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Der beste Zeitpunkt für die erste Tasse Kaffee am Morgen

Viele Experten empfehlen, 30 bis 120 Minuten nach dem Aufwachen zu warten, um den optimalen Energie-Boost zu erzielen. Frühzeitiger Koffeinkonsum kann zu einem geringeren Effekt führen.

Kaffee ist für viele Menschen nach dem Aufwachen unverzichtbar.
Foto: Deflector Image/Shutterstock.com

Für viele Menschen ist Kaffee unverzichtbar für einen guten Start in den Tag. Es gibt jedoch immer wieder Diskussionen darüber, wann der optimale Zeitpunkt für die erste Tasse ist. In den sozialen Medien hat sich fast als Fakt etabliert, dass man die ersten 90 bis 120 Minuten nach dem Aufstehen keinen Kaffee trinken sollte.

Der US-Neurowissenschaftler Dr. Andrew Huberman ist der Meinung, dass man auf diese Weise einen Energieabfall am Nachmittag verhindern könne. Seiner Ansicht nach führt dies auch dazu, dass gegen die Müdigkeit noch mehr Kaffee konsumiert wird, was wiederum den Schlaf am Abend beeinträchtigt – ein Teufelskreis. Was steckt hinter dieser These?

Wie wirkt Koffein im Körper?

Zunächst sollte man betrachten, was Koffein im Körper bewirkt: Nach dem Konsum dauert es ungefähr 30 Minuten bis zwei Stunden, bis die maximale Koffeinkonzentration im Blut erreicht ist. Von dort aus verteilt sich der Stoff in alle Gewebe und Organe.

Es wirkt jedoch nur dort, wo sogenannte Adenosin-Rezeptoren vorhanden sind, an die das Koffein binden kann. Zum Beispiel in den Muskeln – hier erhöht es die Grundspannung und Aktivität der Muskeln. Außerdem steigert Koffein kurzfristig die Filterfunktion der Niere, sodass mehr Urin produziert wird. Unter dem Einfluss von Koffein setzt die Nebenniere zudem die Stresshormone Cortisol und Adrenalin frei, was zu einem erhöhten Herzschlag und Puls führen kann.

Im Gehirn gibt es besonders viele Adenosin-Rezeptoren. Folgendes geschieht dort: Im Laufe des Tages sammelt sich normalerweise immer mehr Adenosin im Gehirn an, bindet sich an die Rezeptoren und macht uns müde. Wenn jetzt Koffein hinzukommt, werden die Adenosin-Rezeptoren blockiert. Dadurch wird die müdemachende Wirkung des Adenosins gebremst. Unserem Gehirn wird quasi vorgespielt, dass wir eigentlich gar nicht müde sind, bis das Koffein abgebaut ist.

Laut Koffeinforscherin Dr. Marilyn Cornelis variiert die Zeit, in der Koffein einen wachhält, von Mensch zu Mensch stark. “Manche trinken morgens einen Schluck Kaffee und bleiben damit den ganzen Tag über wach”, erklärt sie der “New York Times”. Bei anderen ginge es schneller und sie bräuchten nach kurzer Zeit Nachschub.

Je früher der Kaffee, desto schlechter wirkt er?

Es gibt nicht viele Studien darüber, wann der beste Zeitpunkt für die erste Tasse Kaffee des Tages ist. Ein Grund, sich etwas Zeit zu lassen, liegt darin, dass laut dem Schlafforscher Michael Grandner die Adenosin-Werte im Gehirn kurz nach dem Aufwachen am niedrigsten sind. Das bedeutet, dass das Koffein weniger Rezeptoren hat, an die es sich binden kann, was zu einem geringeren Energieschub führt.

Grandner selbst trinkt seine erste Tasse Kaffee 30 bis 60 Minuten nach dem Aufwachen, wie er der “New York Times” verrät. Direkt nach dem Aufwachen Koffein zu sich zu nehmen, könne aber nicht schaden. Es handle sich einfach um eine persönliche Präferenz.

Es ist auch in Ordnung, eine weitere Tasse Kaffee zu trinken, wenn das Energielevel zur Mittagszeit sinkt. Er rät jedoch, mindestens sechs Stunden vor dem Schlafengehen kein Koffein mehr zu sich zu nehmen. Personen mit Schlafproblemen sollten diesen Zeitraum sogar auf acht bis zwölf Stunden verlängern.

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