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Alkohol im Flugzeug: Ein unterschätztes Gesundheitsrisiko

Die Kombination aus Alkohol und niedrigem Luftdruck verstärkt die Wirkung und kann zu Dehydration führen. Langfristig kann dies die Herzfrequenz erhöhen und die Schlafqualität mindern.

Ein Gläschen Sekt gehört für viele Reisende beim Fliegen dazu, ist aber nicht ohne Risiken.
Foto: Yusei/Shutterstock.com

Den Urlaub mit einem Glas Sekt beginnen oder die Nervosität vor dem Fliegen verringern – für viele ist Alkohol im Flugzeug ganz normal. Besonders auf langen Reisen kann dies jedoch ein Gesundheitsrisiko darstellen. Problematisch ist die Mischung aus Alkohol und dem niedrigen Luftdruck in der Kabine.

Stärkere Wirkung und Dehydration

Wer bereits Alkohol an Bord eines Flugzeugs konsumiert hat, hat möglicherweise bemerkt, dass seine Wirkung anders ist. Ein Glas Wein in der Luft kann sich wie zwei oder sogar drei Gläser am Boden anfühlen. Die Luftdruckverhältnisse in einer Flugzeugkabine spielen eine wesentliche Rolle dabei. Sie können zu einer schnelleren Aufnahme von Alkohol ins Blut führen, was die Wirkung verstärkt. Zudem bewirkt der niedrige Luftdruck eine geringere Sauerstoffsättigung im Blut, wodurch der Effekt von Alkohol weiter verstärkt wird.

Ein weiteres Problem ist die Dehydration. Die Luft in Flugzeugkabinen ist extrem trocken, was bereits zu einer schnellen Austrocknung des Körpers führt. Alkohol hat ebenfalls eine dehydrierende Wirkung und kann diesen Effekt noch verstärken. Dehydration kann zu Symptomen wie Kopfschmerzen oder Müdigkeit führen.

Gefahr für Herzgesundheit

Auch die langfristige Gesundheit kann durch Alkoholkonsum im Flugzeug beeinträchtigt werden. Eine Studie des Instituts für Luft- und Raumfahrtmedizin, die im Juni 2024 veröffentlicht wurde, zeigt, dass die Kombination aus Alkohol, Schlaf und den erniedrigten Druckbedingungen in der Flugzeugkabine während eines Langstreckenflugs die Sauerstoffmenge im Blut auf knapp über 85 % senkt und die Herzfrequenz über einen längeren Zeitraum auf etwa 88 Schläge pro Minute während des Schlafs erhöht. Zudem war die Schlafqualität deutlich schlechter. Dies treffe auch auf junge und gesunde Menschen zu und stelle eine erhebliche Belastung für das Herz dar.

Alkohol als Sicherheitsrisiko

Ein weiterer Punkt: Alkohol kann das Urteilsvermögen und die Selbstkontrolle beeinflussen. In der engen und stressigen Umgebung eines Flugzeugs kann dies schnell zu einem Stressfaktor werden – beispielsweise, weil Passagiere nach dem Alkoholkonsum aggressiv oder unkooperativ werden. Das kann auch ernsthafte Sicherheitsrisiken mit sich bringen – etwa bei Notfällen oder Turbulenzen.

Viele Fluggesellschaften haben deshalb Richtlinien zum Alkoholkonsum an Bord. Die meisten Airlines erlauben es beispielsweise nicht, alkoholische Getränke, die außerhalb des Flugzeugs gekauft wurden, mit an Bord zu bringen.

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