Die Staatsanwaltschaft sah keine realistische Aussicht auf eine Verurteilung. Weinstein wurde zwei sexuelle Übergriffe auf eine Frau in London vorgeworfen.
Verfahren gegen Harvey Weinstein in Großbritannien eingestellt
In Großbritannien wurde ein Verfahren gegen den Ex-US-Filmproduzenten Harvey Weinstein (72) eingestellt. Laut BBC teilte die Staatsanwaltschaft mit, dass sie diese Entscheidung getroffen habe, nachdem sie die Beweise in dem Fall geprüft und zu dem Schluss gekommen sei, dass “es keine realistische Aussicht auf eine Verurteilung” mehr gebe. Weinstein wurden zwei sexuelle Übergriffe auf eine Frau in London vorgeworfen.
2022 kam es zur Anklage
Im Juni 2022 hatte die Staatsanwaltschaft die Anklage zugelassen. Nach einer Mitteilung der Metropolitan Police aus dieser Zeit sollen die zwei mutmaßlichen Übergriffe zwischen dem 31. Juli und dem 31. August 1996 in London stattgefunden haben. Die Frau sei heute etwa 50 Jahre alt.
Der in Ungnade gefallene Filmmogul Weinstein wurde im Februar 2020 in New York wegen Vergewaltigung und sexuellen Übergriffs zu 23 Jahren Haft verurteilt. Im April 2024 hob jedoch das oberste Gericht des Bundesstaates New York das Urteil auf. Der Grund dafür war, dass der Richter 2020 Zeugenaussagen von Frauen zugelassen hatte, die nicht Opfer der Anklage waren, aber negativ über Weinstein berichteten. Diese Aussagen könnten die Jury beeinflusst haben. Weinstein soll sich in einem Wiederaufnahmeverfahren am 12. November erneut vor Gericht verantworten müssen.
Obwohl das Urteil vom höchsten Gericht aufgehoben wurde, bleibt Weinstein weiterhin in New York in Haft. Der Grund dafür ist, dass er in einem anderen Verfahren in Los Angeles wegen Sexualverbrechen verurteilt wurde. Anfang 2023 wurde das Strafmaß auf 16 Jahre Gefängnis festgelegt.
Schon seit Herbst 2017 wurden dem ehemaligen Hollywood-Produzenten zahlreiche sexuelle Vergehen zur Last gelegt. Berichte, die damals in der “New York Times” und dem “New Yorker” veröffentlicht wurden und Weinsteins Verhalten ausführlich beschrieben, halfen dabei, die #MeToo-Bewegung ins Leben zu rufen.