Große Trauer in der Thüringer CDU und weit über die Parteigrenzen hinaus: Wolfgang Fiedler, langjähriger Landtagsabgeordneter, ehemaliges Mitglied der letzten DDR-Volkskammer und Bürgermeister von Tröbnitz, ist im Alter von 73 Jahren gestorben. Der beliebte Politiker erlag am Mittwochabend nach kurzer, schwerer Krankheit seinem Leiden.
Trauer in Thüringen: CDU-Urgestein Wolfgang Fiedler stirbt mit 73 Jahren – Politiker prägte Jahrzehnte die Landespolitik

CDU verliert eine prägende Stimme der Thüringer Politik
Bestätigt wurde die traurige Nachricht von Albert Weiler, Vorsitzender der Verwaltungsgemeinschaft Hügeland-Täler, zu der Fiedlers Heimatgemeinde Tröbnitz gehört.
Fiedler war mehr als vier Jahrzehnte lang ein fester Bestandteil der Thüringer Politik – ein Mann mit Rückgrat, Humor und Herz.
Seine politische Laufbahn begann noch vor der Wiedervereinigung: Fiedler gehörte der letzten Volkskammer der DDR an und zog nach der Wende in den ersten Thüringer Landtag ein. Dort war er bis 2019 aktiv – 30 Jahre lang engagierte er sich mit Leidenschaft für die Belange der Bürgerinnen und Bürger seines Bundeslandes.
Vor allem in der Innenpolitik setzte Fiedler Akzente: Er galt als wortgewaltiger Debattenredner, als jemand, der sich nie scheute, unbequeme Wahrheiten auszusprechen – stets mit dem Ziel, Ordnung, Sicherheit und Bürgernähe zu stärken.
Ministerpräsident Mario Voigt: „Ein Demokrat mit Herz und Haltung“
Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt (CDU) würdigte Fiedler als einen der großen politischen Köpfe des Landes:
„Mit Wolfgang Fiedler verliert Thüringen einen engagierten und gradlinigen Abgeordneten, eine wahre Stütze der Demokratie. Er war nah bei den Menschen, fest verwurzelt in seiner Heimat und immer lösungsorientiert.“
Voigt betonte, Fiedler werde als streitbarer Demokrat mit Herz, Humor und Haltung in Erinnerung bleiben.
„Die CDU Thüringen verneigt sich in Dankbarkeit vor seiner Lebensleistung. Mein tief empfundenes Mitgefühl gilt seiner Ehefrau, seinen Töchtern und deren Familien“, so Voigt weiter.
Leidenschaft für das Saale-Holzland und seine Heimatgemeinde
Auch der CDU-Fraktionsvorsitzende Andreas Bühl erinnerte an Fiedlers unermüdlichen Einsatz für seine Region:
„Er hat mit Leidenschaft den Saale-Holzland-Kreis vertreten – im Landtag, im Kreistag und in seiner Heimat Tröbnitz.“
Als stellvertretender Fraktionsvorsitzender und innenpolitischer Sprecher der CDU war Fiedler über viele Jahre hinweg eine verlässliche Stimme für Ordnung, Sicherheit und ehrenamtliches Engagement. Zudem setzte er sich mit großem Einsatz für die Stiftung Leuchtenburg ein, die er maßgeblich unterstützte.
Würdigung auch von politischen Gegnern
Der Tod Fiedlers löste parteiübergreifend Betroffenheit aus. Thüringens Innenminister und SPD-Vorsitzender Georg Maier erklärte:
„Wir haben einen aufrechten Demokraten und leidenschaftlichen Innenpolitiker verloren.“
Auch SPD-Fraktionschef Lutz Liebscher würdigte den Verstorbenen als Politiker mit klarer Haltung:
„Wolfgang Fiedler stand für eine Politik mit Verantwortungsbewusstsein, Klarheit und Charakter – Eigenschaften, die in unserer Zeit immer seltener werden.“
Ein Leben für die Demokratie
Wolfgang Fiedler hinterlässt nicht nur ein politisches Erbe, sondern auch das Bild eines Mannes, der Politik als Dienst am Menschen verstand. Seine Stimme im Thüringer Landtag verstummt – doch sein Engagement für Demokratie, Zusammenhalt und Ehrlichkeit wird unvergessen bleiben.