Obwohl Bewegung für die körperliche und geistige Gesundheit wichtig ist, sind Frauen laut einer Studie weltweit weniger sportlich aktiv als Männer. Das sind die Gründe dafür.
Gender Exercise Gap: Warum Frauen weniger Sport treiben als Männer
Manche Menschen treiben regelmäßig Sport, während andere dies nicht tun. Obwohl Bewegung und Training wichtig für die Gesundheit sind, fällt es vielen schwer, damit zu beginnen. Gleichzeitig wird man in den sozialen Medien mit Fitness-Hacks überhäuft: Überall gibt es Workout-Videos, Trainingspläne und Ernährungstipps. Das kann überwältigend sein und führt manchmal dazu, dass besonders Frauen weniger Sport treiben als Männer. Dieses Phänomen wird als Gender Exercise Gap bezeichnet.
Frauen und Sport: Der Druck von außen
Gemäß der “State of Mind”-Studie von ASICS aus dem Jahr 2023 sind Männer wesentlich aktiver als Frauen. Frauen bewegen sich weltweit im Durchschnitt 40 Minuten weniger pro Woche als Männer. Im internationalen Vergleich belegt Deutschland Platz 9 von den untersuchten 16 Ländern mit einem “State of Mind”-Score von 63 von 100 Punkten, der das Bewegungsverhalten beider Geschlechter zusammenfasst.
Ein wesentlicher Grund, warum Frauen keinen oder nur wenig Sport treiben, sind laut Bericht vor allem andere Verpflichtungen: 77 Prozent der befragten Frauen nannten dies als Hinderungsgrund. Für 74 Prozent der Frauen stellt Zeitmangel ein Problem dar. Auch finanzielle Aspekte sind von Bedeutung: 53 Prozent sagten, dass die Kosten für Trainer und Ähnliches sie vom Sport abhalten.
Für Mütter ist die Herausforderung sogar noch größer. Fast zwei Drittel der weltweit befragten Mütter gaben an, dass die Mutterschaft der Hauptgrund dafür ist, warum sie keinen regelmäßigen Sport treiben können.
Social Media und psychologische Barrieren
Auch die Fitnesskultur in sozialen Medien vermittelt häufig ein verzerrtes Bild von Sportlichkeit. Idealbilder auf Plattformen wie Facebook, Instagram oder TikTok können Frauen zwar motivieren, aber auch das Gegenteil bewirken. Laut ASICS gaben 37 Prozent der Frauen an, sich dadurch unfit oder nicht sportlich genug zu fühlen, um überhaupt Sport zu treiben. Mangelndes Selbstvertrauen hält 31 Prozent davon ab. 33 Prozent haben Angst, verurteilt zu werden. Für weitere 28 Prozent ist ein unsicheres oder einschüchterndes Umfeld ein Hindernis.
Gender Exercise Gap überwinden
Die Untersuchung verdeutlicht jedoch auch, dass Sport nicht nur für die körperliche, sondern auch für die seelische Gesundheit von Bedeutung ist: Je mehr man sich bewegt, desto besser fühlt man sich. Bei körperlicher Betätigung werden Endorphine freigesetzt, die die Laune verbessern und ein Gefühl der Zufriedenheit hervorrufen. Sportliche Erfolge, auch wenn sie noch so gering sind, können daher langfristig das Selbstvertrauen stärken und die Lebensqualität erhöhen.
Tipps für mehr Bewegung im Alltag
Nach und nach: Es ist besser, mit kurzen und umsetzbaren Trainingseinheiten zu beginnen. Jede Bewegung ist besser als keine.
Zeitfenster einrichten: Mehr Bewegung in den Alltag einbauen, etwa durch einen Spaziergang während der Mittagspause. Anstelle des Aufzugs kann man auch die Treppe nehmen, um zusätzliche Schritte zu sammeln.
Preiswerte Alternativen: Kostenlose Kurse oder lokale Gemeinschaftsangebote in der Umgebung in Anspruch nehmen.
Realistische Ziele: Setze erreichbare und kleine Ziele, um schnell viele Erfolge zu erleben. Das erhält die Motivation.
Soziale Unterstützung: Ein Trainingspartner oder eine Gruppe kann bei der Motivation helfen.
Optimistisch bleiben: Sich auf die eigenen Fortschritte konzentrieren und Vergleiche mit anderen vermeiden.