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Ladeinfrastruktur in Deutschland: Zufriedenheit und Herausforderungen

Die Mehrheit der E-Auto-Fahrer ist mit der Anzahl lokaler Ladesäulen zufrieden, doch es gibt regionale Unterschiede. Defekte Stationen und unübersichtliche Abrechnungssysteme bleiben große Hürden.

Batteriebetriebene Autos sind auf eine flächendeckende Ladeinfrastruktur angewiesen.
Foto: EWE go

In Deutschland wird oft über die unzureichende Ladeinfrastruktur geklagt. Eine Umfrage liefert jedoch ein anderes Bild. Eine große Mehrheit der E-Auto-Fahrer ist mit der Anzahl der lokalen Ladestationen zufrieden. Laut einer Befragung im Auftrag von EWE Go sagten 61 Prozent der 923 Befragten, dass sie entweder sehr zufrieden (20 %) oder zufrieden (41 %) mit der örtlichen Infrastruktur sind. Die Zielgruppe bestand hauptsächlich aus E-Auto-Fahrern oder Nutzern von Fahrzeugen mit alternativem Antrieb. Die Umfrage zeigt jedoch auch die aktuellen Schwachstellen auf. Hier sind die wichtigsten Ergebnisse.

Ladeinfrastruktur immer wichtiger für Mobilitätswende

Die steigende Nachfrage nach Elektrofahrzeugen stellt die bestehende Ladeinfrastruktur vor große Herausforderungen. Die Zufriedenheit mit der regionalen Ladeinfrastruktur ist unterschiedlich: Während in Bundesländern wie Hessen (70 %), Mecklenburg-Vorpommern (67 %) und Nordrhein-Westfalen (69 %) die Mehrheit der Nutzer die Ladeinfrastruktur als zufriedenstellend bewertet, gibt es in anderen Regionen deutlichen Nachholbedarf. Das schlägt sich auch in der Zufriedenheit mit der Ladeinfrastruktur für ganz Deutschland nieder. So bewertet insgesamt ein Viertel der Befragten das bundesweite Netz als “unbefriedigend”.

Zu den häufigsten Kritikpunkten zählen defekte oder blockierte Ladestationen (15 %) sowie eine allgemein unzureichende Ladeinfrastruktur (12 %). Diese Herausforderungen sind insbesondere für potenzielle neue Kundinnen und Kunden der Elektromobilität ein Hindernis, das überwunden werden muss, um den Wechsel zu umweltfreundlichen Fahrzeugen zu beschleunigen.

Abrechnungssysteme sollen einfacher werden

Abgesehen von der Verfügbarkeit der Ladestationen führt auch das Abrechnungssystem zu Unzufriedenheit. Die Vielzahl von Ladekarten und Apps (15 %) sowie die unterschiedlichen Bezahlmöglichkeiten (12 %) frustrieren die Fahrer von Elektroautos. Derzeit verwenden 42 Prozent der Befragten mobile Apps und 36 Prozent Ladekarten zur Bezahlung ihres Ladevorgangs. Die Vielzahl an Anbietern und Tarifmodellen wird jedoch als verwirrend wahrgenommen, was das Nutzererlebnis beeinträchtigt.

Die meisten Teilnehmer der Umfrage ziehen eine Abrechnung basierend auf dem kWh-Verbrauch vor (46 %), während 22 Prozent eine Abrechnung nach Ladezeit bevorzugen. Pauschalpreise und Flatrate-Modelle sind weniger bedeutend, was darauf hinweist, dass eine transparente und nachvollziehbare Preisgestaltung für viele wichtiger ist als Preiskonzepte mit fixen Beträgen.

In ganz Europa zu einem Preis laden

Das Unternehmen, das die Studie in Auftrag gegeben hat, orientiert sich nun bei seiner Preisgestaltung an den Ergebnissen der Studie: Ab dem 1. November 2024 führt EWE Go einen neuen Tarif ein, der an den eigenen Ladesäulen 52 Cent und an Partner-Ladesäulen 62 Cent pro Kilowattstunde beträgt. Dies ermöglicht das Laden an über 500.000 Ladepunkten in Europa zu einheitlichen Bedingungen.

Im Vergleich dazu gibt es laut der Bundesnetzagentur in ganz Deutschland momentan etwa 115.000 Normalladepunkte und 31.000 Schnellladepunkte, deren Durchschnittspreise ähnlich sind. Wer jedoch mit Haushaltsstrom lädt, spart deutlich, da die Strompreise in Deutschland im Laufe des Jahres bei fast allen Anbietern stetig gesunken sind und laut dem Statistischen Bundesamt derzeit bei etwa 41 Cent pro Kilowattstunde liegen.

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