Kartoffeln sind unverzichtbar in der Küche und bieten eine Vielfalt an Sorten. Von festkochend bis mehlig – jede Sorte hat ihre eigenen kulinarischen Stärken.
Kartoffelvielfalt: Die beliebtesten Sorten im Überblick
Gekocht, gebraten, frittiert, püriert – Kartoffeln sind vielseitig und aus den meisten Küchen nicht wegzudenken. Seit dem 19. Jahrhundert sind sie eines der bedeutendsten Grundnahrungsmittel der westlichen Welt. Doch Kartoffeln sind nicht alle gleich: Weltweit existieren etwa 3.000 Sorten der ursprünglich aus den Anden stammenden Pflanze, von denen rund 500 (darunter fast 400 Speisekartoffeln) in Deutschland zugelassen sind. Jede Sorte hat ihre eigenen Vorzüge – hier gibt es einen Überblick über die beliebtesten Kartoffelarten.
Kartoffelsorten werden zunächst nach ihrem Kochtyp unterschieden, der durch den Stärkegehalt bestimmt wird: festkochend, vorwiegend festkochend, vorwiegend mehligkochend und mehligkochend. Zusätzlich unterscheidet man je nach Anbauzeitraum zwischen Frühkartoffeln, die viel Aroma und Geschmack haben, aber weniger ertragreich sind, mittelfrühen Kartoffelsorten, die einen intensiven Geschmack haben und gut lagerfähig sind, und späten Kartoffeln, die einen hohen Ertrag und eine lange Lagerfähigkeit bieten.
Festkochende Kartoffelsorten: Linda, Annabelle und mehr
Festkochende Kartoffeln haben einen geringeren Stärkegehalt im Vergleich zu mehligkochenden Sorten, weshalb sie fester und schnittfester sind. Sie sind besonders gut geeignet für die Zubereitung von Kartoffelsalat, Bratkartoffeln oder Pellkartoffeln.
Eine der populärsten festkochenden Kartoffelsorten ist Linda. Diese Sorte ist bekannt für ihren nussigen Geschmack und ihre zarte, gelbe Schale. Beim Kochen bleibt sie formstabil und ist perfekt geeignet für Speisen wie Gratins, Bratkartoffeln oder Ofenkartoffeln. Interessante Tatsache: Im Jahr 2004 war Linda in Deutschland eigentlich bereits nicht mehr erhältlich, doch dank des Engagements zahlreicher Anhänger und Landwirte kehrte sie in den Handel zurück.
Die Annabelle ist eine noch recht neue Sorte, die rasch an Beliebtheit gewonnen hat. Sie reift besonders früh und wird häufig bereits im Frühjahr angeboten. Ihre Form ist länglich mit einer glatten, dünnen Schale, die sich leicht schälen lässt. Dank ihrer zarten, überwiegend festkochenden Konsistenz eignet sie sich hervorragend für Gerichte, bei denen die Struktur der Kartoffel wichtig ist, wie etwa Pommes, Pellkartoffeln oder Kartoffelsalat. Ihr Geschmack ist mild und hat eine leicht süßliche Note.
Sieglinde ist ideal für Pellkartoffeln, Bratkartoffeln und Salate. Diese Sorte gehört zu den ältesten in Deutschland und war die erste Kartoffel mit Sortenschutz. Sie zeichnet sich durch ihre frühe Reife, ihre festkochende Eigenschaft und ihren aromatischen, kräftigen Geschmack aus.
Das Bamberger Hörnchen ist eine lokale Delikatesse aus Franken und zählt zu den alten Kartoffelsorten. Die kleinen, gelblichen Knollen sind länglich und gekrümmt und besitzen eine dünne Schale. Sie sind festkochend, würzig und leicht buttrig, was sie perfekt für Salate, Bratkartoffeln und als Beilage macht. Ihr kräftiger Geschmack erfreut sich großer Beliebtheit bei Feinschmeckern.
La Ratte ist eine traditionelle französische Kartoffelsorte, die durch ihre feste, leicht cremige Konsistenz und ihren besonderen, leicht nussigen Geschmack besticht. Sie zeichnet sich durch ihre lange, schmale Form aus. Diese Sorte eignet sich hervorragend für Gratins, Kartoffelsalate und Ofenkartoffeln. Ihr delikater Geschmack entfaltet sich besonders gut in einfachen Gerichten.
Laura ist eine überwiegend festkochende Kartoffelsorte mit roter Schale und gelbem Inneren. Aufgrund ihrer leuchtenden Farbe und Vielseitigkeit erfreut sie sich großer Beliebtheit bei vielen Hobbyköchen. Geschmacklich ist Laura intensiv und leicht süßlich. Sie ist ideal für Bratkartoffeln, Kartoffelspalten oder Ofenkartoffeln geeignet und zieht mit ihrer roten Schale alle Blicke auf sich.
Die Gala-Kartoffel zählt zu den populärsten Speisekartoffeln in Deutschland und ist eine ertragreiche, widerstandsfähige Sorte. Sie ist überwiegend festkochend bis leicht mehlig und hat einen milden, cremigen Geschmack. Beim Kochen zerfällt sie leicht und lässt sich gut zerdrücken, was sie ideal für Pürees und cremige Beilagen macht. Außerdem eignet sie sich hervorragend für Kartoffelsuppen, da sie eine sämige Konsistenz verleiht.
Mehlige Kartoffelsorten: Christa, Agria, Ackersegen und Co.
Je höher der Stärkegehalt einer Kartoffel, desto lockerer wird sie beim Kochen. Mehligkochende Kartoffeln zerfallen deutlich stärker als festkochende und sind deshalb ideal für Kartoffelbrei, Knödel oder Gnocchi geeignet.
Die Agria ist eine vielseitige Kartoffelsorte unter den mehligkochenden Sorten. Dank ihrer sämigen Konsistenz ist sie hervorragend für die Zubereitung von Pommes frites und Rösti geeignet. Beim Frittieren entwickelt sie eine knusprige Kruste. Ihr Geschmack ist mild und leicht erdig.
Blaue Schweden ist eine alte, besonders markante Kartoffelsorte mit blauer Schale und blauem Fruchtfleisch. Diese Kartoffeln sind nicht nur visuell ein Hingucker, sondern bieten auch einen intensiven, leicht erdigen Geschmack. Sie sind mehlig bis vorwiegend festkochend und eignen sich gut für Pürees, Chips und Ofenkartoffeln. Die blaue Färbung bleibt auch nach dem Kochen bestehen.
Ackersegen ist eine mittelspäte Kartoffelsorte mit runden, typisch gelb gefärbten Knollen. Die Kartoffeln zeichnen sich durch einen ausgezeichneten buttrigen Geschmack aus und sind ideal für die Zubereitung von Kartoffelpüree geeignet.
Die Sorte Melody, die noch relativ neu ist, erfreut sich aufgrund ihrer Vielseitigkeit und der leicht süßlichen Note großer Beliebtheit. Ihre mehlige Textur sorgt beim Kochen für eine angenehm weiche Konsistenz, was sie ideal für cremige und sämige Speisen wie Suppen, Pürees, Eintöpfe oder Aufläufe macht. Auch in Kartoffelknödel verleiht sie eine samtige Struktur.