Energiepreise auf Rekordniveau: Strom sparen im Haushalt war noch nie so rentabel. Mit diesen Tipps hältst du deine Stromrechnung in Schach.
Strom sparen im Haushalt – die wichtigsten Tipps
Jeden Tag eine gute Tat. Das ist das Motto der Pfadfinder. Es könnte auch das Motto von uns Stromsparern sein! Strom sparen im Haushalt: Eine große gute Tat für unseren Geldbeutel, eine kleine gute Tat für die Welt.
Jetzt ist auf jeden Fall der richtige Zeitpunkt, mit dem Stromsparen anzufangen. Die Strompreise sind auf Rekordniveau. Wenn du du jetzt achtsam bist, kannst du richtig viel Geld sparen. Und das Schöne ist: Wir sind viele! Wir können davon ausgehen, dass die meisten von uns ebenfalls versuchen Strom zu sparen und am gleichen Strang ziehen.
Wahrscheinlich hast du dir selbst schon Gedanken gemacht und hast schon von anderen Gedanken dazu gehört. Strom sparen im Haushalt – Wir haben hier die wichtigsten Tipps zusammengetragen, wo und wie du du deinen Stromfressern zu Hause den Appetit verderben kannst. Und das meiste geht ohne bedeutsamen Komfortverzicht.
1. Elektronische Geräte ausschalten
Da du schon gerade am Laptop, am PC oder zumindest am Handy sitzt: Wenn du aufstehst und ihn absehbar länger nicht brauchst, fahr ihn runter. Da hilft ein kleines bisschen Vorausdenken. Denn auch wenn du die Einstellungen zum Energiesparen schon genutzt hast: Auch wenn der PC in den Stand-by-Betrieb schaltet, bleibt der Arbeitsspeicher aktiv und verbraucht Strom. Dass Fernseher und Hi-Fi-Anlagen im Stand-by-Betrieb auch geringe Mengen Strom verbrauchen, bringt keinen Vorteil und eine Steckerleiste mit Schalter ist einfach zu besorgen und schafft Abhilfe.
Über Nacht regelmäßig den Router, ggf. auch den Wlan-Verstärker vom Netz zu trennen, hilft übrigens auch. Der Stromverbrauch eines modernen WLAN-Routers liegt zwischen 5 und 15 Watt, in Arbeit noch mehr. Das summiert sich: Wenn der Router 10 W in Ruhe verbraucht und du ihn für 12 Stunden täglich ausschaltest, gewinnst du fast 44 kWh im Jahr!
Apropos Handy und Strom sparen im Haushalt: Das Ladegerät nicht mehr wie früher einfach in der Steckdose lassen, sondern nach dem Laden abziehen, spart ebenfalls Strom.
2. Bei der Beleuchtung Strom sparen im Haushalt
Sicher bist du schon dazu übergegangen, Licht auszuschalten, wenn du es gar nicht brauchst. Hast du schon mal dran gedacht, das Licht ganz auszumachen und durch Kerzenlicht zu ersetzen? Wäre es nicht manchmal viel schöner als elektrisches?
Aber natürlich brauchen wir oft, und gerade jetzt wieder im Herbst und Winter, helles Licht. Ist es nicht auch erstaunlich und wunderbar, dass eine herkömmliche Glühbirne, die 60W verbraucht hat, inzwischen durch eine LED-Birne ersetzt werden kann, die nur noch ganze 5 W verbraucht? Es lohnt sich relativ schnell, die alten durch neue zu ersetzen. Übrigens gibt es inzwischen nicht nur für Glühbirnen aller Art, auch für die allermeisten anderen Leuchtmittel LED-Ausführungen, da lohnt es sich nachzufragen.
3. Strom sparen im Haushalt: Warmwasser
Jetzt kommen wir zu den richtig dicken Stromfressern. Wenn du das warme Wasser nicht aus der zentralen Warmwasserbereitung beziehst, wirst du es vermutlich mit Strom erwärmen, entweder im Boiler oder im Durchlauferhitzer. 100 Liter Wasser von 10 °C auf 60 °C zu erwärmen, braucht eine Energiemenge von etwa 5,8 kWh! Boiler sind insofern dabei die ungünstigere Lösung, weil immer mehr Wasser erhitzt werden muss als aktuell gebraucht wird. Umso wichtiger ist es da, dass das Wasser nicht heißer wird, als du es wirklich brauchst. Mal auf den Durchlauferhitzer oder Boiler schauen, wie er eingestellt ist, lohnt sich meist und mit ein bisschen Ausprobieren findest du die für dich beste Einstellung.
Und dann gibt es noch so kleine Gewohnheiten, die wir uns angewöhnt haben, als wir vergessen hatten, dass das alles Strom kostet: Die Hände oder mal durchs Gesicht waschen geht kalt und macht frischer. Auch die Zahnbürste funktioniert mit kaltem Wasser überraschend gut! Und wenn du an einer Einhandbatterie warmes Wasser gebraucht hast: Stell den Hebel wieder um auf kalt, damit sie beim nächsten Mal nicht automatisch erst mal warmes Wasser zapft.
4. Spülmaschine oder von Hand spülen?
Die Untersuchungen sagen: Es kommt drauf an. Auf das Alter der Spülmaschine und darauf, wie üppig du mit dem warmen Wasser beim Handspülen umgehst.
Eine Spülmaschine ist schon wahnsinnig komfortabel. Aber hast du auch Sachen, die du lieber nicht in die Spülmaschine räumst? Das Besteck mit Holzgriffen oder die guten Weingläser zum Beispiel? Wäre es nicht manchmal ganz einfach, da noch schnell die paar Teller oder Tassen mit der Hand mitzuspülen?
Man rechnet, dass eine durchschnittliche Spülmaschine pro Waschgang zwischen 0,65 und 1,6 kWh verbraucht. Es hängt sehr vom Alter der Maschine ab, eine neuere Maschine verbraucht weniger Energie als eine Alte. Sie erwärmt dabei – ebenfalls durchschnittlich – ca. 15 l Wasser. Sie muss ja mit Hitze und mit aggressivem Spülmittel ersetzen, was du sonst mechanisch mit der Spülbürste oder dem Schwamm und hinterher mit dem Trockentuch erledigst. Wenn du mit kaltem Wasser vorspülst, kannst du schon mit 5 l heißem Wasser mit der Hand ganz viel Geschirr spülen und brauchst weniger Energie als die günstigste Spülmaschine. Das schont zusätzlich das Geschirr und die Umwelt, weil das Spülmittel bei Weitem nicht so aggressiv sein muss.
Aber Vorsicht: Wenn du ohnehin eine Spülmaschine hast, solltest du sie doch alle paar Wochen mal in Betrieb setzen – vielleicht nach einem Abendessen mit Freunden? – damit die Schläuche und Dichtungen geschmeidig bleiben und nicht porös werden.
5. Mit Herd und Backofen Strom sparen im Haushalt
Ein Backofen verbraucht in einer Stunde bei 200 Grad durchschnittlich zwischen 1 und 2 kWh. Auch hier gilt in der Regel je neuer, desto besser und zusätzlich je kleiner, desto sparsamer. Dasselbe gilt auch für den Herd. Es lohnt sich also durchaus, ein bisschen Aufmerksamkeit darauf zu verwenden, wie hoch die Platte eingestellt sein muss, damit die Kartoffeln kochen, ob der Deckel drauf ist, damit die Wärme nicht unnötig entweicht. Eier, auch Kartoffeln und anderes Gemüse müssen übrigens nicht vollständig mit Wasser bedeckt sein, zu einem Drittel bedeckt reicht auch – spart schon wieder Strom und das Gemüse bleibt schmackhafter!
Beim Backofen kann man oft auch aufs Vorheizen verzichten. Und es lohnt sich, die Kochrezepte mal durchzuschauen im Hinblick auf Kochzeiten: Die Gerichte mit drei Stunden Garzeit im Backofen könnten wir uns vielleicht wieder für die besonderen Anlässe reservieren und lieber mehr Gemüse mit kurzen Garzeiten kochen. Ist eh gesünder! Und das Frühstücksbrötchen lässt sich mit dem Toaster auch aufbacken und der braucht nur einen Bruchteil des Stroms vom Backofen. Da kommt ganz schön was zusammen übers Jahr!
6. Kühlschrank und Kühltruhe
Das sind auch Geräte, die rund um die Uhr laufen und da machen schon kleine Veränderungen erhebliche Unterschiede.
Wer noch eine getrennte Kühltruhe hat, könnte mal ausprobieren, ob es nicht ganz ohne geht und das Kühlfach vom Kühlschrank ausreicht für gelegentliches Einfrieren. Ein älteres Modell kann nämlich durchaus 350 kWh pro Jahr verbrauchen.
Hingegen ein moderner Kühlschrank von 150 l mit Gefrierfach braucht durchschnittlich nur 100 kWh. Und dann lohnt es sich auch, auf die Einstellung zu achten. Ein gutes Maß ist die Butter: Wenn die gerade noch streichfähig ist, ist der Kühlschrank kalt genug für die Lebensmittel. Und wenn man sich angewöhnt, die Tür nur kurz aufzumachen, senkt das auch den Energieverbrauch. Lieber vorher mit kühlem Kopf überlegen, was man rausholen will statt sich den Kopf vor der offenen Kühlschranktür heißzudenken.
7. Waschmaschine und Trockner
Bei der Waschmaschine lohnt es sich darauf zu achten, möglichst erst zu waschen, wenn eine Maschine einigermaßen voll wird. Zwei halb volle Maschinen brauchen annähernd doppelt so viel Strom wie eine ganz volle. So einfach. Und zur Temperatur: Auch eine Wäsche mit 60 Grad braucht doppelt so viel Strom wie eine 40-Grad-Wäsche. Und 90 Grad brauchen 150 Prozent mehr.
Und dann die Geschichte mit dem Trockner. Der macht natürlich die Wäsche sehr schön flauschig. Und ruckzuck ist die Wäsche trocken. Aber ein Wäschetrockner verbraucht je nach Alter und Bauart zwischen 1,5 und 4 kWh Strom pro Trockengang. Auf die natürliche Art dauert es länger und wenn nicht warmer Sommerwind auf der Terrasse oder auf dem Balkon mithilft, wird die Wäsche auf dem Wäscheständer nicht ganz so flauschig. Aber Sonnenenergie ist selbst ganz ohne Photovoltaik umsonst. Auch bei schlechtem Wetter trocknet die Wäsche auf dem Wäscheständer, wenn du ein Plätzchen für ihn in der Wohnung hast. Und sie ersetzt den Luftbefeuchter an der Heizung. Darf nicht vielleicht das gelebte Leben auch sichtbar sein in der Wohnung?
8. Kleinvieh macht auch Mist
Und zu guter Letzt geh noch mal deinen Haushalt durch und schau nach überflüssigen Stromverbrauchern: Die Kaffeemaschine: Schmeckt der Kaffee von der Wärmeplatte wirklich? Dunstabzugshaube: Tuts nicht manchmal auch das offene Fenster? Gibt es noch alte Leuchtmittel, die durch LEDs ausgetauscht werden können? Hier erfährst du wie wichtig es ist, dass jeder Einzelne von uns einen Beitrag leistet.