Bei einer Alkoholvergiftung ist der Spaß vorbei. Denn diese kann schwerwiegende Folgen mit sich bringen. Auf welche Anzeichen man achten muss und was dann zu tun ist.
Alkoholvergiftung: Bei diesen Anzeichen ist handeln angesagt
Die Party war gerade noch fröhlich, doch plötzlich fällt jemand vom Stuhl und reagiert nicht mehr. Der Übergang von einem leichten Rausch zu einer gefährlichen Alkoholvergiftung kann schnell geschehen. In solchen Momenten ist schnelles Handeln entscheidend, da eine solche Vergiftung tödlich enden kann. Woran man eine Alkoholvergiftung erkennt und wie man darauf reagieren sollte.
Wenn es um Alkohol geht, wird oft von einem Genussmittel gesprochen. So dient das Bier nach Feierabend als Belohnung für geleistete Arbeit, und mit Sekt wird auf Erfolge und andere freudige Anlässe angestoßen. Zur Wahrheit gehört jedoch, dass Alkohol ein Zellgift ist. Der Körper kann es nur in kleinen Mengen abbauen. Wann es zu viel wird, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel vom Körpergewicht und der Körpergröße sowie davon, was und wie viel zuvor gegessen wurde. Laut dem Statistischen Bundesamt mussten im Jahr 2022 etwa 57.000 Menschen wegen einer akuten Alkoholvergiftung im Krankenhaus behandelt werden. Die größte Altersgruppe waren dabei die unter 19-Jährigen.
Betrunken oder schon vergiftet?
Oft ist es schwer festzustellen, ob jemand “nur” betrunken ist oder bereits an einer Alkoholvergiftung leidet. Ein erstes Anzeichen kann Erbrechen sein. Spätestens, wenn die Person das Bewusstsein verliert, sollte man sofort handeln und den Rettungsdienst unter der Nummer 112 rufen. Im Zweifelsfall gilt: lieber einmal zu oft den Notruf wählen als zu selten.
Auf der Website der Kampagne “Alkohol? Kenn dein Limit” wird die Alkoholvergiftung in vier Stufen unterteilt. Bereits ab der zweiten Stufe kann medizinische Hilfe erforderlich sein. Betroffene wirken desorientiert und verwirrt. Zudem treten Sprach- und Koordinationsprobleme auf. In der dritten Stufe kommt es zu Gleichgewichtsstörungen und Erbrechen. Betroffene sind kaum noch ansprechbar, befinden sich in einem Schockzustand und können das Bewusstsein verlieren. Spätestens jetzt muss ein Rettungswagen gerufen werden. In der vierten Stufe kann es zu Kreislaufversagen und Atemstillstand kommen.
Erste Hilfe bei Alkoholvergiftung
Ist der potenziell alkoholvergiftete Patient bewusstlos, muss man sich zuerst um die Erstversorgung kümmern und danach den Rettungsdienst rufen. Der oder die Betroffene muss zunächst stabil liegen. Dadurch wird verhindert, dass er oder sie am eigenen Erbrochenen erstickt. Für die stabile Seitenlage wird der Patient zuerst auf den Rücken gelegt, der Kopf sanft nach hinten gebeugt und ein Arm nach oben angewinkelt neben den Kopf gelegt. Der andere Arm wird über die Brust geführt und dabei die Hand unter der Wange festgehalten. Dann wird das Knie angewinkelt und die Person vorsichtig zur Seite gedreht. Die Person liegt nun mit der Wange auf ihrer Hand. Der Mund wird geöffnet, damit Erbrochenes aus dem Mund ablaufen kann.
Sobald der Patient sicher liegt, wird der Notruf unter der Nummer 112 informiert. Man sollte möglichst prägnant berichten, was geschehen ist. Danach nicht sofort auflegen, sondern auf eventuelle Rückfragen warten.
Menschen mit Alkoholvergiftung nicht aus den Augen lassen
Bis der Rettungsdienst eintrifft, muss sich um die betroffene Person gekümmert werden. Die Person darf keinesfalls allein gelassen werden. Falls sie noch oder wieder ansprechbar ist, ist es wichtig, mit ihr zu sprechen und sie wachzuhalten. Wenn möglich, sollte man versuchen, ihr Wasser zu geben.
Die Fahrt zum Krankenhaus wird von der Krankenkasse übernommen. Die Behandlung bei einer Alkoholvergiftung kann dort zwischen zwölf und 24 Stunden dauern. Um auf solche und andere Notfälle vorbereitet zu sein, empfiehlt das Deutsche Rote Kreuz, etwa alle zwei Jahre einen Erste-Hilfe-Kurs zu besuchen. Dabei können lebensrettende Maßnahmen, wie die stabile Seitenlage, regelmäßig aufgefrischt werden.