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FSME-Risikogebiete in Deutschland: Wie schützt man sich vor Zecken?

Der Klimawandel beeinflusst die Aktivität von Zecken in Deutschland. FSME kann schwere Krankheitsverläufe verursachen, daher ist Impfung und Vorsicht geboten.

Zecken sind klein, aber gefährlich.
Foto: sruilk/Shutterstock.com

Der Frühling bringt nicht nur neue Pflanzen und die ersten Sonnenstrahlen mit sich, sondern auch gefährliche Blutsauger – Zecken. Sobald die Temperaturen acht Grad erreichen, werden sie aktiv. Der Klimawandel verschärft die Situation, indem Zecken nicht nur früher tätig werden, sondern sich auch mehr verbreiten. Das Resultat? Ein erhöhtes Risiko, sich mit einer von Zecken übertragenen Krankheit anzustecken.

Neben der Borreliose ist auch die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) eine ernstzunehmende Infektionskrankheit. Laut RKI gelten mittlerweile große Teile von Deutschland als FSME-Risikogebiet. Alle wichtigen Informationen über den Virus sind hier verfügbar.

Typische FSME-Symptome

Das FSME-Virus wird durch den Speichel der Zecke übertragen und kann auf den Menschen übergehen. Laut Robert Koch-Institut (RKI) tragen 0,1 bis 5 Prozent der Zecken in FSME-Risikogebieten das Virus in sich. Ein Biss kann schon zu einer Infektion führen. Generell gilt: Je länger die Zecke saugt, desto höher das Risiko, sich mit dem Erreger zu infizieren.

FSME kann im schlimmsten Fall die Hirnhaut beeinträchtigen und das zentrale Nervensystem betreffen. Trotzdem führt nicht jede Infektion zu einem schwerwiegenden Krankheitsverlauf. Charakteristische Symptome sind Fieber sowie Kopf- und Gliederschmerzen. Bei schwereren Verläufen nehmen die Symptome zu, was zu einem steifen Nacken, einer Hirnhautentzündung und Nervenwurzelschäden führen kann.

Immer mehr Risikogebiete in Deutschland

Die Zahl der FSME-Risikogebiete in Deutschland steigt kontinuierlich an. Das RKI hat vor allem Bayern, Baden-Württemberg, Südhessen, das südöstliche Thüringen und Sachsen sowie seit 2022 auch das südöstliche Brandenburg als riskant eingestuft. In Mittelhessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen und im Saarland gibt es ebenfalls vereinzelte gefährdete Regionen.

Im Februar 2024 wurden zwei weitere Risikogebiete im Epidemiologischen Bulletin ergänzt: Der Stadtkreis Frankfurt (Oder) in Brandenburg und der Landkreis Altenburger Land in Thüringen. Derzeit gibt es insgesamt 180 Kreise, die als FSME-Risikogebiete ausgewiesen sind. Im Jahr 2023 wurden laut RKI 475 FSME-Erkrankungen verzeichnet – 16 Prozent weniger als im Vorjahr.

So schützen Sie sich vor Zecken

Das RKI empfiehlt, sich vor langen Aufenthalten im hohen Gras, Gebüsch oder Unterholz zu hüten und rät dazu, lange und geschlossene Kleidung zu tragen. Empfohlen werden feste Schuhe, lange Hosen und Oberteile mit langen Ärmeln. Zudem sollten Spaziergänger ihre Hosenbeine in die Socken stecken, um sich zu schützen. Auf heller Kleidung lassen sich die Tiere schneller erkennen.

Zecken bevorzugen es, an geschützten Stellen zu stechen. Dies betrifft hauptsächlich den Haaransatz, die Ohren, den Hals, die Achseln, die Ellenbeuge, den Bauchnabel, die Kniekehlen und den Genitalbereich. Diese Bereiche sollten nach einem Spaziergang im Freien unbedingt sorgfältig überprüft werden. Eine Dusche entfernt die Zecken auch, wenn sie sich noch nicht festgebissen haben.

Zecke richtig entfernen

Sollte jedoch eine Zecke zugeschlagen haben, ist es wichtig, das Tier schnellstmöglich zu entfernen, um das Infektionsrisiko zu minimieren. Dennoch sollte man dabei nicht überstürzt handeln. Eine spezielle Zeckenpinzette ist hilfreich bei der Entfernung.

Es ist entscheidend, das Tier unversehrt, gerade und behutsam aus dem Körper zu entfernen. Das RKI empfiehlt, die Zecke vorher nicht mit Öl oder Klebstoff zu behandeln. Dies könnte das Tier reizen und dazu führen, dass es mehr Speichel abgibt. Die Bissstelle danach sorgfältig desinfizieren. Bei auftretenden Symptomen sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Impfung bietet Schutz vor FSME

Das RKI berichtet außerdem, dass 98 Prozent der im Jahr 2022 übermittelten Erkrankungen nicht ausreichend gegen FSME geimpft waren – entweder fehlte die Grundimmunisierung oder Auffrischimpfungen. Die STIKO empfiehlt die Impfung allen Personen, die sich in Risikogebieten aufhalten oder dort wohnen.

Für die Grundimmunisierung sind drei Impfungen erforderlich. Um im Frühjahr geschützt zu sein, ist es ratsam, in den Wintermonaten mit der Impfserie zu starten. Ein ausreichender Schutz tritt bereits 14 Tage nach der Zweitimpfung ein. Eine erste Auffrischimpfung wird drei Jahre nach der Grundimmunisierung empfohlen, danach sollte sie alle fünf Jahre wiederholt werden.

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