Eine neue Mutation des Grippevirus breitet sich in Europa aus – und die Wirksamkeit des aktuellen Impfstoffs fällt je nach Altersgruppe deutlich unterschiedlich aus. Während Kinder weiterhin gut geschützt sind, zeigt die Impfung bei Erwachsenen deutlich geringere Effekte. Experten warnen vor einer möglichen Ausweitung und raten zu erhöhter Vorsicht.
Neue Grippevirus-Mutation in Europa – und wie wirksam die Impfung noch ist

Wir befinden uns derzeit in einer besonders aufmerksam beobachteten Grippesaison. Eine neue Variante des Grippevirus vom Subtyp Influenza A (H3N2) – die sogenannte „Subclade K“ – breitet sich nach Angaben britischer Gesundheitsbehörden rasch aus. Gleichzeitig wächst die Frage, inwieweit der aktuell verwendete Grippeimpfstoff noch Schutz bietet – sowohl in Deutschland als auch in Europa insgesamt.
Was ist die neue Virusvariante – und warum sorgt sie für Aufsehen?
Nach britischen Daten handelt es sich bei der Subclade K um eine genetisch veränderte Form des H3N2-Erregers, die sich von denjenigen Stämmen unterscheidet, auf denen der diesjährige Impfstoff basierte. Zwar sei noch keine vollständige Ausbreitung dieser Mutation in Deutschland oder anderen europäischen Ländern bestätigt, doch Großbritannien meldet bereits eine ausgeprägte Aktivität in jüngeren Altersgruppen. Das Risiko: Wenn der Impfstoff nicht gut auf die zirkulierenden Viren passt, sinkt die Schutzwirkung – insbesondere bei Erwachsenen.
Wie wirksam ist der Impfstoff noch?
Laut aktuellen Auswertungen von Daten aus Großbritannien und anderen Ländern bleibt der Grippeimpfstoff auch in dieser Saison nicht wirkungslos – aber die Effektivität variiert deutlich nach Altersgruppen:
- Bei Kindern und Jugendlichen (2 bis 17 Jahre) wird eine Schutz- und Wirksamkeit von etwa 70 bis 75 Prozent vor schweren Verläufen angegeben.
- Bei Erwachsenen liegt die geschätzte Schutzwirkung hingegen nur noch bei 30 bis 40 Prozent.
Das bedeutet: Obwohl der Impfschutz für ältere Kinder und Jugendliche relativ hoch aussieht, ist er für Erwachsene deutlich geringer als in Jahren mit besser passendem Impfstoff. Dennoch schützen die Impfungen weiterhin vor schweren Verläufen und Krankenhausaufenthalten.
Das deutsche Robert‑Koch‑Institut (RKI) betont zugleich, dass trotz der Mutation keine akute Gefahr für eine massive Ausbreitung gesehen werde – aber erhöhte Aufmerksamkeit geboten sei.
Was bedeutet das für Deutschland und Europa?
Auch wenn aktuell Deutschland keine massive Ausbreitung der Subclade K gemeldet hat, ist die Situation in Großbritannien ein Warnsignal für andere europäische Staaten. So beobachtet etwa Österreich die Lage engmaschig.
Medizinische Fachleute raten daher, die Grippeschutzimpfung trotz der Unsicherheit über die Passgenauigkeit weiterhin ernst zu nehmen – besonders für Risikogruppen wie ältere Menschen, chronisch Erkrankte und medizinisches Personal. Experten verweisen darauf, dass ein reduzierter Impfschutz nicht bedeutet, dass er keinen Nutzen mehr bringt. Neben der Impfung werden weiterhin grundlegende Hygienemaßnahmen empfohlen: Händewaschen, Abstand halten bei Symptomen, zu Hause bleiben im Krankheitsfall.
Fazit
Die Grippesaison 2025/26 bringt mit der neuen Subclade K-H3N2-Variante eine besondere Situation mit sich: Die Impfung ist weiterhin sinnvoll und schützt insbesondere Kinder vor schweren Erkrankungen. Bei Erwachsenen ist der Schutz jedoch abgeschwächt, sodass Vorsorge, Impfquote und Frühwarnsysteme wichtiger denn je sind. Auch wenn Deutschland derzeit noch keine dramatische Entwicklung zeigt, sollten Bevölkerung und Behörden vorbereitet bleiben.








