Er prägte den Sound zweier legendärer Bands, stand mit Rockgrößen auf der Bühne und schrieb Musikgeschichte – jetzt ist Mick Ralphs tot. Der Gitarrist von Mott The Hoople und Bad Company starb nach jahrelanger Krankheit. Fans und Weggefährten trauern um einen der größten Gitarristen der britischen Rock-Szene.
Trauer um Rock-Legende: Gitarrist Mick Ralphs stirbt nach langem Leiden
Mick Ralphs, Gründungsmitglied von Mott The Hoople und Bad Company, ist im Alter von 79 Jahren gestorben. Bereits seit einem schweren Schlaganfall im Jahr 2016 war er bettlägerig. Damals hatte er nur wenige Tage zuvor noch mit Bad Company in der Londoner O2 Arena gespielt. Wie seine Familie nun bestätigte, erlag Ralphs den langfristigen Folgen seines Schlaganfalls.
Paul Rodgers nimmt Abschied – „Mein Herz hat den Boden berührt“
Besonders bewegt zeigte sich sein langjähriger Freund und Bandkollege Paul Rodgers. „Unser Mick ist von uns gegangen, mein Herz hat den Boden berührt“, erklärte der Sänger. „Er war nicht nur mein Songwriting-Partner, sondern auch ein begnadeter, vielseitiger Gitarrist mit einem unglaublichen Humor. Er hat uns Songs und Erinnerungen hinterlassen, die für immer bleiben werden.“
In Memoriam: As a founding member of Mott the Hoople and 2025 Rock & Roll Hall of Fame Inductee Bad Company, Mick Ralphs helped define the sounds of 1970s hard rock and glam rock with his economical yet powerful guitar playing. (1/3) pic.twitter.com/LUGZ7wqA7J
— Rock & Roll Hall of Fame (@rockhall) June 23, 2025
Von Herefordshire auf die großen Bühnen der Welt
Geboren und aufgewachsen in der Grafschaft Herefordshire, startete Mick Ralphs seine musikalische Karriere in den 1960er-Jahren. Mit der Band Doc Thomas Group, die später zu Mott The Hoople wurde, feierte er erste Erfolge. Songs wie „All the Way from Memphis“ oder „Ready for Love“ trugen seine Handschrift. Letzterer wurde später auch für das Debütalbum von Bad Company neu arrangiert – ein Klassiker der Rockgeschichte.
Gründung von Bad Company – mit Superstars der Szene
Als Paul Rodgers die Band Free verließ, gründete er gemeinsam mit Ralphs die neue Supergroup Bad Company. Mit dabei: Free-Drummer Simon Kirke und King-Crimson-Bassist Boz Burrell. Die Chemie stimmte – das selbstbetitelte Debütalbum wurde ein weltweiter Erfolg und machte Ralphs’ Gitarrenarbeit unsterblich.
I just heard the news … totally heartbroken … Mick has been a constant companion through my musical journey & he was one of the kindest souls I ever met. The world is a poorer place today 🙁
— Def Leppard (@DefLeppard) June 23, 2025
Joe 😎🕺#mickralphs pic.twitter.com/CtLlVkudRq
Ein technischer Meister mit Gefühl
Mick Ralphs war kein Gitarrenheld im klassischen Sinne – seine Stärke lag in der Melodie, im Gefühl, im Songwriting. Sein Stil verband technische Raffinesse mit lyrischer Tiefe. Kollegen lobten ihn für seine Kreativität und seinen feinen Sinn für Arrangements.
Ein stiller Abschied – doch die Musik bleibt
Ralphs hatte sich nach seinem Schlaganfall weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Nun hat der Musiker den langen Kampf verloren. Was bleibt, ist ein beeindruckendes Lebenswerk – und eine Diskografie, die Rockfans auf der ganzen Welt bis heute bewegt.