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Große Veränderung bei Whatsapp

WhatsApp ist der am häufigsten verwendete Messenger weltweit. Personen, die sich für einen Wechsel entscheiden, stoßen oft auf Herausforderungen. Genau hier setzt ein aktuelles Gesetz der Europäischen Union an.

Foto: NF24 / Canva

Im Juli 2022 hat das Europäische Parlament bereits den “Digital Markets Act” verabschiedet. Dieses Gesetz verpflichtet den Messenger-Dienst dazu, Schnittstellen für die Kommunikation mit anderen Anwendungen zu öffnen. Dadurch wird es möglich sein, WhatsApp-Nachrichten auch über andere Messenger wie Telegram, Signal oder den Facebook Messenger zu versenden. Somit wird es nicht mehr zwingend erforderlich sein, selbst einen WhatsApp-Account zu besitzen, um mit anderen WhatsApp-Nutzern zu kommunizieren. WhatsApp arbeitet bereits an der Umsetzung dieser sogenannten “Interoperabilität”.

Welche Auswirkungen hat das auf die Sicherheit?

Bereits im Jahr 2021 erwog die Bundesnetzagentur die Nutzung von Messengern über Anbietergrenzen hinweg. Es war jedoch lange Zeit unklar, wie dies konkret umgesetzt werden sollte. Ein bedeutendes Problem bestand beispielsweise in der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, die WhatsApp und andere Messenger zur Absicherung ihrer Chats verwenden. Experten äußerten Bedenken hinsichtlich möglicher Sicherheitsprobleme, die durch die von der EU geforderte Interoperabilität entstehen könnten. Einige hielten die Öffnung der Messenger bei gleichzeitiger Beibehaltung der Verschlüsselung sogar für unmöglich.

Die genaue Umsetzung der neuen EU-Regelung muss noch im Detail ausgearbeitet werden. Die EU betont jedoch, dass sämtliche bisher geltenden Standards für Privatsphäre und Verschlüsselung beibehalten werden müssen.

EU-Gesetz zwingt WhatsApp zum Handeln

WhatsApp implementiert die Anforderungen zur Öffnung nicht aus eigenem Antrieb, sondern aufgrund der EU-Vorschriften, die es dazu verpflichten. Der Messenger wird aufgrund seiner enormen Verbreitung als Gatekeeper angesehen, der seine Tore für Wettbewerber öffnen muss. Es ist jedoch wichtig zu bedenken, dass eine solch umfassende Anpassung Zeit erfordert. Seit der Einführung der neuen Regelung im Sommer 2022 ist bereits mehr als ein Jahr vergangen, in dem WhatsApp an der Umsetzung arbeiten konnte.

Wie von WABetaInfo herausgefunden wurde, hat der Messenger inzwischen beträchtliche Fortschritte bei der Umsetzung gemacht. Auf ihrer Website heißt es: “Die Integration von Chats mit Drittanbietern befindet sich derzeit in der Entwicklung und wird in einem kommenden App-Update verfügbar sein.” Zukünftig könnten Chats mit Anwendungen außerhalb von WhatsApp in einem separaten Bereich namens “Drittanbieter-Chats” zu finden sein. Der genaue Zeitpunkt der Öffnung des Messengers für die Konkurrenz steht zwar noch nicht fest, jedoch dürfte dies nicht mehr allzu lange dauern, da die von der EU gesetzte Frist zur Umsetzung in etwa sechs Monaten ausläuft.

TS
Quellen: Teechbook