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Wird „Rust“-Fall neu aufgerollt? Alec Baldwins Anwälte üben Kritik

Auch zwei Monate nach dem Verfahrensende des „Rust“-Prozesses kehrt keine Ruhe ein. Nun erhoben Alec Baldwins Anwälte erneut schwere Vorwürfe gegen die Staatsanwältin.

Das Verfahren gegen Alec Baldwin war im Juli 2024 eingestellt worden.
Foto: Tinseltown/Shutterstock

Am 12. Juli dieses Jahres wurde der aufsehenerregende Prozess gegen Alec Baldwin (66) im Fall der verstorbenen „Rust“-Kamerafrau Halyna Hutchins (1979-2021) eigentlich abgeschlossen. Anfang dieses Monats wurde jedoch bekanntgegeben, dass die Staatsanwaltschaft mit dem Freispruch des Schauspielers nicht einverstanden ist und beabsichtigt, den Fall neu aufzurollen. Nun haben sich laut „Variety“ erstmals Baldwins Anwälte zu diesem Vorhaben geäußert, das ihrer Meinung nach jeglicher Grundlage entbehrt und ihrem Mandanten nur unnötige Anwaltskosten aufbürdet. Sie erheben zudem massive Vorwürfe gegen die Staatsanwältin hinter dem Vorhaben, Kari Morrissey.

Laut einem Bericht von „Variety“ soll Baldwins Rechtsbeistand am vergangenen Freitag (20. September) ein Schreiben beim zuständigen Gericht eingereicht haben, in dem es heißt: „Das vorsätzliche Fehlverhalten und die Fälschungen, die im Prozess ans Licht kamen, stehen im Einklang mit Morrisseys Vorgehensweise, Beweise zurückzuhalten und darüber zu lügen, und zwar praktisch von dem Moment an, als sie diesen Fall übernahm.“

Ihre Gegenforderung lautet demnach: „Das Gericht sollte Baldwins Kosten für seine Anwälte übernehmen, die auf den mangelhaften Antrag des Staates reagieren mussten, und als Strafe gegen Morrissey für ihren fortwährenden Missbrauch des Gerichtsverfahrens.“

Das fordert die Staatsanwaltschaft

Staatsanwältin Kari Morrissey hatte in ihrem Antrag auf Wiederaufnahme des Verfahrens argumentiert, dass die Verteidigung die Richterin in dem Prozess erfolgreich über die Relevanz der zurückgehaltenen Beweise „verwirrt“ habe. Morrissey forderte die Richterin laut „Variety“ auf, das Urteil zu überdenken und der Verteidigung weitere Fragen darüber zu stellen, wie sie von den Beweisen erfahren hat.

Baldwin wurde wegen Totschlags angeklagt, nachdem die Kamerafrau Halyna Hutchins im Oktober 2021 am Set des Westerns „Rust“ durch eine Kugel aus einem Revolver, den er in der Hand gehalten hatte, tödlich getroffen wurde. Die Richterin beendete das Verfahren am 12. Juli und erhob dabei schwere Vorwürfe gegen die Staatsanwaltschaft. Diese hätte Baldwins Anwälten einen Satz Kugeln vorenthalten, der den Ermittlern zweieinhalb Jahre nach dem Vorfall im März dieses Jahres übergeben wurde und möglicherweise mit dem Tod der Kamerafrau in Verbindung steht, sagte sie. Darunter soll sich auch die tödliche Kugel befunden haben.

Die Staatsanwältin behauptet derweil, dass die Verteidigung schon lange vor der dramatischen Enthüllung vor Gericht von den Kugeln gewusst haben könnte. Daher sei Baldwins Anwaltsteam durch das Versäumnis, die Beweise zu übergeben, nicht wirklich überrascht oder behindert worden. Morrissey forderte, Baldwins Verteidigung solle „alle Informationen darüber preisgeben, wann und wie“ sie von den Kugeln erfahren habe, „damit ein vollständiges Protokoll für die wahrscheinliche Möglichkeit einer Überprüfung durch ein höheres Gericht erstellt werden kann“.

Hannah Gutierrez-Reed, die Waffenmeisterin am „Rust“-Filmset, wurde im April wegen fahrlässiger Tötung zu einer Haftstrafe von 18 Monaten verurteilt. Sie wurde 1997 geboren.

spoton