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Ungarn trauert: Fürst Anton Esterházy von Galántha mit 89 Jahren gestorben

Ein letzter Abschied von einem Adligen von europäischem Rang: Fürst Anton II. Esterházy ist tot. Nach langer Krankheit starb das Oberhaupt einer der bedeutendsten Adelsfamilien im Alter von 89 Jahren.

Foto: Depositphotos

Fürst Anton II. Esterházy de Galántha, das Oberhaupt einer der traditionsreichsten Adelsdynastien Europas, ist am 22. September im Alter von 89 Jahren gestorben. Die Familie bestätigte, dass er nach langer Krankheit friedlich entschlafen sei.

Frühe Verantwortung nach dem Krieg

Geboren am 27. Dezember 1936 in Wien, stand Anton Esterházy schon als Kind vor einer großen Aufgabe: Mit nur acht Jahren wurde er nach dem Tod seines Vaters zum Erbanwärter auf das fürstliche Familienvermögen. Nach dem Zweiten Weltkrieg musste die Familie ihre Besitztümer in Ungarn zurücklassen und siedelte nach Österreich über. Anton besuchte Jesuitenschulen in Vorarlberg, Wien und Brüssel und studierte später Volkswirtschaft und Ingenieurwesen in Leuven.

Internationale Karriere

Sein Berufsweg führte ihn nach Frankreich und in die USA. Unter anderem leitete er eine Tochtergesellschaft des Versicherungsriesen Generali. 1989 trat er schließlich das Erbe seines Onkels Paul V. an und wurde der 13. Fürst Esterházy de Galántha.

Förderer von Kunst und Kultur

Fürst Anton II. Esterházy prägte die Kulturlandschaft Österreichs und Ungarns maßgeblich. Unter seiner Leitung entstanden im Römersteinbruch St. Margarethen die berühmten Opernfestspiele. Auf Burg Forchtenstein setzte er große Restaurierungsprojekte um – von der barocken Kapelle bis zur historischen Turmuhr. Die Burg entwickelte sich unter seiner Führung zu einem international anerkannten Museum.

Rückzug nach familiären Konflikten

Ab 2002 führten Streitigkeiten um die Stiftungsführung des Familienvermögens zu Spannungen. Fürst Anton fühlte sich aus der Verantwortung gedrängt und konzentrierte sich fortan auf den ungarischen Familiensitz Eszterháza in Fertőd. Dort engagierte er sich intensiv für die Restaurierung und kulturelle Nutzung des Schlosses, das bis heute Besucher aus aller Welt anzieht.

Privates Leben und Nachfolge

In erster Ehe war Anton Esterházy mit Ursula Koenig verheiratet, der Schwester des renommierten Bildhauers Fritz Koenig. Aus dieser Verbindung stammt Sohn Paul-Anton, der nun als 14. Fürst Esterházy de Galántha das Familienerbe fortführt. Mit seiner zweiten Ehefrau Svetlana Bardadim verbrachte er die letzten Jahre in Fertőd. Die Familie würdigte ihn als „weisen, bescheidenen und menschlichen Fürsten“, der über die Grenzen seiner Heimat hinaus Anerkennung fand.

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TS
Quellen: merkur.de