eine wichtige Stimme gegen das Vergessen.

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Foto: Depositphotos

Deutschland verliert eine der letzten authentischen Mahnerinnen gegen den Faschismus: Karla Spagerer, Trägerin des Bundesverdienstkreuzes und engagierte Zeitzeugin, ist am Freitag im Alter von 95 Jahren gestorben. Die SPD Mannheim bestätigte die traurige Nachricht. In den letzten Jahren hatte sich Spagerer mit aller Kraft für Aufklärung über die Schrecken des Nationalsozialismus eingesetzt – vor allem an Schulen. Noch 2022 wurde sie als ältestes Mitglied zur Bundesversammlung eingeladen, die den Bundespräsidenten wählt.

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Aufklärung bis zum letzten Atemzug

Erst spät im Leben, im Jahr 2018, begann Karla Spagerer öffentlich über ihre Kindheit im Widerstand und die Verbrechen der Nazi-Zeit zu sprechen. Als eine der letzten lebenden Zeitzeuginnen in Mannheim warnte sie in zahlreichen Veranstaltungen und Gesprächen eindringlich vor dem Erstarken rechter Kräfte. Ihr Vermächtnis: Die Erinnerung wachhalten, damit sich die Geschichte nicht wiederholt.

Sozialdemokratisches Urgestein

Geboren wurde Karla Spagerer 1929 in Mannheim. 1947 heiratete sie Walter Spagerer, der später von 1972 bis 1988 für die SPD im Landtag saß. Gemeinsam lebten sie ein politisch engagiertes Leben. Walter Spagerer war dem SV Waldhof stark verbunden – die Haupttribüne des Stadions trägt seinen Namen. Auch Karla war fester Bestandteil der Waldhof-Familie.

Der Verein schrieb in einer emotionalen Mitteilung: „Karla war nicht nur Teil der Geschichte unseres Vereins – sie war Herz und Seele der Waldhof-Familie.“ Zum Gedenken wird die Mannschaft beim nächsten Auswärtsspiel in Bielefeld mit Trauerflor auflaufen.

Bundesverdienstkreuz für ihren Einsatz

Für ihr Engagement gegen das Vergessen erhielt Spagerer 2022 das Bundesverdienstkreuz. Der SPD-Kreisvorsitzende Stefan Fulst-Blei würdigte sie als „großartige Frau“, deren Einsatz für Demokratie und Erinnerungskultur unersetzlich sei: „Die gesamte Mannheimer Sozialdemokratie verneigt sich in tiefer Dankbarkeit.“

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Ein Leben im Dienst der Erinnerung

Am Freitagmorgen ist Karla Spagerer nach kurzer Krankheit friedlich eingeschlafen. Ihr Tod hinterlässt eine Lücke – nicht nur in Mannheim, sondern im gesamten Land. Ihr Lebenswerk bleibt: ein unbeirrbares Zeugnis gegen Hass und das Vergessen.

TS
Quellen: mannheimer-morgen.de