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Achtung Urlauber: Fiese Betrugsmasche mit dem „Spiegeltrick“

Urlauber sollten gewarnt sein vor dem sogenannten “Spiegeltrick”. Wir sagen euch worauf ihr achten müsst.

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Foto: NF24 / Canva

In wenigen Wochen beginnt die Sommerurlaubssaison. Viele von uns werden mit dem eigenen Auto oder einem Mietwagen auf ausländischen Straßen unterwegs sein. In Italien ist besondere Vorsicht geboten, da es immer häufiger zu Betrugsversuchen durch den sogenannten „Spiegeltrick“ kommt.

Opfer von “Spiegeltrick” berichten

Ein Ehepaar aus Graz erlebte kürzlich diese Masche hautnah und machte seinen Fall öffentlich, um andere zu warnen. Laut „Heute.at“ waren Franz S. und seine Frau am hellichten Tag auf der Autobahn in der Nähe von Florenz unterwegs. Beim Überholen eines weißen BMWs hörten sie plötzlich ein lautes Geräusch. Kurz darauf fuhr der BMW an ihnen vorbei, und der Fahrer zeigte auf seinen beschädigten Seitenspiegel, woraufhin er das Paar auf einen Rastplatz lotste.

Franz S. berichtete gegenüber „Heute.at“, dass der BMW-Fahrer auf dem Rastplatz behauptete, die Österreicher hätten seinen Spiegel touchiert. Ein angeblicher Kratzer am Wagen des Paares sollte dies untermauern. Der Fahrer zeigte ihnen auf seinem Handy ein Ersatzmodell, das bei Ebay etwa 800 Euro kosten sollte. Er schlug vor, die Angelegenheit ohne Versicherung und Polizei direkt vor Ort zu regeln. Daraufhin übergab das Paar ihm ihr gesamtes Bargeld, etwa 560 Euro.

Doch selbstverständlich handelt es sich dabei um eine betrügerische Masche, die bereits seit mehreren Jahren auf italienischen Straßen in Touristengebieten verbreitet ist. Franz S. und seine Frau stellten dies laut Berichten fest, als sie die Aufnahmen ihrer Dashcam sichteten – einer im Fahrzeug installierten Kamera, die die angebliche Unfallszene aufzeichnete. Auf den Aufnahmen war deutlich zu erkennen, dass der Seitenspiegel des BMW bereits beschädigt war und der Fahrer bei heruntergelassenem Fenster nach potenziellen Opfern Ausschau hielt.

So schützen sie sich

Laut dem ÖAMTC, dem österreichischen Pendant zum ADAC, werfen Trickbetrüger beim Vorbeifahren einen Gegenstand wie einen Stein gegen das Auto ihrer Opfer, um einen lauten Knall zu erzeugen. Wenn sie das andere Fahrzeug zum Anhalten bringen, geht alles schnell: Mit Spezialkreide malen sie einen angeblichen Kratzer auf den Wagen des vermeintlichen Unfallverursachers. Dieser “Schaden” verschwindet jedoch spätestens beim nächsten Regen.

„Diese Täter sind sehr gut organisiert und äußerst raffiniert. Alles wirkte sehr glaubwürdig und ging sehr schnell“, sagte Franz S. gegenüber „Heute.at“. Reiserechtsexperte Jan Bartholl erklärt, dass die Tricks der kriminellen Betrüger zwar vielfältig sind, das dahinterliegende Muster jedoch immer gleich bleibt. „Die Betrüger nutzen den Schockmoment und setzen ihre Opfer unter zeitlichen Druck, um unüberlegte Handlungen zu erzwingen“, bestätigte Bartholl gegenüber TRAVELBOOK. Er rät dazu, bei jedem (vermeintlichen) Unfall im Ausland Ruhe zu bewahren. Betroffene sollten die Polizei informieren und sich bis zu deren Eintreffen nicht in Gespräche verwickeln lassen – und weder Bargeld noch Wertgegenstände an Dritte vor Ort übergeben.

Auch der ÖAMTC empfiehlt dieses Vorgehen. In den meisten Fällen ergreifen die Täter die Flucht, sobald die Polizei ins Spiel gebracht wird. Noch einfacher: Die Fahrt ohne Unterbrechung fortsetzen, sofern keine Auffälligkeiten am eigenen Wagen festzustellen sind. Franz S. und seine Frau erwägen laut „Heute.at“ trotz geringer Erfolgsaussichten, bei ihrem nächsten Aufenthalt in Italien Anzeige gegen den BMW-Fahrer zu erstatten.

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TS
Quellen: Travelbook