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Wladimir Klitschko für tot erklärt

Noch vor wenigen Tagen flehte Wladimir Klitschko: „Wir brauchen weiter Eure Unterstützung“.

Wladimir und Vitali Klitschko
Wladimir und Vitali Klitschko (Archivbild)
Foto: Depositphotos

Die Nachricht vom Tod des Boxers Wladimir Klitschko verbreitet sich rasant im Internet und sorgt für großen Schrecken.

Trotz des eindringlichen Appells seines Bruders, Bürgermeister Vitali Klitschko, lieber dort zu bleiben, wo keine Gefahr droht, ist die Gefahr im Ukraine-Krieg zu sterben, weiterhin sehr groß.

Klitschkos letzter verzweifelter Aufruf: „Bitte bleibt an unserer Seite“

„Ich habe mich sehr über die Nachricht gefreut, dass die Sportstadt Hamburg ein Zeichen für die Ukraine setzt“, berichtete Klitschko im Interview mit dem NDR, Ende Mai.

„Lasst die Aggression nicht gewinnen, indem der Krieg an Aufmerksamkeit verliert“, appellierte er. „Bitte bleibt an unserer Seite.“

Kampf in Kiew

Der Einschlag einer russischen Rakete in einem 22-geschossigen Wohnhaus im Schewtschenko-Stadtviertel von Kiew hat in den unteren Etagen ganze Wohnungen weggesprengt. Bauarbeiter räumen an einem frühlingshaften Mai-Tag Trümmer beiseite, in den Etagen darüber ist die Fassade intakt.

Die Fensterscheiben fehlen. Unklar ist, ob die Statik hält. «Das wird schon», meint Gebäudeverwalter Jan. Die Rakete schlug am 28. April gegen 20.00 Uhr ein – als auch UN-Generalsekretär António Guterres in der Stadt war.

«Ich hatte um 19.00 Uhr mein Büro im dritten Stock verlassen, eine Stunde später kam der Anruf: Es gab eine Explosion», erinnert sich der Verwalter. Viele Wohnungen sind nicht mehr bewohnbar, in einigen leben aber wieder Menschen. «Vor allem Frauen kommen zurück», sagt Jan. «Einige waren nach ihrer Flucht zu Kriegsbeginn gerade erst wieder zurückgekehrt in die Wohnung, als die Rakete einschlug.»

Wladimir Klitschkos Kampf gegen die russischen Invasoren

Im Vorfeld des russischen Überfalls auf die Ukraine 2022 trat Klitschko in die Reservearmee der Ukrainischen Streitkräfte ein. Zusammen mit seinem älteren Bruder Vitali Klitschko, Bürgermeister von Kiew, kündigte er an, die Ukraine verteidigen zu wollen. Am ersten Tag des Krieges richtete er einen Appell zur Unterstützung der Ukraine an die deutsche Öffentlichkeit.

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Zusammen mit seinem Bruder forderte Klitschko am 5. März Papst Franziskus, den Dalai Lama und weitere geistliche Oberhäupter auf, nach Kiew zu kommen und ihre Solidarität mit dem ukrainischen Volk zu zeigen. Ende März bis Anfang April 2022 vertrat Klitschko sein Land als Teil einer nach Deutschland gereisten ukrainischen Delegation und traf mehrere Personen aus dem Kabinett Scholz, unter anderem auch den Bundeskanzler selbst.

Sein Unternehmen Klitschko Ventures, das eigenen Angaben zufolge nicht gewinnorientiert ist, verlagerte die Geschäftstätigkeit in der Folge vom Coaching hin zu Logistik von Hilfslieferungen. Am 3. Mai 2022 widersprach er öffentlich den 28 deutschen Prominenten, die in einem offenen Brief behauptet hatten, es würde den Krieg verlängern, wenn westliche Staaten Waffen an die Ukraine liefern würden.

Klitschkos Werdegang

Wladimir Klitschko ist ein ukrainischer ehemaliger Boxer (1996–2017) und mehrfacher Weltmeister im Schwergewicht nach Version der IBF, WBO, WBA und IBO. Er galt über viele Jahre als Nummer 1 im Schwergewicht. Er ist der jüngere Bruder von Vitali Klitschko.

Der Großvater väterlicherseits, Rodion Klitschko, war Mitarbeiter des Volkskommissariats für innere Angelegenheiten (NKWD). Die Großmutter väterlicherseits, Tamara Jefimowna, geborene Etkinson, war Dorfschullehrerin und Holocaustüberlebende. Ihre Eltern, ein Bruder und ihr ältester Sohn wurden ermordet. Sie selbst wurde von ihrem Ehemann bis zur Befreiung versteckt.

Klitschkos Vater vor kurzem gestorben

Wladimir Klitschko wurde als Sohn des Offiziers der sowjetischen und später der ukrainischen Luftstreitkräfte Wladimir Rodionowitsch Klitschko (* 24. April 1947 in Olchowaja, Ukrainische SSR; † 13. Juli 2011 in Kiew) und der ukrainischen Grundschullehrerin Nadeschda Uljanowna Klitschko in Semipalatinsk (Kasachische SSR) geboren. Seine Muttersprache ist Russisch.

Der Vater stieg in den Ukrainischen Streitkräften bis zum Generalmajor auf und war zuletzt Militärattaché der ukrainischen Botschaft in Deutschland und bei der NATO. Von 1980 bis 1985 war Klitschkos Vater auf dem Truppenübungsplatz Ralsko in der Tschechoslowakei stationiert; die Familie lebte in Hradčany. Klitschko wurde in der Gagarin-Schule in Letná eingeschult, die auch sein Bruder Vitali besuchte.

Wladimir Rodionowitsch Klitschko, der seine Söhne Wladimir und Vitali Klitschko zu Schwergewichtsweltmeistern erzogen hat, starb am Mittwoch nach langer Krankheit in Kiew, Ukraine. Er wurde 64 Jahre alt. Der ehemalige Oberst der sowjetischen Luftwaffe starb an Lymphdrüsenkrebs, wie das Management der Brüder mitteilte.

Wladimir Rodionowitsch Klitschko war während der Nuklearkatastrophe von 1986 in der Nähe von Tschernobyl stationiert und an den unmittelbaren Aufräumarbeiten nach der Kernschmelze des Reaktors beteiligt. Seine Krankheit stand im Zusammenhang mit der Katastrophe, an der viele Bewohner der Region erkrankten.

„Als die erste Nachricht eintraf, hieß es nur, dass etwas Schlimmes passiert war. Der Alarm wurde ausgelöst“, sagte er in „Klitschko“, einem Dokumentarfilm über das Leben seiner Söhne, der kürzlich in Europa veröffentlicht wurde. „Ich war der Anführer einer Luftwaffeneinheit, die sofort an den Ort des Geschehens verlegt wurde.

„Von Anfang an hat die Regierung versucht, die Wahrheit zu vertuschen und die Situation herunterzuspielen. Uns wurde der Eindruck vermittelt, dass die Lage nicht so ernst sei. Diejenigen, die die Möglichkeit hatten, Kiew zu verlassen, haben die Gelegenheit dazu genutzt, aber wenn man Soldat ist, muss man seine Pflichten erfüllen.

Internetgerücht über Wladimir Klitschkos Tod ist falsch

Die Meldung vom Juni 2022 hat sich jedoch als kompletter Schwindel herausgestellt und ist nur die letzte in einer Reihe von gefälschten Todesmeldungen über Prominente. Glücklicherweise ist der 46-jährige Boxer am Leben und wohlauf.

Die Gerüchte über das angebliche Ableben des Boxers wurden am Donnerstag immer lauter, nachdem eine Facebook-Seite mit dem Titel „R.I.P. Wladimir Klitschko“ fast eine Million „Likes“ erhalten hatte. Diejenigen, die die „About“-Seite lasen, erhielten eine glaubwürdige Darstellung des Ablebens des ukrainischen Boxers:

„Am Donnerstag (02. Juni 2022) ist unser geliebter Boxer Wladimir Klitschko gegen 11 Uhr ET verstorben. Wladimir Klitschko wurde am 25. März 1976 in Semipalatinsk geboren. Wir werden ihn vermissen, aber nicht vergessen. Bitte zeigen Sie Ihre Anteilnahme und Ihr Beileid, indem Sie diese Seite kommentieren und liken.“
Hunderte von Fans begannen sofort, ihre Beileidsbekundungen auf der Facebook-Seite zu verfassen und ihre Trauer über den Tod des talentierten 46-jährigen Boxers auszudrücken. Und wie üblich war die Twittersphäre in heller Aufregung über den Todesschwindel.

Während einige vertrauensvolle Fans dem Posting Glauben schenkten, waren andere sofort skeptisch und zogen vielleicht ihre Lehren aus den vielen gefälschten Todesmeldungen über Prominente in den letzten Monaten. Einige wiesen darauf hin, dass die Nachricht von keinem der großen ukrainischen Sender ausgestrahlt wurde, was darauf hindeutet, dass es sich um eine Fälschung handelt, da der Tod eines Boxers von Wladimir Klitschkos Format in allen Sendern eine große Nachricht wäre.

Eine kürzlich für die Celebrity Post durchgeführte Umfrage zeigt, dass eine große Mehrheit (70 %) der Befragten die Gerüchte über den Tod von Wladimir Klitschko nicht mehr lustig findet.

Wladimir Klitschko-Todesgerücht entkräftet, da Boxer „lebendig und gesund“ ist

Am Freitag (03. Juni) bestätigten die Vertreter des Boxers offiziell, dass Wladimir Klitschko nicht tot ist. „Er reiht sich in die lange Liste der Prominenten ein, die Opfer dieses Schwindels geworden sind. Er ist noch am Leben und es geht ihm gut. Hört auf zu glauben, was ihr im Internet seht“, hieß es.

as, dpa