In 15 Jahren errang er den Titel des Welt- und Europameisters sowie 13 internationale Medaillen, doch der Olympiasieg blieb ihm leider verwehrt. Der ehemalige deutsche Ruderer Peter-Michael Kolbe ist im Alter von 70 Jahren verstorben.
Weltklasse-Ruderer Peter-Michael Kolbe ist tot
Er war einer ganz großen in seinem Sport. Erfolgreich wie kaum ein anderer war seine Karriere von einem epischen Zweikampf geprägt. Nur ein Großer Titel blieb ihm bis zu seinem Karriereende verwehrt. Jetzt ist er überraschend verstorben.
Peter-Michael Kolbe ist verstorben
Der einstige deutsche Spitzenruderer Peter-Michael Kolbe ist im Alter von 70 Jahren verstorben. Diese Information wurde vom Deutschen Ruderverband (DRV) gegenüber dem SPIEGEL bestätigt. Kolbe litt an Demenz und verbrachte seine letzten Tage in einem Pflegeheim in Lübeck.
Kolbe beherrschte den Rudersport in den 1970er- und 1980er-Jahren. Über einen Zeitraum von 15 Jahren sicherte er sich im Einerrudern insgesamt 13 internationale Medaillen, darunter fünf Weltmeistertitel und einen Sieg bei der Europameisterschaft. Trotz dreier Silbermedaillen bei den Olympischen Spielen gelang es ihm nie, den Olympiasieg zu erringen.
Der Zweikampf mit Karppinen historisch
In seinen Wettkämpfen stand er regelmäßig im Duell mit dem Finnen Pertti Karppinen, der sowohl bei den Spielen 1976 als auch 1984 triumphierte. Bei den 2000-Meter-Rennen 1976 unterlag Kolbe erst in den letzten Momenten. Gemäß dem Abschlussbericht der 2013 veröffentlichten Studie “Doping in Deutschland” erhielt er vor dem Finale auf ärztlichen Rat eine Injektion, die angeblich für den plötzlichen Leistungsabfall verantwortlich gemacht wurde. “Man sagte mir, dass das Präparat die Ansammlung von Milchsäure in den Muskeln verlangsamen würde. Später erfuhr ich, dass es stattdessen zu einem plötzlichen Anstieg führte, genau wie bei mir kurz vor dem Ziel, als ich total erschöpft war”, berichtete Kolbe damals gegenüber der “Bild”-Zeitung. “Vorher und nachher habe ich nie wieder etwas davon genommen.”
“Kolbe-Spritze” wurde berühmt
Im Abschlussbericht wurde Kolbe keinerlei Dopingvergehen zur Last gelegt. Dennoch erlangte die Injektion als “Kolbe-Spritze” Bekanntheit. Er empfand es als eine unpassende Darstellung, da sein Name nun mit etwas in Verbindung gebracht wurde, das den Anschein von Doping erweckte. “Ja, es ärgert mich. Ich fühle mich fehlinterpretiert. Doping bezieht sich auf das, was auf der Dopingliste steht. Das Mittel war jedoch damals nicht verboten”, erklärte Kolbe weiter gegenüber der »Bild«-Zeitung.
1975 wurde Kolbe als bisher einziger Ruderer zum Sportler des Jahres ernannt und erhielt 1988 das Bundesverdienstkreuz. Seine sportliche Karriere beendete er 1989 und war daraufhin bis 1994 zunächst als Teamchef und später als Sportdirektor beim DRV tätig. Kolbe war zweimal verheiratet und hinterlässt einen Sohn.
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