Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Körpergeruch durch Vitamine: Warum Nahrungsergänzungen unangenehme Düfte verursachen können

Einige Nahrungsergänzungsmittel können bei Überdosierung fischigen Körpergeruch und Mundgeruch auslösen, während Vitamin-C-Mangel zu einem fauligen Duft führt. Welche Vitamine und Stoffe den Geruch beeinflussen und was Sie beachten sollten.

Körpergeruch Vitamine
Foto: Newsflash24 (KI)

Wenn der Körper anders riecht

Viele Menschen achten auf Hygiene und Körperpflege, doch manchmal bemerkt man einen ungewöhnlichen Geruch, der sich nicht erklären lässt. Nicht immer steckt mangelnde Sauberkeit dahinter – auch eine unausgewogene Ernährung oder der falsche Umgang mit Nahrungsergänzungsmitteln können den Körpergeruch verändern. Die medizinische Redaktion von T‑Online hat untersucht, welche Vitamine und Substanzen dafür verantwortlich sein können. In diesem Artikel erfahren Sie, warum manche Vitaminpräparate überraschend riechen lassen und welche Mangelzustände die Nase beeinflussen.

L‑Carnitin: Fischgeruch bei Überdosierung

L‑Carnitin ist eine Aminosäure‑Verbindung, die der Körper selbst bildet und die bei der Energiegewinnung eine wichtige Rolle spielt. Sportbegeisterte nehmen das Mittel oft als Nahrungsergänzung ein, weil es den Fettstoffwechsel unterstützen soll. Doch berichtet wird, kann zu viel L‑Carnitin einen unangenehmen fischartigen Körper‑ und Mundgeruch auslösen. Der Grund: Überschüssiges Carnitin muss der Körper ausscheiden. Dabei entstehen Abbauprodukte, die streng riechen – oft, ohne dass Betroffene den Geruch selbst wahrnehmen. Eine einfache Lösung besteht darin, die Dosis zu reduzieren. In der Regel verschwindet der Fischgeruch innerhalb weniger Tage, sobald man die Einnahme auf ein normales Maß beschränkt oder das Präparat ganz absetzt. Auch die Verbraucherzentrale warnt vor hoher L‑Carnitin‑Zufuhr und weist auf ähnliche Nebenwirkungen hin.

Vitamin‑C‑Mangel und fauliger Körpergeruch

Nicht nur Überdosierungen können zu Geruchsproblemen führen. Ein starker Mangel an Vitamin C kann zu Skorbut führen – einer heute seltenen, aber schwerwiegenden Mangelkrankheit. Laut Studie gehört neben Zahnfleischbluten, Müdigkeit und Immunschwäche auch ein fauliger Körpergeruch zu den möglichen Anzeichen. Ohne ausreichend Vitamin C stellt der Körper kein Kollagen mehr her. Die Haut beginnt zu zerfallen, und das zeigt sich auch am Geruch des Schweißes. Zum Glück lässt sich dem vorbeugen: Eine ausgewogene Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse deckt den Vitamin‑C‑Bedarf problemlos. Bevor man zu hoch dosierten Präparaten greift, sollte man den eigenen Lebensstil überprüfen und gegebenenfalls eine Ärztin oder einen Arzt konsultieren.

Vitamin‑D‑Mangel beeinflusst den Geruchssinn

Auch ein Mangel an Vitamin D kann die Wahrnehmung von Gerüchen verändern – wenn auch auf andere Weise als Vitamin C. Das „Sonnenvitamin“ wird überwiegend über die Haut synthetisiert, wenn Sonnenlicht darauf fällt. Studien weisen darauf hin, dass ein Vitamin‑D‑Mangel mit einem Verlust des Geruchssinns einhergehen kann. Anders als bei L‑Carnitin oder Vitamin C verändert sich der Körpergeruch nicht, vielmehr wird der Duft von Speisen und Umgebung schlechter wahrgenommen. Gerade ältere Menschen, deren Geruchssinn ohnehin eingeschränkt ist, profitieren von einer ausreichenden Vitamin‑D‑Versorgung. Das Robert‑Koch‑Institut schätzt, dass etwa 15 Prozent der Erwachsenen in Deutschland einen Vitamin‑D‑Mangel haben und 41 Prozent unterversorgt sind. Wer sich müde fühlt und kaum Sonne bekommt, sollte den Vitamin‑D‑Spiegel testen lassen und gegebenenfalls mit einem Arzt über eine Supplementierung sprechen.

Weitere Stoffe, die den Geruch verändern

Neben bestimmten Vitaminen gibt es weitere Stoffe in Lebensmitteln und Nahrungsergänzungen, die den Körpergeruch verändern können. Schwefelhaltige Lebensmittel wie Knoblauch, Zwiebeln oder Kohlarten sorgen für flüchtige Schwefelverbindungen, die durch die Haut abgegeben werden und den Schweiß zeitweise intensiver riechen lassen. Lecithin‑reiche Lebensmittel wie Eier, Sojabohnen, Erdnüsse oder Fleisch können zu einem leicht muffigen Körpergeruch und fauligem Uringeruch führen. Auch übermäßiger Alkoholkonsum oder Stress schlagen sich im Körpergeruch nieder, weil der Stoffwechsel vermehrt Alkohol‑Abbauprodukte oder Stresshormone produziert, die über Haut und Atem ausgeschieden werden.

Viele dieser Veränderungen sind vorübergehend und harmlos. Wer seinen Geruch als unangenehm empfindet, sollte jedoch nicht nur auf deodorierende Produkte setzen, sondern die eigenen Gewohnheiten überprüfen: Ernähre ich mich abwechslungsreich? Trinke ich genug Wasser? Bewege ich mich ausreichend und schlafe ich genug? Oft genügt eine kleine Anpassung, um das Wohlbefinden zu steigern.

Fazit: Einfache Schritte für frischen Duft

Ein veränderter Körpergeruch ist nicht immer ein Hygieneproblem. Häufig steckt eine Veränderung im Stoffwechsel oder Nährstoffhaushalt dahinter – zum Beispiel durch eine Überdosierung von Nahrungsergänzungsmitteln oder einen Mangel. Wer unangenehme Düfte bemerkt, sollte seine Ernährung kritisch überprüfen und mögliche Vitaminpräparate hinterfragen. Hohe L‑Carnitin‑Dosen können fischigen Geruch verursachen, der meist verschwindet, wenn man die Einnahme reduziert. Ein Vitamin‑C‑Mangel führt zu fauligem Geruch und schweren Mangelerscheinungen, während ein Vitamin‑D‑Mangel den Geruchssinn beeinträchtigt. Auch schwefelhaltige Lebensmittel oder Stress können den Duft verändern. Am wichtigsten ist es, auf eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und ausreichend Schlaf zu achten – so bleibt der Körper frisch, und unangenehme Gerüche haben kaum eine Chance.

bh