Feuchtes Toilettenpapier steht in der Kritik: Eine Hautärztin warnt vor möglichen Hautreizungen durch Duft- und Konservierungsstoffe. Besonders Menschen mit sensibler Haut oder Hämorrhoiden sollten laut Experten auf alternative Reinigungsmethoden setzen.
Vorsicht bei feuchtem Toilettenpapier – Alarm wegen Hautreizungen

Dr. Uta Schlossberger, Hautärztin aus Köln und Mitglied im Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD), warnt vor möglichen Risiken durch feuchtes Toilettenpapier. Duft-, Konservierungs‑ und Feuchthaltemittel können in Verbindung mit Feuchtigkeit und Wärme bei empfindlicher Intimhaut Allergien, Juckreiz, Bläschenbildung und Entzündungen auslösen. Besonders Menschen mit bestehenden Hautproblemen wie Hämorrhoiden sollten feuchtes Papier unbedingt meiden.
„Sensitiv“ ist kein Schutz – Begriff ohne Garantie
Vorsicht sei auch bei als „sensitiv“ gekennzeichnetem Toilettenpapier geboten, so Schlossberger. „Sensitiv“ ist rechtlich nicht geschützt, und viele solcher Rollen enthalten dennoch hautreizende Zusätze. Besser eignet sich klassisches Toilettenpapier ohne Zusätze – möglichst weich und ohne mechanische Reizung.
Beste Reinigung mit lauwarmem Wasser – statt Seife oder Cremes
Die sanfteste und schonendste Methode zur Reinigung der Intimzone ist lauwarmes Wasser, idealerweise über ein Bidet. Seife sollte vermieden werden, da sie die Haut austrocknet und Mikroverletzungen begünstigt. Auch Salben oder Lotionen – etwa mit Zink – sind nur bei akuten Problemen wie Ekzemen oder Hämorrhoiden sinnvoll und sollten mit ärztlicher Rücksprache verwendet werden. Vaseline ist tabu, da sie die Haut nur abdichtet und die Feuchtigkeit einschließt – was zu Juckreiz und Entzündungen führen kann.
Richtige Unterwäsche für gesunde Haut
Die Wahl der Unterwäsche spielt eine wichtige Rolle: Synthetische Stoffe und Strings fördern ein feuchtes Milieu, das die Haut reizbarer macht. Besser ist Baumwollunterwäsche, die Feuchtigkeit absorbiert und so Juckreiz, Reizungen und wunde Haut verhindert.
Hintergrund: Das ganze Hygienekonzept
- In Deutschland verbraucht jede Person laut einer Studie des Industrieverbands für Körperpflege jährlich etwa 46 Rollen Toilettenpapier, wobei feuchte Varianten beliebt bleiben.
- Hautärzte empfehlen eine Kombination aus sanfter Intimhygiene und geeigneter Baumwollunterwäsche als besten Schutz vor Hautproblemen – speziell auch zur Vorbeugung und Begleitung bei Hämorrhoidenbeschwerden.
Fazit: Feuchtes Toilettenpapier mag angenehm erscheinen, birgt jedoch Risiken, besonders bei sensibler Haut. Wer gesund bleiben will, bleibt bei klassischem, weichem Toilettenpapier, Wasserreinigung und Baumwollunterwäsche – so schützt man die empfindliche Intimzone nachhaltig.