Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Die tiefsten Seen in Deutschland: Die Top 10 der Bundesrepublik

Ob glasklar, mystisch oder von imposanter Natur umgeben – die tiefsten Seen Deutschlands sind wahre Naturwunder. Hier erfährst du, wo die Wasserwelt besonders tief hinabführt und was diese Seen so besonders macht.

Platz 6 – Der Geiseltalsee – Vom Braunkohle-Tagebau zum größten künstlichen See Deutschlands (78 Meter)

Von Basti1978200 – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=106537812

Der Geiseltalsee ist ein See der Superlative – er ist mit rund 19 Quadratkilometern Fläche nicht nur der größte künstlich angelegte See Deutschlands, sondern auch ein herausragendes Symbol für den gelungenen Wandel von Industrie- zu Naturlandschaft. Entstanden ist er aus einem ehemaligen Braunkohletagebau im südlichen Sachsen-Anhalt bei Merseburg – einem Ort, der über Jahrzehnte vom Abbau dunkler Kohle geprägt war.

Nach der Stilllegung des Tagebaus 1993 begann eine jahrzehntelange Flutung des riesigen Kraters mit Grund- und Oberflächenwasser. Im Jahr 2011 wurde der Geiseltalsee schließlich offiziell für die Öffentlichkeit freigegeben – als Naherholungsgebiet, Naturschutzraum und Tourismusmagnet.

Mit einer maximalen Tiefe von rund 78 Metern zählt der See heute zu den tiefsten künstlichen Gewässern Europas. Was ihn jedoch besonders auszeichnet, ist die unglaubliche Vielfalt an Freizeitmöglichkeiten: Rund um den See führt ein 25 Kilometer langer asphaltierter Rundweg, der bei Radfahrern, Wanderern und Skatern gleichermaßen beliebt ist. Hinzu kommen mehrere Strände, ein Yachthafen, Möglichkeiten zum Segeln, Surfen, Tauchen und sogar Weinbau – der „Geiseltaler Wein“ aus Deutschlands tiefstgelegenem Weinberg wächst direkt am Ufer des Sees.

Auch ökologisch ist der See ein Vorzeigeprojekt. Die Wasserqualität ist hervorragend, der See beherbergt zahlreiche Fischarten und ist Teil eines wachsenden Natur- und Vogelschutzgebietes, in dem seltene Arten wie Fischadler oder Eisvögel heimisch geworden sind. Aus einem Ort der Ausbeutung wurde so ein Ort der Erholung, des Lebens und der Nachhaltigkeit.

Der Geiseltalsee ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie aus einer einst kargen und zerstörten Landschaft eine lebendige, attraktive Region entstehen kann – und wie Natur, Tourismus und Geschichte in einzigartiger Weise zusammenfinden. Wer heute am Ufer steht, kann sich kaum vorstellen, dass hier einst Bagger statt Badegäste unterwegs waren.

< Vorherige Seite Nächste Seite >
TS