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Trauer um TV-Legende! Erste schwarze Nachrichtenmoderatorin der US-Westküste Belva Davis ist tot

Sie war eine Ikone des amerikanischen Journalismus und ebnete Generationen von Frauen und People of Color den Weg: Belva Davis, die erste schwarze TV-Journalistin an der US-Westküste, ist im Alter von 92 Jahren gestorben.

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Foto: Depositphotos

Belva Davis – Pionierin des Journalismus

Wie US-Medien berichten, starb die Journalistin und Moderatorin am Mittwochmorgen friedlich im Schlaf. Ihre Familie teilte mit, Davis hätte im Oktober ihren 93. Geburtstag gefeiert. In ihrer bewegten Karriere prägte sie die Medienlandschaft der San Francisco Bay Area über mehr als fünf Jahrzehnte hinweg.

Belva Davis begann ihre Laufbahn in den 1960er-Jahren – zu einer Zeit, in der schwarze Frauen im Fernsehen kaum eine Chance hatten. 1966 wurde sie bei KPIX in San Francisco eingestellt und schrieb Geschichte: Sie war die erste afroamerikanische Fernsehjournalistin an der gesamten US-Westküste.

Eine Karriere voller Meilensteine

Ihren Durchbruch hatte Davis 1963 bei KTVU, wo sie erstmals im Fernsehen berichtete – über ein Schönheitsfestival für afroamerikanische Frauen. In den folgenden Jahrzehnten wurde sie zu einer der bekanntesten Journalistinnen des Landes. Sie arbeitete unter anderem für KTVU, KPIX, KRON und den öffentlich-rechtlichen Sender KQED, wo sie fast 20 Jahre lang die Sendung This Week in Northern California moderierte.

Davis berichtete über einige der prägendsten Ereignisse ihrer Zeit: über die Studentenproteste in Berkeley, die Black-Panther-Bewegung, die Tragödie von Jonestown, die Ermordungen von San Franciscos Bürgermeister George Moscone und Harvey Milk, die AIDS-Krise, die Anschläge vom 11. September und schließlich die Wahl von Barack Obama zum US-Präsidenten.

Sie kämpfte sich an die Spitze

Belva Davis wurde während der Great Depression in Oakland geboren und wuchs in einfachen Verhältnissen auf. Nach ihrem Schulabschluss begann sie ihre Karriere beim Magazin JET, bevor sie sich in der männerdominierten Medienwelt durch harte Arbeit und außergewöhnliches Talent einen Namen machte.

In ihrer Autobiografie „Never in My Wildest Dreams: A Black Woman’s Life in Journalism“ (2011) schilderte sie ihren steinigen Weg an die Spitze und inspirierte damit zahllose junge Journalistinnen weltweit.

Zahlreiche Ehrungen für ihr Lebenswerk

Für ihre journalistischen Leistungen erhielt Belva Davis sieben Emmy Awards, den Governor’s Award (1995) sowie den NATAS Silver und Gold Circle Award. 2018 wurde sie zudem in die California Hall of Fame aufgenommen.

Neben ihren beruflichen Erfolgen stand sie auch privat für Stärke und Menschlichkeit. Seit 1963 war sie mit dem Fotografen Bill Moore verheiratet, mit dem sie zwei Kinder und zwei Enkelkinder hatte.

Große Trauer in Kalifornien

Zahlreiche Weggefährten und Politiker würdigten Davis als Wegbereiterin und Symbol der Hoffnung. Die Bürgermeisterin von San Francisco, London Breed, sagte: „Wir wuchsen mit ihr auf dem Bildschirm auf. Sie zeigte uns, dass wir alles erreichen können.“

Auch Ex-Bürgermeister Willie Brown erinnerte an ihre Bedeutung: „Belva Davis steht in einer Reihe mit Journalistinnen wie Barbara Walters oder Gayle King. Sie hat Türen geöffnet, die zuvor verschlossen waren.“

Belva Davis wird als eine der bedeutendsten Stimmen der amerikanischen Mediengeschichte in Erinnerung bleiben – eine Frau, die das Fernsehen für immer verändert hat.

TS
Quellen: abc7news.com, ktvu.com