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TV-Star flieht vor Trump – Ellen DeGeneres lebt jetzt in England

TV-Legende Ellen DeGeneres hat die USA den Rücken gekehrt – wegen Trump! In Cheltenham spricht sie Klartext über Amerika, Homophobie, das Aus ihrer Show und warum sie mit Hühnern im britischen Nirgendwo lebt.

Foto: Depositphotos

TV-Star flieht vor Trump – Ellen DeGeneres lebt jetzt in England

Ellen DeGeneres, jahrzehntelang eines der bekanntesten Gesichter im amerikanischen Fernsehen, hat sich still und leise ein neues Leben aufgebaut – in Großbritannien. Bei einem öffentlichen Auftritt im britischen Cheltenham erklärte die 67-Jährige nun offen, warum sie die USA hinter sich gelassen hat: Der Grund sei kein Geringerer als Donald Trump.

„Wir sind einen Tag vor der US-Wahl nach England gekommen“, erzählte Ellen vor Publikum. „Als wir am nächsten Morgen aufwachten, hagelte es Nachrichten mit weinenden Emojis. Und ich dachte nur: Er hat es wieder geschafft. Wir bleiben hier!“

Landleben statt Hollywood: Ellen findet Frieden in den Cotswolds

Die Moderatorin lebt heute mit Ehefrau Portia de Rossi in einem malerischen Haus in den Cotswolds, einer Region in Mittelengland. Dort genießt sie die Natur, die Ruhe – und eine neue Lebensqualität. „Die Menschen sind höflich, die Tiere werden besser behandelt, alles ist einfach schöner und einfacher“, so Ellen.

Sogar Schnee habe sie dort zum ersten Mal in ihrem Leben gesehen. Portia ließ ihre Pferde einfliegen, Ellen hielt zeitweise Hühner und sogar Schafe – letztere seien aber zu abenteuerlustig gewesen und hätten ständig ausgebüxt.

Sorge um Rechte: „Wenn die USA gleichgeschlechtliche Ehen kippen, heiraten wir hier nochmal“

Mit Blick auf politische Entwicklungen in den USA, wo konservative Kräfte immer wieder die Rücknahme der gleichgeschlechtlichen Ehe fordern, überlegt Ellen, ihre Ehe mit Portia in England erneut zu schließen. Die Entwicklungen in ihrer alten Heimat bereiten ihr Sorgen: „Amerika kann für viele Menschen noch immer ein sehr beängstigender Ort sein, wenn es darum geht, man selbst zu sein.“

Coming-Out als Karrierebruch: „Ich wurde zweimal aus dem Showgeschäft geworfen“

Ellen blickte auch auf ihre lange Karriere zurück – und sprach offen darüber, wie schwierig ihr öffentliches Coming-Out 1997 gewesen sei. Damals verlor sie ihre Sitcom, Werbekunden sprangen ab. „Ich dachte, ich würde eine Welle auslösen, bei der alle wie Erdmännchen aus ihren Löchern schauen und sich outen. Aber sie schauten lieber erstmal zu, wie’s bei mir läuft.“

Und auch wenn es heute besser scheint, sagt Ellen: „Ich kenne viele Schauspielerinnen und Schauspieler, die schwul sind – aber sie sagen es nicht. Denn es ist immer noch ein Problem.“

Image als „gemein“ – Ellen bricht ihr Schweigen

Nach dem Ende ihrer Talkshow 2022 gab es zahlreiche Berichte über ein toxisches Arbeitsumfeld hinter den Kulissen. Der einstige „Be Kind“-Star wurde in der Öffentlichkeit plötzlich als „gemein“ abgestempelt. In Cheltenham äußerte sie sich emotional zu diesen Vorwürfen:

„Ich bin direkt, ja. Ich sage, was ich denke. Aber ist das gleich gemein?“ Sie sei verletzt, dass eine solche Zuschreibung „das Schlimmste ist, was man über eine Frau sagen kann.“ Dann wird Ellen deutlich: „Wie kommen wir darauf, dass wir Frauen nur süß, nett, unterwürfig und angepasst sein dürfen?“

Diese Vorwürfe seien für sie schwer zu ertragen: „Ich weiß, wer ich bin – eine empathische, mitfühlende Person. Und es tut weh, dass man mir das abspricht.“ Das Ende ihrer Show sei „ein wirklich unangenehmer Abgang“ gewesen.

Rückkehr ins TV? Nur wenn’s wirklich passt

Trotz allem vermisst Ellen ihre Talkshow – zumindest Teile davon. Eine Neuauflage in England? Das würde sie „lieben“, glaubt aber nicht, dass das klassische Format heute noch funktionieren würde: „Die Leute schauen nur noch aufs Handy. Es gibt zu viele Reize und zu wenig Aufmerksamkeit.“

Sie wisse noch nicht, was sie beruflich als Nächstes mache, aber sie suche mit Bedacht. „Ich will etwas, das Spaß macht. Ich mag meine Hühner – aber ein bisschen langweilig ist es auch.“

TS
Quellen: bbc.com